dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 02.03.2015 16:03 Uhr
Thema: Luigi Mansion 2, 3DS, endlich :-( Antwort auf: "durchgezockt!" Geschichten aus dem Laufwerk - 2011-2015 von dixip
passt hier wunderbar in die Zelda-Reihe, das Spiel hat viel von einem Zelda. Die Map sieht fast 1:1 aus wie in einem Zelda. Und die fünf Geistervillen, die man durchlaufen darf, erinnern auch sehr an einen Zelda-Dungeon, sowohl vom Aufbau wie auch von der Größe der Räume etc.

Am Anfang war ich recht begeistert von dem Spiel, es sieht phantastisch aus, hat eine schöne, kinderfreundliche Gruselatmosphäre und lockt mit seiner Mischung aus Dungeon erkunden (inkl. Münzenmassen) und gelegentlichem Geisterjagen in bester Ghostbusters-Manier doch immer wieder zu einem Ausflug.

Aber dann wird es zäh. Punkt 1: der kleine Professor-Gnom, der einen anleitet, ist ultranervig. Es passiert etwas (Zwischensequenz), man zieht seine Schlüsse und will zur Tat schreiten.... der 3DS-Communicator fängt an zu bimmeln, der Profgnom erzählt mir den Scheiß, der grad passiert ist und den ich grad selbst interpretiert habe....

Das Beste ist aber, dass der Profgnom mich aus dem Level beamt, wenn er meint, dass meine Aufgabe so weit erledigt wäre. Stellt Euch vor, ich spielt Zelda, seid im Dungeon unterwegs, schnappt Euch den großen Schlüssel und wollt voller Vorfreude endlich das große Tor öffnen... dann funkt Euch Zelda an "so genug für heute, wir beamen Dich raus, Link!!!". Und Ihr landet im Oberweltmenü und erfahrt, dass der Level geschafft ist, Punkteabrechnung, viel zu viel Blablabla und dann könnt Ihr den nächsten Level auswählen. Der dreht sich dann um das große Tor, Ihr startet aber im Zweifel wieder 5 Räume vorher...

Jeder der fünf Dungeons besteht aus ~4-7 Levels, die zu großen Teilen in den selben Räumen spielen, nur einige Bereiche sind halt je nach Level versperrt. Wegen der Sammelitems dürft Ihr gleich alles noch mal durchwühlen, was die Sache nicht spannender macht, weil das natürlich das Pacing ruiniert.

Es gibt einmal "richtige" Sammelitems (Edelsteine oder so etwas) und dann die Massendinger in Form von Münzen, Geldscheinen, Goldbarren, die aufs Konto gepackt werden und dann stufenweise die eigenen Items verbessern, also bei 1000 Münzen gibt es automatisch nen besseren Staubsauger, bei 5000 dann die bessere Geisterleuchte usw.

Nach der Hälfte des Spiels hatte ich das Maximum an Aufleveln erreicht (es sind auch nur 6 Verbesserungen, da man auch nur 3 Items hat), damit war die Wirkung der "Belohnung" in Form von größeren Geldmengen dahin, die man für kleinere Rätsel bekommt.

"Rätsel" sind auch einer der Schwachpunkte, die entwickeln sich nämlich auch nicht im Laufe des Spiels. Man hat halt zu wenige Items:
1) Die Taschenlampe blendet Geister, womit sie verwundbar werden, und sie aktiviert lichtempfindliche Schalter.
2) Der Staubsauger saugt die Geister ein, sowie alles andere, was saugfähig ist, also Gardinen, lose Tapeten, Münzen und 2 (zwei!?) andere Items, mit denen man dann was anstellen kann: Eimer zum Transport von Wasser, um damit Pflanzen zu gießen, die dann wachsen. Und Holzstücke, um Feuer zu transportieren, um Eis zu schmelzen oder Spinnenweben abzubrennen.
3) Die Geisterleuchte als Variante der Taschenlampe macht sie unsichtbare Items (z.B. Schränke, Truhen und Türen!) wieder sichtbar; außerdem hilft sie zum Finden der Boos, von denen 1 in jedem Level zu finden sein soll.

Darauf basieren die Rätsel und das Konzept nutzt sich halt schnell ab. Am spannendsten sind somit die ersten Levels, wenn man nach und nach die Items vorgestellt bekommt und somit alles einsetzen darf. Danach wird es nur noch wiederholt.

