Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.09.2016 03:56 Uhr
Thema: Re:Stellaris!! Antwort auf: Re:Stellaris!! von membran
>Nur kurz zu Paradox vs Civ, weil mir das jetzt hier echt zu weit führt zu später Stunde:
>
>Mein ursprünglicher Punkt war eben, dass ich davon abraten wollte, ein recht "hardcore-iges" PC-Only 4X mit Pad spielen zu wollen.


"Civ 5 wird übrigens als Casual-Mainstream bezeichnet, vor allem im Vergleich mit den Paradox 4X Games."

Ich hab dem jetzt nicht entnommen, dass du dich ausschließlich auf die Steuerung beziehst. Ich finde meine Lesart naheliegend.

>Dass das Civ 5 UI aufgeräumter ist (mit bei beiden Addons schon nicht mehr ganz so aufgeräumt), mag sicherlich an mehr Polish liegen und ist für allein genommen sicherlich keine Grundlage, einem Spiel eine "Casual"-Marke anzuheften; im Gegenzug scheinen mir Titel wie Europa Universalis IV dagegen aber so beladen mit Mechanics (bis zur Familiengeschichte und -geschicke jedes einzelnen Landsknechts runter, übertrieben gesagt), dass sich das nicht mehr ohne Weiteres in glattpolierte Civ-esque UI-Züge gießen lässt.

Das ist halt die Crux, wenn man Sachen so verknappt, das wird dann schnell mißverständlich.

>Das mag man kritisieren, das UI oder die Beladenheit selber (oder wenn du es schon gespielt haben solltest, kannst du vielleicht sagen, ob das alles nur "halb so wild" ist) - aber als ich das letzte Mal in EUIV für eine Stunde reingeguckt habe, habe ich nur Tabellen und Menüs und Untermenüs und Unteruntermenüs gesehen, und drölf verschiedene Taktikansichten, und Armeenzusammensetzungen und Diplomatiescreens, gegen die von Civ 5 Kindergeburtstag sind und nichts gerafft.

Ging mir ähnlich. Ich hab mich immer wieder am CKII versucht. MIR isses zu krass, das liegt aber daran, dass ich auf die Schwerpunktlegung nicht klarkam. Sehr indirektes Spiel; man "betreut" quasi nur die Erbfolge eines Geschlechts und knüpft Beziehungen und Abhängigkeiten; manche fahren da voll drauf ab als eine Art "Storytelling-Automaten". Darin sind Paradox-Spiele gut. Man muss sich nur Slapshots romanlange Hearts-of-Iron-Posts im Maniac durchlesen, das ist ja, wenn man darauf abfährt (Ich nicht so), schon fettestens. Ich konnte erahnen, wie der Hase läuft, und

>Get me the ALT-F4 out of here.

dies gemacht.

>>Wobei Polygon meiner Meinung nach richtigerweise argumentiert, dass man nicht gut in Videospielen sein muss, um profunde Sachen über Videospiele schreiben zu können. Das sehen natürlich viele Leute anders.
>
>Uhm, nö. Ich erwarte von solchen Reviewern eben, sofern sie ernst genommen werden wollen, dass sie beides können: zocken und schreiben. Wenn jemand offensichtlich keinen Plan hat, wie ein FPS zu spielen ist, was Movement und Aiming angeht, und ein völliger FPS-Krüppel ist - was sollte es mich auch nur einen feuchten Furz interessieren, was die Pfeife zum Spiel zu sagen hat? Der weiß doch überhaupt nicht, worauf es ankommt.


Ich gehe nicht davon aus, dass das Material repräsentativ für das absolute Talent des Spielenden ist. Wobei ich nichtmal weiß, ob dieses "Angespielt" von dem Menschen fabriziert wurde, der es letztenendes reviewt hat. Sorry, aber so wie der sich anstellt wäre der nie übers zweite Level hinausgekommen. Das jemand ein Spiel so spielt, geschweige denn reviewed, ist rein logisch gar nicht möglich. Und doch gibt es an dem Review von Polygon nichts großartig auszusetzen, zumindest nichts, das nahe legen würde, dass der Mensch zu behindert war, überhaupt das dritte Level zu erreichen (Was das Gameplaymaterial zwingend nahe legt). Es wäre also Quatsch, davon auszugehen, dass das Videomaterial repräsentativ für irgendwas ist. Weiß der Teufel, woran es lag. Vielleicht hat er mit Pad gespielt, weil er maus tasta zum capturen brauchte und ist an der peripherie ungeübt oder ein horst. vielleicht hat's der prakti gezockt. vielleicht hat das bluetooth-dongle gesponnen. Man weiß es nicht.

