Gilgamesh  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.12.2010 12:44 Uhr
Thema: Re:GOTHY, FOTHY und IFSOTHY 2010 (emsedition) Antwort auf: GOTHY, FOTHY und IFSOTHY 2010 (emsedition) von Escobar
Naja, da kann ich nicht wahnsinnig viel mitreden, aber ich nenn mal die zwei DS-Spiele, die mich quasi im Alleingang durch's Jahr gebracht haben:

Shin Megami Tensei: Strange Journey ist spaßig, lang und hat wahrscheinlich doppelt so viele Dämonen zum einsammeln wie die meisten älteren Teile der Reihe. Ganz klar ein würdiger Vertreter der Reihe. Mehr muss man auch nicht gross sagen, denn wer mit den anderen Atlus-Dämonenjagden nix anfangen konnte, wir auch an SJ keinen Spass haben. Ansonsten ist es der beste Dungeoncrawler auf dem DS, und einer der besten überhaupt. Basta. Übrigens war das Spiel mein Rekordhalter für lange Spielzeit und perfektionistisches Komplettieren, aber nur für kurze Zeit, denn dann kam...

Dragon Quest IX Noch ein, zwei mal das Spiel einwerfen, dann habe ich 300 Stunden auf dem Ticker. Das ist für mich entsetzlich viel. Aber irgendwie schafft DQ9 es mit relativ einfachen Mitteln die Spielzeit über die Hauptstory hinaus bis zum Geht-nicht-mehr mit Zufallsdungeons, DLC-Quests, ultimativer Ausrüstung und Endbossen aus allen anderen DQ Teilen zu strecken und nicht langweilig zu werden. Mittlerweile stecken wieder vermehrt andere Sachen in meinem Modulslot, aber zumindest bis ich im Frühjahr gezwungen bin, mir eine PSP mit Tactics Ogre zu holen, werd ich noch ein paar Stunden draufsetzen.

Das war's dann eigentlich auch schon. Civ 5 ist zu unausgegoren um besonders zu fesseln. Kam Mass Effect 2 dieses Jahr? Hatte ich auch viel Spass mit, hab ich grade aber keine große Lust im Detail zu besprechen. Alles andere kam auf Konsolen die ich nicht habe oder wurde am PC an- aber nicht durchgespielt.


>Heavy Rain läuft auf Platz 3 ein, wunderbares Nichtspiel und PS3 Kaufgrund.

Ich finde den HR-Hype ziemlich faszinierend. Mangels PS3 habe ich, immer ganz im Nerd-Trend liegend, das Spiel als "Let's Play" geguckt, also quasi jemand anderem beim spielen zugesehen. Meine einzige Erklärung dafür, dass auch vernünftige Leute das Ding so toll finden, ist, dass man beim schnellen Durchspielen an ein paar Nachmittagen nicht so sehr auf die Macken achten kann.

Beim episodenhaften Gucken hat man aber zu viel Zeit, und so bemerkt man dann halt die zigtausend Plotlöcher, die lächerliche Logik, die komplett klischeebehafteten Charaktere und was weiß ich noch. Da ich auch alternative Routen vorgeführt bekommen habe, konnte ich auch sehen, inwieweit fast sämtliche wirklich wichtigen Entscheidungen keine sind und die Illusion von einer beeinflußbaren Story einem zweiten Spielen kaum standhalten dürfte.

Vielleicht liegt es auch einfach an den Zitaten von Designer David Cage, der glaubt, das Videospiel im Alleingang zu revolutionieren und sich mit Hitchcock vergleicht, um dann in sein Werk eine weibliche Hauptrolle einzubauen, die einzig und allein dafür da ist, zu duschen, von Vergewaltigern begrapscht zu werden und mit anderen Hauptfiguren zu schlafen.

Wie gesagt: Ich bin sicher, das "Spiel" hat seinen Reiz, wenn man es in ein paar Sessions durchspielt, aber als Film oder Fernsehkrimi wäre Heavy Rain allerhöchstens Durchschnitt, nur dass man dort keine Knöpfe drücken muss, damit die figuren urinieren oder eine Stufe heruntergehen.
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