Die Kämpfe mit den Geistern sind auch wenig abwechslungsreich. Grundkonzept: Geist mit Taschenlampe blenden, danach mit dem Sauger packen und solange dran zerren, bis dessen Energieleiste leer ist. Davon abweichend gibt es nur diverse Schutzarten der Geister vor der Blendung mit der Lampe (z.B. Schutzschild (echtes Ritter-Schutzschild oder Energieschild), Helm oder als Mumie eingewickelt).

Was das Spiel unheimlich frustig macht, ist das von Michelangelo bei Zelda ALttP kritisierte "man kriegt einen mit". Man kriegt hier ständig einen mit, weil die Geisterkollegen IMMER auf Angriff schalten, wenn man einen Geist gepackt hat. Man zerrt also an einem und wird auch im Raum etwas unkontrolliert umhergezogen und dann greifen die anderen an, indem sie was werfen oder zuschlagen. Ab 3 Geistern aufwärts verliert man eigentlich fast zwangsläufig Energie.

Das Spiel sorgt dann schon öfter für Herzen, die die Energie wieder auffüllen (ist die eigene Energieleiste voll, hinterlassen die Gegner primär Münzen), aber einerseits versaut es einem die Endwertung, wo verlorene Energie auch zählt, andererseits kann man mit schlechtem Timing auch recht blank mit 20% Energie zum Bosskampf gehen müssen.

Stirbt man, ist der Versuch gescheitert, man fliegt raus und behält NICHTS. Genauso wenn man den Level selbst beenden will. Ich hab oft zum Einschlafen gezockt und hab dann wieder ein Rätsel nicht gelöst bekommen, weil ich in irgendeinem Raum den Trigger übersehen habe und hab dann nur gefrustet den 3DS ausgestellt, d.h. das 20-30 Min Spielen war völlig für die Katz. Weder Sammelitems noch Münzen kann man retten, Checkpoints gibt es auch nicht. Das gilt beim Tod genauso, den man nur noch überlisten kann, wenn man den einen im Level versteckten goldenen Knochen findet. Der belebt einen 1x an Ort und Stelle weiter.

FAZIT
Von daher war ich eigentlich ab Villa Nr. 3 nur noch darauf aus, das Spiel ENDLICH zu beenden, durchzuspielen und zu vergessen. Es ist einfach zu zäh, zu eintönig, mit einem komischen Pacing, ohne klare Spannungskurve auf einen erkennbaren Höhepunkt zu, weil man halt auch von dem Profgnom immer so merkwürdig rausgerissen wird. Die Erkundungslust wird durch ihre zu schnelle Sinnlosigkeit geschmälert, außerdem hat man später einfach keinen Bock mehr, die Levels großflächig abzusuchen/-saugen, nur um dann den sinnlosen Heldentod zu sterben und alles wieder absuchen zu müssen.

Vergleicht man das Spiel mit Zelda (und der Vergleich ist imo sehr legitim), dann stinkt Luigi Mansion 2 halt ganz gewaltig ab. Keine Oberwelt, keine sinnige Story, keine sympathischen Figuren außer dem liebenswerten Helden selbst, kaum Items, kaum Variation der Rätsel, kaum Variationen im Spielablauf, keine motivierende Struktur.

Eigentlich in punkto Design und Gameplay schon irgendwo noch ein GUTES Spiel, aber wie soll man so ein Spiel empfehlen!? Wem und warum? Spielt Zelda...





SPOILER

Mal ein Beispiel für ein Rätsel, das ich übersehen habe:

Man muss später ein Item in einen Raum bringen, was nur durch Portale geht. Mit Item am Sauger kann man keine Türen öffnen (Warum???).

Das Portal ist im falschen Raum, wird dort aber samt Wand immer von einem Geist gedreht, wäre also zwischendurch mal im richtigen Raum. An die Wand stellen, um mitgedreht zu werden, geht nicht. Geist attackieren geht nicht. Der Raum ist etwas verqualmt, also saugt und pustet man etwas rum. Es ist noch ein Rad da, dass man per Schalter im Boden versenken kann oder auch per Sauger drehen kann.....

Tja, mehrfach ewig rumprobiert, nix gefunden. Also weiter, vielleicht muss man ja erst..... was auch immer...

Lösung: Mit dem Sauger länger auf das Gitter pusten, aus dem nicht supergut erkennbar der Rauch in den Raum kommt. Dann geht das Gitter zu, die Sicht wird klar und man kann den Geist killen.... achhh........
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