Es ist aber schlicht schwachsinnig, einen direkten Zusammenhang zwischen capturematerial von irgendeinem Boon, der uns nichtmal bekannt ist, zu dem Review zu ziehen, unter dem eine Name steht. Natürlich sollte man, um zu spielen irgendwas ernstzunehmendes sagen zu können, besser in der lage sein zu spielen das das, was man in dem Video sieht. Es gibt aber nichts, gar nichts was den Verdacht nahelegen sollte, dass der Reviewer sich so dermaßen dämlich angestellt hat beim Spielen wie das Video es suggeriert. Das ist der übliche "lulz"-Verallgemeinerungsquatsch den man ständig sieht und hört, und er wird durch lautstärke und überzeugung nicht richtiger.

Als Mitglied der Presse muss man nicht auf 1337-Niveau zocken, sondern auf 1337-Niveau schreiben können. Wenn du den seltenen Fall hast, wo beides sticht, umso besser. Ist aber sehr selten. Da wären jetzt viele, die das lesen, empört, wenn sie sich angesprochen fühlen. Nicht mein Problem.

Ich war in allem, was ich gezockt habe, immer bestenfalls (!) Mittel. Trotzdem kann ich zu dem ganzen Topos doch das ein oder andere sagen, ohne das es völlig haltlos wäre. Solche Videos dienen aber nur der oberflächlichen Diffamierung eines Brands aus den üblichen GG-Ecken, für die Polygon und Kotaku ohnehin Agenda Pusher mit einer Weltanschauung sind, die sie gerne in Arbeitslager verfrachtet sähen. Da krieg ich immer eitrige Pusteln wenn ich das sehe, weil's ja auch immer um "integrity in games journalism" geht - und das kann ich so ernst nehmen wie man erwachsene Menschen, die wütend darauf bestehen, dass der weihnachtsmann existiert, ernstnehmen kann.

Da wird immer wieder aufs neue sehr fadenscheinig outrage konstruiert, der komplett am thema vorbeigeht und mehr der belustigung und gleichzeitigen selbstversicherung dient, und damit hab ich jedes mal aufs neue große probleme. Wenn Leute "Videospielen" so betreiben wie die Polen Katholizismus.

>In den alten Mags ließen sie doch auch immer ihre jeweiligen "Spezialisten" auf die Genre-Titel los. Jetzt kann man bezweifeln, ob das wirklich Spezialisten waren, geschenkt. :)

Oh, und was für wundervolle Spezialisten das waren. Wahre Tennis Wizards.

Und mancher, der früher andere Leute sich durchschießen hat lassen... naja.

Jedenfalls - das Internet und besonders die Freunde des reinen Lateins machen ja selber aus der ganzen Geschichte einen Personality- und Weltanschauungswettbewerb, denen ist am Ende scheißegal, wie "trv" der und der ist. Ich hab mittlerweile auch in deutschen Boards gelesen wie Leuten, denen man wirklich nicht vorwerfen kann, den Shit nicht zu leben, angeraten wird, ich zitiere lediglich, "ins Gas" zu gehen, weil sie sich zu sehr für Animes interessieren und Flüchtlinge nicht scheiße zu finden. Dieses vom-hölzchen-aufs-stöckchen ist da auch besonders beliebt.

Vieles, was oberflächlich wie berechtigte lulz aussehen sind am Ende schlicht starrsinniges Gatekeeping aus selbstzweck. Da wird dann auch gern profane Logik auf idle gestellt.

>>Wenn ich jetzt einen CS-Progamer bitten würde, einen Artikel zu schreiben, könnte da allerdings ein ähnlicher Fail bei rauskommen, nur halt mit Worten anstatt Gameplay.
>
>Gut, dass du den Konjunktiv gewählt hast, die besten Spieler in einem Genre sind nämlich oft nicht auf den Kopf gefallen. Tut ja auch nichts zur Sache, weil die eben nur zocken können müssen und eben nicht schreiben.


Naja, not that I blame them. Mit CS zocken kann man wenigstens noch was verdienen.

>Hier geht es um einen Reviewer von Spielen, der gegen Geld Texte zu Spielen verfasst, der aber diese anscheinend nicht auf einem akzeptablen Niveau zocken kann, um diese kompetent bewerten zu können.

Wichtige Stellen in Fettschrift. Review ist von Arthur Gies. Man kann dem meinetwegen vorwerfen, ein verabscheungswürdiger Kackmensch und SJW zu sein, aber er wird definitiv nicht der Paraplegier sein, der diesen First Look zusammengezockt hat.

