jetsetradio  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 07.10.2005 10:53 Uhr
Thema: Re:Blogs: Sinn? Antwort auf: Re:Blogs: Sinn? von Bullitt
>>Also wenn du den Sinn von Spieleblogs in Frage stellst, dann musst du auch den Sinn eines jeden Onlinemagazins und wahrscheinlich sogar den Sinn fast jeder Spieleseite in Frage stellen.
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>Keineswegs. Blogs sind nunmal Web-Logs, also eine Art Online-Tagebuch. Das ist ein Unterschied zu einer "normalen" Webseite und man kann es nicht in einen Topf werfen wie du es hier tust.
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Wenn für dich Blogs nur Tagebücher sind, dann is gut. Aber vielleicht setzt du dich mit einigen mal auseinander und siehst, dass viele Spieleblogs magänhliche Formen haben, die einen mehr, die anderen weniger. Es gibt auch Seiten, die sind praktisch ein Magazin, verwenden halt nur ein Blogsystem. Ich schmeiße solche Blogs in der Beziehung in einen Topf mit Mags, weil es vom Stil- und Themengebiet oftmals das selbe ist. Aber klar, wenn du nur auf das System schaust, dann sind Blogs und normale Websiten natürlich unterschiedlich.

>Was du hier ansprichst ist eher eine Art Mischform zwischen Blog und Webseite. Nur ich sehe denn Sinn hinter solchen Mischformen nicht.
>Als Informationquelle sind Blogs zu subjektiv und nicht umfassend genug. Als Diskussionplattform dagegen sind Blogs zu eingeschränkt, weil letztendlich nur die Betreiber eines Blogs Diskussionen durch ihre Artikel überhaupt auslösen und lenken können. Als normaler User hat man in einen Blog nicht die Möglichkeit ein neues Thema zur Diskussion zu stellen, jedenfalls nicht so dass es von der Masse der Besucher auch erkannt wird.
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Ich kann nur meinen Standpunkt erklären. Ich lese Blogs, weil die meisten Blogger einfach was zu sagen haben, weil sie Ahnung haben und frei Schnauze ihre Meinung sagen. Das bringt mir ein dreiseitiger Test, mit Faktenaufzählungen, Grafik / Sound / Gameplay-Muster und abgedroschenen Phrasen einfach nicht. Außerdem unterhalten mich gut gemachte Blogs auch wirklich, regen zum denken an, bringen einen zum Lachen usw. usf. - auch sowas gibts bei nem Spielemagazin nicht. Und ja, ich vergleiche Blogs wenn dann überhaupt mit Magazinen, denn der Vergleich mit einem Forum ist für meinen Geschmack blödsinnig. Und als Infoquelle taugen die meisten Blogs natürlich nix, aber dafür les ich auch Gamefront und Gamespot.

Und wie gesagt... eine "Masse" an Besuchern haben wir ja wohl nicht, was glaubst du warum Blogs nur von einigen Hundert gelesen werden, während die größeren Onlinemagazine Hunderttausende haben? Da is sicher sowas wie ne Szene vorhanden, die sich auch gegenseitig liest usw., da kann ich schon verstehen, wenn viele nix damit anfangen können. Aber deswegen das ganze gleich abzuwerten, find ich unfair und oberflächlich.


>Das was Blogs zusätzlich zu einer normalen Webseite bieten ist natürlich eine (meist) ehrliche und umfassene Meinung und alternative Blickwinkel. Aber da sind wir wieder bei der Frage: Warum braucht man dafür einen eigenen Blog? Warum geht man mit seiner Meinung nicht dort hin wo jeder seine Meinung sagen kann: Ins Forum?
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Auch sowas find ich wieder unfair. Deiner Meinung nach dürfte es also nur tausende verwechselbare Onlinemagazine und Newsseiten geben und der "andere" Spielejournalismus dürfte nicht existieren. Daneben dürfte es nur mehr Foren geben.

