Bullitt  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.10.2012 18:25 Uhr
Thema: Danke... Antwort auf: Re:World of Panzas [PC] von Fuse
...für diese ausführliche Antwort! :)

Ich kann dazu nicht viel schreiben, weil ich es wie gesagt nicht kenne und wohl auch so bald nicht spielen werde. Trotzdem finde ich diese Eindrücke zu einem funktionierenden F2P-Modell äußerst interessant. Nicht zuletzt weil das sicher ein Modell der Zukunft ist.

>>Mein PC macht das sicher nicht mehr spielbar mit (und da ich zur Zeit ohnehin an einem ganz anderen PC-Suchtspiel hänge, ist das auch besser so).
>
>Welches? :)


Europa Universalis III.
Sicher irgendwo vergleichbar mit Hearts of Iron, nur dass HoI (logischerweise) den stärkeren Fokus auf das Kriegsgeschehen hat und dort entsprechend tiefer geht. EU dagegen legt deutlich mehr Wert auf Diplomatie, Technologieentwicklung und Auf/Ausbau der Wirtschaft. Dazu kann man eine Runde von 1400 bis 1820 spielen, man hat also "etwas" mehr Zeit als in HoI, die Weltkarte so zu formen wie man es möchte.

Der Einstieg ist lang und steinig wie es nur geht, mittlerweile finde ich es aber nicht weniger als genial. :)

Dieses riesige Diplomatie-Gebilde zu spielen hat etwas Göttliches. Zum Beispiel habe ich letztens mit Schottland praktisch ganz Europa in Brand gesetzt, um die kleinen Orkney-Inseln vor der nordöstlichen schottischen Küste zu erobern. :)
Die Inseln waren im Besitz von Norwegen, welche ihrerseits (u.a.) mit England, Dänemark, Schweden und Österreich verbündet waren. Also damals im Prinzip halb Europa was die militärische Relevanz angeht. Ich wiederum war mit Portugal verbündet und habe durch intensive Heiratspolitik auch Holland und vor allem seit wenigen Jahren die riesige Kriegsmaschinerie aus dem Burgund in Personalunion mit Schottland regiert. Das resultierte also in rund 10 Jahre Krieg in ganz Europa, es war fast immer eine Pattsituation und am Ende hat es dann doch nur eine Änderung der Grenzen gegeben: Orkney gehörte danach zu Schottland. Mission erfüllt... zu einem unbeschreiblich hohen Preis, das aber in erster Linie auf dem weit von Schottland entfernten Festland.
Wenige Jahre später starb mein Regent und der Nachfolger war nicht stark genug, die vorher von einem schottischen Regenten regierten Staaten unter sich zu halten. Im Nachhinein war das wohl auch gut so, denn hätte das Burgund gegen mich Krieg erklärt um sich zu befreien, wäre ich wohl _richtig_ im Arsch gewesen. Die Beziehungen nach dem Krieg wurden jedenfalls dramatisch schlechter - ich konnte es verstehen, nachdem sie einen großen Teil der Verluste einstecken mussten für meine kleinen Pipifax-Inseln. Aber sie hatten ja keine Wahl, dem Krieg beizutreten. Regiert wurden sie ja vom Schottischen König Stuart II. :)

Wie geil ist das denn bitte? EU3 erlaubt endlose Optionen, und alles ist glaubwürdig, alles ist in der Geschichte auch irgendwo wirklich vorgekommen. Die Geschichte hätte wirklich so verlaufen können wenn entsprechende Personen halt entsprechend gehandelt hätten. Solche Dinge wie ganz Europa erobern in 6 Monaten sind _völlig_ unmöglich und das trägt viel zur Glaubwürdigkeit bei.

Das gesamte Setting sagt mir auch deutlich mehr zu als WW2 (das ist bei mir irgendwie durch, zu häufig beackert worden...). Ich finde EU3 so gut, dass ich mittlerweile sogar Spritepacks gekauft habe, die das Spiel null ändern aber es sieht einfach schöner aus, wenn man die Armeen nicht nur anhand der Wappen auseinanderhalten kann. :)
Da wären wir wieder beim Thema Micropayments und was einem dazu motiviert, auch für sowas Geld auszugeben...

Christian
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