[http://www.polygon.com/2016/5/18/11706108/doom-review-PC-xbox-one-PS4]

Ich mag die Texte von Gies nicht (Ich finde aber, dass er ein dufter Typ ist!), deswegen hab ich keinen Bock den jetzt für knackige Pullquotes zu lesen. Kann sein, dass er das Material gespielt halt. Wahrscheinlich durfte er nur Zunge und Nase benutzen.

Ich habe diesen Vorwurf halt so oft gelesen, so oft gehört und ihn mir auch an mich gerichtet anhören dürfen, und das ist so ein Punkt... naja, jeder glaubt halt am Ende, was er will. Am Ende wird der Text eh nicht gelesen und das Argument überhört und man geilt sich an irrelevantem Kleinscheiß auf.

Wie ich schon sagte, da wird eine Realität und ein Zusammenhang in Windeseile konstruiert und alle lachen mit, plapperns nach. Factchecking ist ja was für die Journaille, die eh nie was gebacken bekommt. Wieder mein Verweis darauf, dass diese Leute Rattenscheiße nicht von Journalismus unterscheiden können, weswegen man sich konsequent nur an als nervig empfundenen Weibern und irrelevantem "Skill" aufgeilt, als dass man die Distanz zu dem Thema gebacken kriegen würde, dass man sich da "Werbung" oder "Entertainment" reinzieht und das wirklich für Journalismus hält. Oder für hochwertvolle Kulturkritik, die via Metacritic die ganzen Spiele die's besser verdienen niederschreiben und keine Ahnung von gar nix haben. Obwohl dieselben Leute genau wissen, dass du schon seit nem Jahrzehnt keinen total verlässlichen Test zu jedem Spiel am Releasetag raushauen kannst wegen Day1-Scheißdreck und ähnlichem. Da verarschen sich Leute selber mit ihrer eigenen Nostalgie, dass das früher alles ausgebuffte Vollprofis waren, die noch wussten wo der Hammer hängt, und das jetzt nur noch hoffnungslose dilletanten für nen hungerlohn fabrizieren, die sich nichtmal ohne fremde hilfe die schuhe zubinden können.

Der ganze Komplex ist total vergiftet, weil dieselben Leute, die sich von der Presse verarscht und mit Hype zum Narren gehalten fühlen dieselben sind, die sich kollektiv ein Ideal zusammenphantasieren, dass es nie gab. Das aber mit einer Lautstärke, die die Dialogbereitschaft längst ins negative hat schwenken lassen und ruhige stimmen konsequent durch überbrüllen ignoriert.

Mir tun viele Leute, deren Broterwerb oder Lebensinhalt an "der Branche" hängt, irgendwie leid. Es gibt nicht viele, die sich von diesem ganzen nie enden wollenden Getöse um Scheißdreck nicht abfucken lassen. Mir ist diese gleichzeitig djihadistisch penible und komplett anspruchslose "Zielgruppe" zutiefst zuwider, und die "Kultur", die sie kreiert hat, gleich doppelt und dreifach.

>So wie ein schwerhöriger Musikrezensent, der nur noch ein paar der tieferen Frequenzen mit Mühe raushorchen kann, oder ein blinder Filmkritiker, der Filme anhand der Tonspur bewertet.

Interessanterer Blickwinkel als jede Rezension in der Geschichte der "cinema"/Musikzeitschrift deiner Wahl.

>Keine Ahnung, wo die Grenze zu akzeptabel liegt, aber das Polygon-Video liegt auf jeden Fall darunter. Und ich glaube nicht, dass der das in seinen Reviews so hat durchblicken lassen, dass er so ein FPS Krüppel ist, da wird doch eher so getan, als wüsste der, wovon der labert.

Ich gehe davon aus, dass das auf Vermutungen basiert. Ich kenne Gies seit 1up-Zeiten, ich glaube mit gebrochenen Armen und Händen würde er noch besser zocken.

>Und nicht zuletzt sagt es auch eine Menge über die Seite selber aus, wenn man davon ausgeht, dass das Video durch diverse Hände gegangen sein wird und keiner, keiner von den Leuten gesagt hat: Stop. Das können wir so nicht veröffentlichen, damit geben wir uns der Lächerlichkeit preis.  

