dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 10.04.2015 14:20 Uhr
Thema: Lego Indiana Jones 2 Antwort auf: "durchgezockt!" Geschichten aus dem Laufwerk - 2011-2015 von dixip
Ich hab eine alte Lücke in meiner Lego-Spiele-Biografie (nur die TT-Sachen nach Standard-Formel #34) geschlossen!

Lego Indy 2 war ja wertungstechnisch das schwarze Schaf der frühen Lego-Spiele, von daher hab ich es damals ignoriert. Nun durchgezockt und die 1000 eingesammelt  und wie so oft, ist auch dieses Lego-Spiel spielmechanisch nicht SO viel anders wie alle anderen Lego-Spiele, es hat aber ein paar Besonderheiten.

Es gibt 6 "Episoden", 3 zum schlechten Film, je 1 zu jedem Film der richtigen Trilogie, die ja mit Lego Indiana Jones 1 schon genug abgefrühstückt wurde. Jede Episode besteht aus einer hübschen und interessanten Hub-Welt, in der Lego-Spiel-typisch etwas Sammelkram und Mini-Rätsel (setze Figur mit Fähigkeit XY ein) zur Öffnung der (Bonus-)Levelzugänge auf einen warten. Da gibt es wenig zu meckern, gefällt.

Die eigentlichen Story-Levels - 5 pro Episode - sind aber teils erschreckend kurz (einige 1-2 Min.), also in etwa so lang wie bei anderen Lego-Spielen einer von vielen "Bildschirmen" eines großen Story-Levels. Auch wiederholen sich lächerliche Konzepte wie "Töte X Gegner" oder "Zerstöre X Fahrzeuge mit deinem Fahrzeug". Und aus nichts anderem besteht dann der gesamte Level! Ungewohnt: Es gibt außer den Studs keinen Sammelkram in den normalen Levels. Es gibt auch kein FreePlay mit dutzenden Figuren.

Die Filmhandlung spielt nur eine untergeordnete Rolle, eigentlich wird der Film quasi in 1 Min. erzählt; wer den nicht kennt, versteht gar nix.

Neben den Story-Levels gibt es 5 Treasure- und 5 Bonus-Levels je Episode. "Treasure" entspricht grds. den Story-Levels, greift auch die gleichen Levelszenarien noch mal auf; es gibt halt am Ende eine Schatztruhe. "Bonus" sind kleine, rätsellastige Levels, bei denen man zur Schatztruhe gelangen muss. Das Rätselniveau ist Lego-typisch: Finde Item X, benutze Fähigkeit Y. Trotzdem nett.

Etwas dämlich gelöst ist das "Figurenmanagement". Die Zugänge zu den Bonus-Levels sind in der Hub-Welt versteckt, also freut man sich, wenn man einen findet. Der Level wird geladen und gerne kommt dann der Hinweis: Um es zu lösen, brauchst du eine Figur mit Schwert... D.h. man kann den Level wieder verlassen, weil das Spiel automatisch die richtigen Figuren auswählt, außer man hat sie halt noch nicht freigeschaltet...
Und das Figuren-freischalten bezieht sich immer nur auf die aktuelle Episode. Neue Episode, neue Figuren, die erst freigeschaltet werden müssen.

Insgesamt bietet dieser Part schon das gewohnte Spielgefühl, es mangelt i.V. zu anderen Titeln aber an Abwechslung und die kurzen Levels nehmen viel von der Atmosphäre raus, die etwa ein Lego HdR oder Lego Harry Potter besser versprühen. Lego Indy 1 bringt viel mehr vom Film rüber, was für mich früher der größte Reiz der Lego-Spiele war -> Lieblingsfilme in Lego-lustig.

Von Bugs und Glitches wurde ich verschont, nervige Sprungpassagen gibt es deutlich weniger als in Lego Indy 1, von daher gibt es wenig Grund, vor dem Spiel zu warnen, wenn man denn nicht genug von Lego-Games bekommt, andere Titel sind halt wesentlich besser.


Eine Besonderheit hat Lego Indy 2 aber afaik exklusiv: Einen Leveleditor. Mit dem hab ich mich jetzt nur für die Achievements auseinandergesetzt. Man kann aber doch kleinere eigene Levels bauen, inkl. der Rätselmechaniken und entsprechenden Aufgaben, inkl. einer Auswahl der Heldenfiguren. Und aus einigen kleinen Levels kann man dann sein eigenes Abenteuer zusammenstellen, inkl. Zwischensequenzen. Also für die Kernzielgruppe scheint mir das ein interessantes Feature zu sein, so dass man vielleicht doch einen Kaufgrund für das Spiel hätte. Ich hab den Editor aber nicht auf seine Grenzen hin getestet.
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