Bat2k  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 17.01.2012 19:23 Uhr
Thema: Re:THQ is going down ... Antwort auf: Re:THQ is going down ... von dixip
>Ich hab mich ja im "Releaseliste-2011"-Thread über deren Dummheit geäußert, Saints Row 3 Mitte November zu veröffentlichen. Das Spiel wird garantiert nicht der erhoffte Erfolg gewesen sein.

Knapp 700.000 alleine im November in den USA. 3 Millionen weltweit bis März war der Plan, das dürfte man locker schaffen. Ich dachte auch mal, dass es dämlich ist, alles im Weihnachtsgeschäft rauszuhauen, aber 7 der 10 meistverkauften US-Spiele wurden im Oktober oder November veröffentlicht. Rund die Hälfte des Jahresumsatzes wird in den letzten drei Monaten eines Jahres gemacht. Ein Spiel wie SR 3 dort zu veröffentlichen ist einfach eine sichere Sache, wenn die Qualität stimmt.

Was THQ weh tut ist vielmehr uDraw. Das war auf Wii ein Hit, nun wollte man es für PS360 genauso machen und sitzt plötzlich auf Lagerbeständen von mehreren Millionen Dollar, weil das Ding gnadenlos gefloppt ist. Das Plastikcontrollerspiel der Saison ist Spyro: Skylander.

Selbst wenn das ursprüngliche Gerücht wahr sein sollte, was ich nicht glaube, wir kannten bisher außer dem Warhammer MMO gar keine THQ-Titel von 2014. Nur das Lineup bis 2013 war öffentlich bekannt. Zumal es jetzt noch früh genug wäre, um 2014 groß umzuplanen. Was da wirklich passiert sein dürfte ist eine realistische Betrachtung des MMO-Marktes. TOR ist mit großen Ambitionen gestartet und auf die Nase gefallen. Von den 2 Millionen Käufern bleiben im Branchendurchschnitt 25 % nach dem Gratismonat dabei. 500k Subs sind ein Erfolg - aber nicht wenn man über 100 Millionen Euro in das Spiel gepumpt hat und WoW ablösen wollte. TOR hat nur mal wieder gezeigt, dass MMOs schon lange kein Wachstumsmarkt mehr sind, sondern im Gegenteil eine Nische, bei der eine gewisse Anzahl Spieler für kurze Zeit aufspringt. Und so geht das dann von MMO zu MMO, eine Welle, aber außer bei WoW schafft es keins, den Spieler dauerhaft zu binden. Dazu die Konkurrenz durch F2P. Man muss das ganz nüchtern sehen: Warhammer hat bisher insgesamt schlappe 7 Millionen Spiele verkauft. Über alle Plattformen und Jahre. Darauf aufbauend ein MMO anzustreben ist angesichts der Wirklichkeit wahnsinnig. TOR wird noch zu ganz anderen Entwicklungseinstellungen führen.

>Vorher hat man de Blob (Teil 1 auf dem Wii war nett) verheizt, indem man ein Multiplattformgame draus gemacht hat, und Homefront hatte seinen Schwerpunkt massiv auf dem Multiplayer, so dass alle, die grds. am Setting Interesse hatten dank der Berichte über den mäßigen und zu kurzen Storymode dem Spiel fern bleiben.

Von Homefront haben sie 2.4 Millionen Exemplare ausgeliefert. Die Wertungen haben dem Spiel genauso wenig geschadet wie Duke Nukem Forever.

>Das Ganze war eine Strategie in den Untergang.

Nö, strategisch falsch war nur die Fokussierung auf uDraw. Alles andere hat sich innerhalb der Erwartungen verkauft bzw. besser.

>>Take2. Aber sind die so gross?
>
>Jetzt schon. Wenn man die 10 größten aufzählt, sind sie dabei. :)
>Ne, neben Rockstar bringt Take 2 selbst ja schon einiges, NBA 2k, die Gearbox-Sachen wie Borderlands, XCom (!!!), CIV, Bioshock. Für die dürfte 2012 eigentlich ein fettes Jahr werden, primär dank GTA.


Sieht man auch an ihrer Gewinnerwartung für das kommende Fiskaljahr. Die ist so hoch wie nur in GTA-Jahren, also kommt es irgendwann zwischen April 2012 und März 2013. Ich hab irgendwo gelesen, dass XCom verschoben sein soll auf 2013 - da hat wohl jemand nicht ganz aufgepasst. XCom war geplant für fiscal 2013 und da kommt es weiter, Sommer 2012 ist angepeilt.