Das steht auf einem anderen Blatt und hat mehr mit Markenpflege zu tun als mit der Kompetenz eines einzelnen Reviewers. Polygon wird ein Content-Sweatshop sein wie jede andere Internetklitsche auch. Hauptsache, es ist was zum uploaden da, der Cutter fühlt sich nicht verantwortlich für eine inhaltliche Beurteilung (Oder kriegt es gleich untersagt sich diese freiheit zu nehmen, schnellschnell, muss ja alles auch noch gerendert werden...) und so passiert sowas dann. Oder jemand, wahrscheinlich einer der drölf McElroy-Söhne, fands aus irgendeinem Grund witzig. Ist natürlich fail, und es ist auch fail, das als repräsentativ stehen zu lassen. Aber hier geht es nicht um die generelle Aussendarstellung eines Outlets, sondern um die konkrete individuelle Kompetenz eines Reviewers, dem nichtmal bewiesen werden kann, dieses material angefertigt zu haben. Diese unkommentierten quicklooks hauen die immer so schnell raus wie geht, einfach um bewegtbild zeigen zu können. Was meinst du, was andere Firmen da teilweise in den Äther hauen. Und selbst, wenn es lächerlich ist - wie kann einem das mehr emotionen als ein Achselzucken entlocken? Ich verstehe es nicht.

>Der Umstand, dass die Polygontruppe das Video als veröffentlichungswürdig erachtet, sagt mir alles, was ich über Polygon wissen muss. Ich war seitdem auch kaum noch auf deren Seite.

Muss jeder selber wissen. Ich finde deren Filmrezensionen (srsly, what the fuck, guys?) erheblich ärgerlicher, denn DAS können die wirklich nicht. Genauso zum Kotzen wie das Pressemitteilungsnachblubbern und die Flut an sonstigen bunten Meldungen (Stra-Wras-Castingnews und dergleichen). Wenn man weiß, wer das Review gemacht hat, und weiß, wer der Reviewer ist, weiß man auch, dass die Welt sich auch um dieses sicherlich lustige Doom-Videolein bereichert immer noch weiterdreht und keine Babykatze in den Arsch geschändet wurde oder so.

Deren eigenen Content so nachlässig zu kuratieren und durch Metastasierung zum nerd-catnip-"blog" zu verwässern ist tatsächlich dumm, aber deren Doom-Review ist legit. Kannst es ja checken.

>>Was das ganze nicht weniger lustig macht, aber das Argument, dass hier versucht wird, ist komplett leer
>(Das Polygon läscherlisch sind, weil ihr Gameplayvideo zu Doom läscherlisch ist - I mean, hello? 70% von deren Videooutput sind de facto der verlängerte Arm der McElroy-Podcast-Dynastie, welche mit Schabernack und Unsinn ihren Broterwerb verdingt).
>
>Keine Ahnung, stecke ich nicht drin, juckt mich auch nicht.


Du wirst aber sicherlich eingestehen, dass derlei Einsichten die Fachkundigkeit der Beurteilung bereichern? Die pumpen in deren Videofeed ständig unlustigen Scheiß rein wie "Fallout 4 mit nem Häßlon spielen" oder "Was für einen Häßlon kann ich mit dem Character Creator von WWE 2016 kreieren und daraus allen ernstes eine halbe Stunde bewegtbild füllen?" Und nebenbei machen die alle noch drölf Podcasts auf Maximum Fun, wo unter anderem John Hodgman läuft, mit ihren nicht auseinanderhaltbaren Krötenstimmen. Da bin ich dann völlig befangen und emotional und oberflächlich, die Dudes gehen mir auf die Eier. Ich weiß gar nicht, ob Griffin ODER Justin bei Polygon buckeln oder allen ernstes beide. Ich will es nicht ausschließen.

Die Reviewtexte von McElroy (Wem auch immer) sind aber ganz okay. Allgemein hatte ich noch nie ein Problem mit nem Review von denen, bis auf kleinigkeiten (Gies war Bayonetta 2 zu sexistisch, naja, Amis halt).

>>>Ah, ok. War eben eine Vermutung von mir, dass wenn man Stellaris rein mit Maus bedienen kann (was man anscheinend nicht kann),
>>
>>Doch, saugt nur etwas. Wenn man sich an der Maus keinen Hotkey für Pause/Start legt.
>
>Gut, das sollte man schon können. Zwei Extra-Buttons sollte eine Maus auf jeden Fall haben.


Keinen Bock, die zu belegen. Ich sitze ja direkt am Schreibtisch. Mit einer Hand Space zu batzen und mit der anderen was anderes zu machen findsch halt lässig.

>
>>Neinnein. Elite Dangerous mit Steam Controller, das fand ich... kurios.
>
>Wat.


My thoughts exactly.
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