Gemini  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 30.12.2006 13:24 Uhr
Thema: Titan Quest
Nach gut einem halben Jahr hat das Spiel nun seinen Weg in meinen Rechner gefunden - knapp durchgesetzt gegen den neuen Warhammer Titel. Den letzten Patch habe ich sofort installiert und nach einer Stunde Spielzeit herausgefunden, dass sich auch noch ein offizieller Sprachpatch (~250MB) auf der Spielpage herumtreibt, damit kann man Titan Quest in deutscher Sprache geniessen. Kaum zu glauben, aber die deutsche Synchro tönt definitv besser als die bemühte englische. Der komische Akzent wurde weggelassen.

Bei Titan Quest handelt es sich um ein Action RPG in bester Diablo Tradition...also fast, ist es doch im Gegensatz zu letzterem wunderhübsch anzusehen. Die Kamera ist starr darf aber dafür hinein und hinausgezoomt werden. Bei der Nahaufnahme kann man zwar die schönen Figuren sehr gut erkennen, dafür ist sie in allen anderen Belangen gänzlich nutzlos - fehlt doch komplett die Übersicht. Bei einem Bosskampf geht das eventuell noch wenn man einen Nahkämpfer sein eigen nennt und man die Fratze des Monsters sehen möchte.

Die Welt ist wunderschön gestaltet und wenn man durch ein Kornfeld läuft, fühlt man sich wie der Gladiator aus Ridley Scotts gleichnahmigen Film. Bei Kontakt mit den Gräsern bewegen sich diese nämlich geschmeidig hin und her. Auch sonst sind die Lande und Städte liebevoll und sehr detailliert gestaltet. Ebenso die vielen Gegenstände, Rüstungen und Waffen.
Die musikalische Untermahlung erinnert mich auch wieder an genannten Film. Sie hält sich angenehm im Hintergrund und lädt in Verbindung mit der Landschaft manchmal zum Träumen ein.

Animationstechnisch gibt es ebenfalls nicht das geringste zu Motzen. Die Bewegungen sind allesamt flüssig und so natürlich wie möglich gemacht. Vorallem die Spinnenkreaturen krabbeln schön realistisch-eklig auf der Karte herum.
Das Spiel ist aber definitv ziemlich Hardwarehungrig wenn mans in voller Pracht geniessen möchte. Selbst bei mir (Athlon 64 3500+, 1GB RAM, 7800 GTX) ruckelt das Teil manchmal merklich - habe aber auch alles auf Maximum geschraubt (1280*1024).

Spielerisch erinnert mich das ganze ständig an WOW. Die Welt ist natürlich nicht frei erkundbar, sprich, man Bewegt sich in teils grosszügigen Gebieten schlauchartig voran, ebenso fehlen die Mitspieler, aber rein vom Sammeltrieb her und des Kämpfens ist das WOW in schneller. Zumindest habe ich World of Warcraft so gespielt :)
Der Hauptmotivator ist das Itemsammeln um den perfekten Charakter zu erschaffen. Anfangs wählt man das Geschlecht und die Tunikafarbe und los gehts. Beim ersten Levelaufstieg (nach etwa 15 Minuten) wählt man dann seine Hauptklasse aus Kriegsführung, Natur, Verteidigung, Erde, Geist, Gaunerei, Jagd und Sturm. Mit Level acht kombiniert man diese dann mit einer Zweiten und generiert so eine neue Klasse (ich habe zuerst Kriegsführung und dann Erde genommen wobei Erde hier für Feuermagie steht - warum auch immer. Daraus ergab sich dann ein Kampfmagier). Während jedes Levelaufstiegs kann man dann zwei Punkte für Gesundheit, Energie (Mana), Stärke, Intelligenz und Geschicklichkeit ausgeben, sowie jeweils drei Punkte in den beiden Fähigkeitsbäumen um neue Fertigkeiten zu erlernen oder bestehende zu verbessern.

Dessweiteren lassen sich Gegenstände verzaubern indem man Bruchstücke sammelt und sie zu Artefakten verbindet welche man dann an Ausrüstungsgegenstände bindet (man kann sogar die Bruchstücke an Gegenstände binden, ihre volle Kraft entfalten diese aber nur wenn sie komplett sind). In Verbindung mit den Fähigkeiten und den Attributen hat man also sehr viele Möglichkeiten seinen Lieblingshelden zu erschaffen. Laut Handbuch muss man das Spiel übrigens auf allen drei Schwierigkeitsgraden durchspielen um auch die mächtigsten Gegenstände zu finden. Dafür darf man dann seinen zuvor geskillten Charakter wiederverwenden. Anfangs ist nur der leichteste SG anwählbar.

Wie ich das bisher gesehen habe kann man nur die Gegenstände behalten welche man auch bei sich trägt, soll heissen, man hat nicht die Möglichkeit etwas in einer Truhe oder Bank zu bunkern. Was mich an Diablo 2 noch zu tode geärgert hat ist mir hier aber relativ egal, da man eigentlich immer vorher weiss, was man wirklich brauchen kann und was nicht. Zudem haben auch die Händler immer ein gutes Angebot auf Lager und später bekommt man auch zusätzlichen Stauraum geschenkt.

Ah ja, wer nun Angst hat er könnte sich in den Fähigkeitsbäumen verskillen dem sei gesagt, dass man manchmal auf einen sogenannten Mystiker trifft der einem gegen Bares sehr gerne die verteilten Punkte rückerstattet und Geld hat man in diesem Spiel reichlich zur Verfügung. Zumindest dann wenn man sich Zeit nimmt die Welt nach Schätzen zu erkunden und das ist ja der Grund warum man ein Spiel wie dieses überhaupt spielt.

Mal sehen wies weitergeht, wie es sich online spielt und was es mit dem Welteneditor auf sich hat. Heisser anwärter für das PC GOTY dieses Jahres.
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