Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 14.03.2005 19:12 Uhr
Thema: Ich hab mich auch noch nie vorgestellt! Antwort auf: Hm, muss ich mich jetzt auch noch vorstellen? von Schmichel
Nichtmal im Maniac! Hier das lange überfällige vorstellen:

Meine Internetkarriere dümpelte so ein Jahr vor sich hin, meine Homepage wart ein Scherbenhaufen und meine Uboot-Nickpage füllte sich immer mehr mit Posts wie "Er gleitet gut, er passt hinein - bin ich dein nächstes Hurenschwein?" oder "Willst du mit mir auf Koks kommen? Schick mir ne Message!" bzw. "Hey aLtAh iScH hAb hEuTe ErStE mAl CrAcK dIrEkT iN dIe AuGe GeSpRiZzZt AlDa FEETT!1", da fiel mir die Jubel-Jubiläumsausgabe von Deutschlands ältestem Checkermagazin in die Hände. Es fand sich auch ein verweis auf ein forum, welches angeblich das tollste deutschlands sein sollte.
Being the attention whore that I am wurde der Account binnen zwei Sekunden fertiggebögelt, und ich musste mir vom Kulturserver-Phil (der btw. noch schlechtere homepages macht als ich und schon mit seiner uboot-nickpage haushoch überfordert war!) niederträchtige beleidigungen wegen meines nicknames anhören.
Meine ersten Streifen auf der Schulterlasche verdiente ich mir im OT, im Kopf geblieben sind meinen Fans vielleicht das unterschätzte "Suppositorien-Protokoll" oder das Award-Winning "Praktikum im Spieleshop". Die User schätzten mich wegen meiner devoten Art und der Angewohnheit, mir loyalität durch teure sachgeschenke zu erkaufen. Nachdem ich mir weibliche apologien zum morgendlichen stuhlgang anhörte und zu oft "lieben", "lutschen", "Anal" oder "Arschmöse" getippt hatte, flog ich raus, als ich dem User super_mario die möbel geradezog, weil er nicht nachgeben wollte unter meinem sachverstand.

Meine Wiederkehr als Felix Fünfkopf war glorreich, platzten doch fast alle threads über meinen rauswurf aus allen nähten. Kontrovers diskutierte deutschlands querschnitt aus geistiger elite, arbeitender bevölkerung und weltkapital meinen unrühmlichen abgang, doch das letzte kapitel war noch nicht fertig geschrieben.
Leider kamen auch in diesem Kapitel die wörter "Ficken", "Rosettenpapst", "Pimmelkäse" und "Altes Fett" nicht zu knapp vor, so das man mir nahelegte, einen 1-Euro-Job zu suchen, noch bevor diese überhaupt erfunden waren.

Wieder glühten weltweit die server, doch selbst das diplomatenkorps der uno, viele protestbekundungen und mächtige onlinepetitionen (ein widerspruch in sich - ich bin lustig, oder?) konnten meinen verbleib nicht durchsetzen.

Es bot sich nur noch eine möglichkeit, die schon vor mir viele verkannte genies ergriffen, wie zum beispiel napoleon, auguste pinochet oder roland schill: Das Exil in einem kaum bevölkerten ort ohne fliessend wasser und schulbildung.

Doch wie Prometheus, der den Höhlenmenschen den ersten garen Gyros machen konnte, knipste ich das licht in diesem verlies an, und selbst alte Meckerziegen wie Escobar oder Icheherntion können heute ohne mich heut nacht nicht einschlafen.

Ecce: Sum lux mundi! Also Maul!
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