D@niel  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.07.2010 10:35 Uhr
Thema: Durch und kurzes Fazit Antwort auf: Red Dead Redemption - Stormin' town 04-2010! von der rademacher
Habe gestern das Ende gesehen und das Spiel insgesamt zu ca. 80 abgeschlossen.
Insgesamt bin ich ziemlich begeistert. Das Setting liegt mir ohnehin, die Art und Weise, wie R* das umgesetzt und präsentiert hat, ist schlicht phänomenal. Irgendjemand hier im Forum meinte kürzlich, das R* Außenareale nicht drauf hätte. Wie man angesichts der Grafik von RDR darauf kommt, ist mir rätselhaft. Die Beleuchtung, die Vegatation, die Fauna - hier wirkt alles unglaublich lebendig. Und das im Ödland! Jede Tageszeit hat ihre eigene Stimmung und wer einmal erlebt hat, wie in der Welt von RDR ein Gewitter aufzieht, kann meine Begeisterung nachvollziehen.
Von den Missionen her hat R* seine Hausaufgaben gemacht. Der Großteil läuft zwar auf irgendwelche Schießereien hinaus, die spielen sich aber aufgrund der guten Mechanik recht gut und sind auch nett inszeniert. Einen Schwierigkeitsgrad gibt es zwar nicht, aber wer die Missionen vergolden will, wird dennoch zu tun haben. Ansonsten gibt es Pferde- und Wagenrennen, diverse Glücksspiele, Jagd, Blümchen pflücken, gestohlene Pferde oder Kutschen zurückholen, selber Pferde und Kutschen stehlen, hilflose Frauen eskortieren, Schätze suchen, Bandenverstecke ausräuchern und Banditen, die Hinterhalte legen, zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Ich habe bestimmt etwas vergessen. Nach den Hauptmissionen sind die Fremde-Personen-Missionen noch sehr interessant. Die tragen zwar nicht zur Story selber bei, verstärken aber die düstere Grundstimmung im Spiel.
Diese Stimmung ist im Übrigen erwähnenswert. Die Welt von RDR hat abgesehen von der fantastischen Umgebung nicht Romatisches. Sie ist düster, brutal, unbarmherzig und lebensfeindlich. Das wird einem auch in der Story und in besagten Missionen für fremde Personen immer wieder deutlich gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass das manchen an die Nieren geht.
Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich GTA IV bis heute nicht durch habe, weil mich die ewige Schickerei zu den Missionen (besonders nach dem Scheitern) so tierisch angenervt hat, dass ich lieber Unfug in der Spielwelt angestellt habe, anstatt mich dem Missionsfortschritt zu widmen. RDR hat mich eigentlich durchweg motiviert, weiterzuspielen. Ich denke, ein Punkt sind die sinnvollen Rücksetzpunkte, die es zumindest in den Hauptmissionen gibt. Das vermeidet eine Menge Frust. Zum anderen hat mich Johns Schicksal mehr interessiert, als Nicos. Bei GTA IV hatte ich das Gefühl, dass Nicos eigentliche Motivation nur noch nebenher eine Rolle spielte und man sie oft aus den Augen verlor. John verfolgt ein Ziel. Die, denen er hilft, hilft er meist nur, weil sie ihn dem Ziel näherbringen. Da hat man auch erzählerisch Einiges hinzugelernt.
Und sonst? Die Steuerung geht okay. Das Reiten fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber nachdem man sich eben gewöhnt hat, funktionert das sehr gut. Ansonsten steuert sich John wie Niko. Das Schießen funzt gut, das Decken gefühlt sogar besser als in GTA. Schwimmen kann John allerdings nicht. Erwähnenswert ist noch das Lasso, welches mir unheimlich Spaß bereitet hat. Schönes und passendes Spielelement.
RDR hat mir außerordentlich gut gefallen und ich will mehr davon. Ich werde auf jeden Fall in nächster Zeit noch die Herausfgorderungen komplett machen und evtl. noch das eine oder andere Achievement jagen. Und den Multiplayer gibt es ja auch noch. Außerdem hoffe ich auf Erweiterungen im Stil von Lost & Damned oder Gay Tony. Die Spielwelt muss einfach weiter genutzt werden!

Gruß
Daniel
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