>Das wird Dir nicht gefallen, aber in Sachen Publisher ist da z.B. ein Zenimax/ Bethesda groß geworden,

Zenimax ist nicht groß. Die haben sich in den letzten Jahren großgekauft dank 500 Millionen Dollar Investorengeldern. Was meinst du wie schnell Zenimax am Ende ist, wenn die sich nochmal ein Brink oder ein Rage (id Software hat 150 Millionen gekostet und die Rage-Rechte von EA waren nochmal kolportierte 20 Millionen Dollar) erlauben? Die Investoren wollen selbstverständlich ihr Geld zurück. Und nur mit Fallout oder Elder Scrolls alle zwei Jahre wird das schwer, so erfolgreich die Serien derzeit auch sind. Deshalb haben sie ja dazugekauft, um sich breiter aufzustellen. Aber MMW: Prey 2 wird dieses Jahr genauso floppen wie Brink. Und Doom 4 wird nicht vor Ende 2013 erscheinen. Was hat Zenimax für 2012 sonst noch? Dishonored. Was so dreist bei Half-Life 2 klaut wie vorher nur Resistance 3. Und schon da hats nicht funktioniert, obwohl das Marketingbudget von Sony wesentlich höher ist als das von Zenimax. Und ansonsten gibts nur noch Skyrim-DLC. Damit will man bis 2013 überbrücken, wenn dann Fallout 4 erscheint. Wenn es erscheint. Da ist noch dieser dumme Prozess mit Interplay (ehemals Eigentümer der IP). Zenimax will Interplay das Fallout-MMO verbieten, was sie ihnen als Teil der IP-Akquise zugestanden haben. Wenn es dumm läuft wird Zenimax Bruch des Vertrags nachgewiesen und sie verlieren die IP wieder an Interplay. Und der Umgang mit den eigenen Spielen bzw. deren Verbuggtheit wird sie sowieso noch einiges an Geld kosten. Wieviele PS3-Skyrim-Käufer werden denn wohl das nächste Bethesdaspiel zum Launch holen? Zenimax hat ein ganz schweres Jahr vor sich und wenn Prey 2 oder Dishonored floppen werden die entsprechenden Studios ganz schnell geschlossen.

>ein Disney und ein Warner (prangt auf meinem Lego Harry Potter und hat Batman gemacht).

Eh ... Disney? Was haben die denn außer Split/Second und Epic Mickey gemacht? Ach ja, sie haben 2011 die Hälfte ihrer Entwicklungsstudios geschlossen. Nee, Disney ist zwar ein großer, aber groß im Spielegeschäft sind sie nicht.

>Ubi Soft scheint mir der nächste Kandidat zu sein, der mit einer am Markt vorbeientwickelten Strategie vor die Wand fährt, wobei die ja einen dicken Fuß im Casualmarkt haben. Assassins Creed wird verheizt, anders kann man das nicht mehr sagen, um eine vermeintliche Cash-Cow jedes Jahr zu haben. Ein wirklich cooles Driver San Francisco (gestern angefangen) bekommt einen Multiplayer-Modus mit wievielen unterschiedlichen Modi, dazu Auflevelsystem wie Call of Duty und dann nen fettes uPlay-Passcodesystem (uPlay funktionierte gestern bei 3 Versuchen NICHT), was sicher der Grund war, warum es anfangs niemand im MP gespielt hat; die wollten das alle wieder verkaufen. Naja, und Rayman scheint spielerisch der Megahit zu sein, aber VK-Zahlen... Weihnachtsgeschäft halt gegen Mario 3D Land, Zelda und Skyrim.

Ubisoft ist mit Sicherheit kein Kandidat für den Untergang. AC und Just Dance alleine können den Laden schon finanzieren. Dazu kommen jetzt neues Rainbow Six, neues Ghost Recon, neues Splinter Cell, neues Far Cry. Die werden sich alle mehr als 2 Millionen mal verkaufen. Und dass Rayman sich nicht verkauft ... wundert dich das ehrlich? Rayman war noch nie populär. Ubisoft hat sich immer schon diese Kritikerspiele bewahrt, damit sie nicht nur als die Nummer 3 hinter Activision Blizzard und EA wahrgenommen werden. Denn der Platz an der Sonne kommt mit vielen Anfeindungen in Sachen Innovation. Fakt ist: AC verkauft sich auch nach der vierten Ausgabe in ebensovielen Jahren noch blendend. Mit nem neuen Charakter in Teil 5 wird das nur noch besser werden. Man mag sich fragen, warum, aber AC spielt ganz oben mit bei den Call of Duties und den GTAs. Wenn man von Casualkram mal weggeht ist es die mit Abstand erfolgreichste neue IP dieser Generation.

Nö, Ubisoft bleibt natürlich.
< Auf diese Nachricht antworten >