Und warum braucht man einen eigenen Blog? Einfache Antwort: weils mir (uns) Spaß macht. Es ist einfach spannend mal hinter das ganze Ding zu schauen, Interviews mit Entwicklern oder Magbetreibern zu machen, Dinge zu durchleuchten, zu hinterfragen usw. usf. - wir machen das zu einem Großteil sicher für uns, weils uns Spaß macht und wir über Spiele schreiben wollen, abseits von Foren, wo Beiträge gleich wieder verschwinden. Und überhaupt, in Foren gehe ich wenn ich diskutieren will oder ab und an eine Meinung zu einem Spiel von einem User der Ahnung hat lesen will. Und ähnlich läufts da vllt auch bei uns ab, wir haben unsre kleine Stammleserschaft, es muss ja keiner lesen, uns kann vor mir aus 99% des Internets für sinnlos erklären, wenn das eine Prozent noch regelmäßig reinschaut. Und Diskussionen sind wie schon mal gesagt, eben nur ein kleiner Teil eines Spieleblogs. Aber so wie du das hier sagst, müsstest du auch im Grunde jedes Musik-Fanzine für überflüssig erklären, weils ja die Großen mit mehr Infos gibt. Blogs sind ja im Grunde auch nur Fanzines, wir sind keine Redakteure, aber sagen halt unsre Meinung und besprechen auch Themen abseits des Mainstreams. Und wegen sowas lese ich auch gern mal ein Musik-Fanzine.

>Aber (no offense): Was könnt ihr von GTA zum Beispiel mir besonderes bieten, was einen eigenen Blog rechtfertigt? Welche konkreten Infos habt ihr, die Webseiten nicht haben? Warum ist eure Meinung wichtiger als die Meinung von diversen Forenusern, was einen eigenen Blog rechtfertigt?
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Du gehörst wohl auch zu den Menschen, die ständige den Sinn des Lebens suchen. Ok, is deine Meinung, wenn wir dir nix bieten können, dann is gut. Uns muss keiner lesen. Aber zu sagen "warum macht ihr diesen Scheiß überhaupt?" wär das gleiche als ob man sagen würde "warum gibts das pp überhaupt? geht doch ins maniac!".

Und Spieleblogs im allgemeinen bieten mir genug. Spieleblogs sprechen nicht immer über die selbe Kacke. Sieh dir doch mal die ganzen "Websiten" an, da reichts wenn ich eine davon lese, weil eh alle das gleiche schreiben. Aber wenn dich Spieleblogs und ihre Themen nicht intressieren, kann man nix machen.

Und nochmal... Blogs und Foren sind ja was komplett verschiedenes, warum sollt ich solche Sachen in Foren posten, die zu 90% eh nicht reinpassen. Viele verwechseln hier was, aber ziemlich arg.


>Ich stelle nicht alle Blogs in Frage, aber die Frage nach dem Sinn von vielen Blogs halte ich durchaus für gerechtfertigt.
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Ich frag mich immer was du mit "Blogs" meinst? Ja klar, 95% aller Blogs sind sinnlos, weil irgendwelche Tagebücher, aber die hier angesprochenen Spieleblogs sind alles andere als sinnlos.

Aber wie tausend mal gesagt... wir machen das als Spaß, freuen uns einer kleinen Gruppe von Lesern Infos oder Unterhaltung bieten zu können und wollen in unsrem Rahmen natürlich auch was erreichen. Aber eben nicht besuchertechnisch, denn da wird so eine Art des Schreibens zumindest in den nächsten 10 Jahren weiterhin ne Nische bleiben, und in der Nische fühlen wir uns auch wohl. Is ja das Gleiche wie mit der GEE, da werd ich unterhalten, die Infos hol ich mir halt dann bei den anderen Mags. Vllt sollte man statt den Sinn von Fanzines die eh kaum einer liest in Frage zu stellen, lieber mal den Sinn vom Rest in Frage stellen, denn hier schießen monatlich Seiten aus dem Boden die mir 0,0 neues bieten, weder vom Unterhaltungs- noch vom Informationswert her.

Aber immer den Sinn von allem in Frage zu stellen, is sowieso blödsinnig. Soll doch jeder machen was ihm gefällt. Für mich sind viele Sachen auch sinnlos, aber deswegen mecker ich doch nicht ständig drüber, sondern ignorier das Ganze einfach.

Gruß,
jsr
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