Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 10.11.2015 22:31 Uhr
Thema: Könnte ruhig beschissener sein Antwort auf: Radioaktiver Niederschlag 4 von Don Cosmo
Denn dann könnte ich mit meiner Freundin in den nächsten zwei Monaten auch über mehr als Grunzlaute und leichte Kopfbewegungen kommunizieren.

Die Framerate ist das einzige was nervt, das schöne Gunplay aus Destiny wird hier Opfer der technischen Hürden. Wer dachte, dass es sich wie ein Shooter spielt, kann sich beruhigen, tut es nicht, wäre ja auch quatsch. Trotzdem wird man durch die Art, wie spontan Feuergefechte entstehen und wie VATS jetzt funktioniert öfter dazu gezwungen zwischen "Aus der Hüfte" und VATS zu wählen, und das SCHNELL bitte. Wer meint, seelenruhig drei Raider per VATS jeweils mit einem Headshot schlafen schicken zu können als wärs das Fotoschießen bei der Kirmes und dabei den einen Gegner übersieht, der off camera zwei Schritte neben einem die Pumpgun durchlädt, hat sich zum beispiel falsch entschieden. Beim alten VATS, wo die Zeit anhielt, konnte man noch die Lage checken und nebenbei auf Facebook posten (Bzw. damals ja noch StudiVZ, 2008... "Scheiße. Scheiße bleibt immer gleich!"), jetzt würde ich mir erstmal in echtzeit einen überblick über die Lage verschaffen und dann ein bißchen nachdenken.

Das nötigt einen natürlich dazu, vorsichtig vorzugehen, aber kinder, wir spielen nicht erst seit gestern videospiele.

Der Anfang war okay, obwohl ich mich geärgert habe dass ich den dude spiele und nicht das Babbi. Ich dachte ich wäre das Babbi! Ich habe extra meine Frau schwarz gemacht, damit ich als biracial superdude das Wasteland klarmachen kann. Aber nein. Mon dieu! Ja, ich weiß, hätte ich vorher noch ändern können, aber dann wars mir schon egal und ich zu enttäuscht und innerlich bereits ausgestiegen aus der Geschichte. Mir doch egal, das Scheißbaby, ICH wäre gerne das Scheißbaby! Wenn das nur der McGuffin ist ist mir das egal und ich mach was anderes. Blümchen pflücken bspw., oder aufräumen. Das hab ich als allererstes gemacht. So alten Scheißdreck weggeräumt und gesalvaged, kapotte Kühlschränke und Autoreifen von der Straße aufgehoben und Baumstümpfe rausgerissen und Baumstämme von der Straße geräumt und Schrottimmobilien abgerissen, unglaublich befriedigend. Aber jetzt wo ich das schreibe auch beängstigend; ich will gar nicht wissen wie viele Prepper, Nazis und Endzeit-Spinner sich gerade einen auf das Setting keulen. Darf man sich schon auf die erste Racewar-Mod freuen... gnarf.

Weil ich für das Spiel viel zu intelligent bin erledige ich die meisten Quests auch, bevor ich sie bekomme. Als die Siedler gerade in Sanctuary ankamen musste ich bei dem einen Heini einfach nur ständig die Gesprächsoption triggern weil ich alles schon gemacht hatte (Baue betten, Security, Essen, Wasser). Ich bin der Survival-Übermensch! Natürlich hab ich die Deathclaw beim ersten Versuch besiegt. Ich hab sogar eine zweite Powerarmor gefunden, und eine zweite Minigun, und einen Fatman-Launcher! Ich muss nur aufhören, bei dem Spiel immer an besorgte Bürger zu denken, dann geht das auch einigermaßen klar. story ist arsch, aber egal. ("My son was murdered!" "Oh, that's tough." ~scene~) Ich mach eh was ich will. Aber ich bin immer lieb! Ich hab der Hippietante sogar ihre Drogen besorgt, weil ich als alter Blümchenpflücker schon viel geilere selbst herstellen kann. Oh Mann wird das geil!

Ich werde auch nicht ständig in Kämpfe verwickelt. Eigentlich gefühlt sogar weniger als in anderen BEthesda-RPGs, vielleicht kommt das aber auch daher, dass ich mich viel mehr und intensiver mit anderem kram als kämpfen beschäftigen kann (Auch als logische Folge des Explorings, welches ich am Anfang viel weniger gemacht hab).

Ich finds auch lustig, wenn Leute maulen, dass in F3 die Map so schön leer war. Damals wurde F3 für die Kompaktheit seiner Map gelobt, dass es eben nicht ständig Gewaltmärsche durch die Einöde gab, sondern immer was zu entdecken in Sichtweite. Du siehst es, du findest es interessant, du gehst da hin. Wo man sich in anderen Spielen, sogar in den Elder scrolls sachen, eher nach der Map orientiert hat man in F4 wie in F3 immer mindestens ein Landmark in sichtweite, das einen gerade ankickt. Ein Kirchturm, eine riesige Satellitenschüssel, eine auffällige Reklame, eine eingestürzte Autobahnbrücke... all sowas. Das ist in F4 exakt so drin, nur mit größerem Farbspektrum als "Braun und Brauner". Choice Paralysis hin, 16 FPS in Kämpfen her, geil isses trotzdem, auch wenn man sich sicherlich mehr davon versprochen hat allein weil F3 damals so ein riesenflash war. Da hat sich auch keiner über das Writing beschwert, das war ja kurz nach dem ersten Call-of-Duty-"Schockmoment" mit der Atombombe am Ende und alle waren nur am labern "Ey Megaton die Stadt mit der scharfen Atombombe EY VULL KRASS ALTA". So war das damals. Es war eine einfachere Zeit!
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