dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.06.2014 14:05 Uhr
Thema: Spec Ops The Line Antwort auf: "durchgezockt!" Geschichten aus dem Laufwerk - 2011-2015 von dixip
Ist ja Monatsende, da muss man mal gucken, was man noch schnell zu Ende bringen will *hust* Und da fiel mir ein unscheinbarer Titel auf, an dem ich schon 2 Monate rumspiele, es diesen Monat aber wegen dem ONE-Kauf nach einer Halbstundensession links liegen gelassen habe.

Also gestern noch mal reingeschmissen und - nach dem ersten Frust in der ersten Session, wo ich wieder nach ~30 Minuten keinen Bock mehr hatte - dann auch die letzten 5 der 15 Chapter durchgespielt. Gar nicht auf 'easy' sondern noch auf dem zweitniedrigsten Schwierigkeitsgrad.

Spec Ops The Line vom deutschen Entwickler Yager ist ein Deckungsshooter, also Gameplay im Stile von Gears of War oder Uncharted mit den üblichen (und wie leider immer klar erkennbaren) Kampfarenen und Szenen dazwischen. Das ist etwas, was mir in all diesen Spielen inkl. Last of Us negativ auffällt, diese klare Trennung zwischen den Ballerabschnitten und allem anderen. Macht Spec Ops auch nicht besser, in punkto Gameplay, also KI, Steuerung, Dynamik & Beweglichkeit bei Deckungswechsel und den Schusswechseln fällt es gegenüber der Genreelite etwas ab. Teilweise wirkt es arg störrisch. Dann nervt´s gewaltig, dazu kommen teils blöde Checkpoints (VOR Zwischensequenzen) und lange Ladezeiten. Deshalb waren meine Sessions auch meist nach 1 Chapter, also ca. 30 Min. vorbei.

Die Eigenständigkeit und damit auch seine Existenzberechtigung bekommt Spec Ops durch das Setting und die Story. Ein dreiköpfiger Trupp an Ami-Soldaten marschiert in Dubai durch die Wüste. Die Stadt wurde zerstört, der Sand hat sich überall ausgebreitet. Man kämpft nun gegen einige Banditen, primär aber gegen andere Amis. Warum, wieso, das wird nur häppchenweise klar. Um den Stempel "Antikriegsspiel" bemüht sich das Spiel anfangs durch klar gezeigte Grausamkeiten des Krieges, später durch zu treffende Entscheidungen und dann auch durch einige Feinheiten beim Leveldesign später.

Da überrascht das Spiel durchaus und hebt sich von amerikanischen Produktionen wohltuend ab. Das Spiel produziert ein deprimierendes Gefühl beim Spieler und das - zumindest am Ende - auch nicht mehr mit der üblichen Brechstange ("da, guck, tote Menschen / Folter etc.!!!").

Letztendlich würde ich trotzdem keine wirkliche Empfehlung aussprechen. Story dann halt wirklich positiv, aber das Gameplay ist zu formelhaft, den Levels fehlt es auch an optischer Abwechslung. Gutes Spiel, mehr aber (leider) auch nicht.
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