Rinoa  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 18.08.2005 10:26 Uhr
Thema: Games-Downloaddienst
Quelle: [http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,370168,00.html]

Evtl. bei einigen low budget Titeln interessant. Mich würde mal interessieren, wie es mit alten Adventuren dort aussieht.

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Downloaddienst startet mit Sparprogramm

Von Christian Stöcker

Videospiele sind in aller Munde zurzeit, nicht nur, weil in Leipzig heute die Spielemesse Games Convention startet. Auch bei T-Online will man am Trend verdienen und hat ein Downloadportal für Games aufgebaut - mit bislang höchst bescheidenem Angebot.



Gamesload.de: 25 Spiele im Angebot
"Top-Spiele" sollen Computerspieler ab jetzt herunterladen können beim neuen Spielportal Gamesload.de. Gegen Geld versteht sich, die Plattform soll kostenpflichtige Downloads möglich machen, nach dem Vorbild von Musikseiten wie Musicload oder iTunes. Die von T-Online betriebene Seite wird aber zunächst wohl kaum Gamer im engeren Sinne des Wortes anlocken - denn was da angeboten wird ist dürftig und zumeist gut abgehangen.

Insgesamt besteht das Sortiment bislang aus 25 Spielen. In der Kategorie "Action" zum Beispiel sind es fünf Games, in der Kategorie "Adventure" ebenfalls, die Kategorie "Sport/Rennspiele" enthält nur einen einzigen Eintrag - die von der Kritik nicht gerade begeistert aufgenommene PC-Version des Verfolgungsjagd-Spiels "Driv3r". Schon dieses Spiel kann nach den Standards des flinken Spielemarktes als ein bisschen älter gelten - und zählt doch noch zu den neuesten im Angebot. Ubisofts Adventure "Beyond Good and Evil" zum Beispiel ist ein wunderschönes Spiel - aber auch schon seit fast zwei Jahren auf dem Markt. Immerhin: Das Spiel kostet bei Gamesload.de auch nur knapp 10 Euro.

Einige andere Spiele im Sortiment sind schon seit Jahren in Sammelboxen der Marke "20 Spiele für 20 Euro" zu haben. Von der Spieleindustrie sind bislang beispielsweise Ubisoft, Atari und Codemasters mit an Bord - aber eine Menge echte Schwergewichte fehlen noch, zum Beispiel der Branchenriese Electronic Arts. Alles in allem ist Gamesload.de nicht die Art von Angebot, mit der man Hardcoregamer hinter dem Ofen hervorlockt.

Die sollen aber womöglich auch gar nicht die Zielgruppe sein, sondern eher der gesetzte T-Online-Kunde, der den Weg ans Spieleregal des Elektronikmarktes scheut. Der hat über Gamesload auch die Möglichkeit, ein Spiel erstmal ein bisschen zu testen, bevor er es wirklich kauft: Für knapp 10 Euro im Monat kann ein "On-Demand"-Service abonniert werden, in dem eine größere - wenn auch ebenso wenig aktuelle - Zahl von Spielen in Vollversionen zur Verfügung gestellt wird, auf die der Abonnent dann online unbegrenzt zugreifen kann. Dieser Dienst ist aber bisher nur für Kunden von T-Online zugänglich - ebenso wie die Spiele, die erst ab 18 freigegeben sind. Die Altersverifikation im Post-Ident-Verfahren funktioniert nur für Menschen, die einen T-Online-Benutzernamen haben.

Auch die einzelnen zum Kauf angebotenen Spiele können für eine begrenzte Zeit getestet werden. Für versierte Spieler ist all das aber nicht neu: Viele Hersteller von PC-Games bieten ohnehin Demoversionen zum kostenlosen Download an.

Martin Frommhold von T-Online ist trotz allem zuversichtlich, was die Zukunft des neuen Portals angeht. "Wir sind mit einem ausgewählten Angebot gestartet", sagte er SPIEGEL ONLINE, "ähnlich wie bei Musicload." Das ganze sei als "work in progress" anzusehen, das Angebot werde nach und nach wachsen, ähnlich wie das bei den Musik- und Videodiensten von T-Online der Fall gewesen sei. Und auch die Beschränkungen für potentielle Kunden, die nicht zu T-Online wechseln wollen, sollen noch fallen: "Das wollen wir noch aufbohren, so dass das auch Nicht-Kunden von uns nutzen können."

Auf die Frage, warum denn so wenige Spielefirmen sich an dem Portal beteiligten, verweist Frommhold auf die Industrie. Vielleicht könne man da eine Parallele zur Musikbranche sehen, die habe auch eine Weile gebraucht, bis sie sich mit den Online-Angeboten angefreundet habe.

In den USA ist man übrigens dabei, ein ähnliches Angebot zu starten. Auch bei Game Tap, einem Projekt der Time-Warner-Tochter Turner Broadcasting Systems, soll man Spiele kostenpflichtig herunterladen können - und auch dort wird es zunächst wohl Titel geben, die schon etwas älter sind. Im Oktober soll Game Tap angeblich starten - mit einem Angebot von zunächst etwa 300 Spielen.
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