Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.12.2023 09:02 Uhr
Thema: Indy I-V Antwort auf: ICH GLOTZ TV! [Serien + Filme, egal wo] von Daiyama
Nachdem der letzte nun auf D+ ist, haben wir uns mal alle angeschaut, um noch mal den direkten Vergleich zu haben. Auch für Teil IV.

So richtig katastrophal, wie alle sagen, war Teil V eigentlich nicht. Wie auch schon bei IV kann man sich fragen, ob man „so was“ glauben mag (also Aliens und Zeitreisen), weil … mit der Bundeslade und Gotteskraft, Indischer Magie und dem Becher vom Jussuf blieb man ja ganz auf dem Boden. Vermutlich sind einem diese Themen vertrauter bis bekannt, Aliens und Archimedes Kasten sind dafür abstrakter gestaltet. Warum man sich hier nicht auch auf ein bekanntes, archeologisches Artefakt gestützt hat. Keine Ahnung, Aladdins Lampe von mir aus. Oder was aus Afrika…?

Bei allen Filmen ist die wilde Achterbahnfahrt an Action, die irgendwann einsetzt, typisch und im Kern halten sich IV und V daran. Auch Slapstick gab es immer, das Tarzangeschwinge mit den Affen und auch diese TukTuk-Verfolgungsjagd waren jedoch zu weit entfernt von den Gesetzen der Physik. Indy war früher immer am Limit und man verzeiht den einen oder anderen Zeh über der Linie. Bei den letzten beiden wird kräftig übertreten und dann weiter marschiert.

Gerade die TukTuk-Verfolgungsjagd ist dazu comichaft schneller gemacht und komplett im schlechten Greenscreen, dazu noch ohne wirklichen Fokus für die Handlung. Davor und danach ist man auf dem selben Stand. Die Bösewichter wissen ohnehin immer, wo Indy und Helena sind. Und wenn sie am Ende des Films mit ihrem Bomber in einer Schlacht zwischen Römern und Griechen landen, die Nazis aber „aus Wut“ im Tiefflug mit dem MG auf die Schiffe ballern, dabei von Katapulten und Pfeilen getroffen werden … spätestens dann ist man genervt von der Dumpfheit des Gebotenen.

Helena präsentiert sich nahezu über den ganzen Film hinweg als unsympathische Nudel, das muss man auch erst mal schaffen. Indy schlägt sich hingegen halbwegs wacker, gerade wenn er nicht mit Greenscreen zugeballert wird. Wenn er Helena vom Tod seines Sohns, dem Ende seiner Ehe mit Marion und seinem Leben erzählt, spürt man, dass da auch ein ganz anderer Film hätte entstehen können. Schade.

Indy V ist mit deutlichem Abstand der schlechteste Teil, hat jedoch seine Momente und gar keine so schlechte Grundgeschichte. Wie vier Leute, die am Drehbuch schreiben es dennoch nicht hin bekommen, da was gescheites zu fabrizieren … oder eben gezwungen sind, den Vorgaben der rebellierenden Masse oder der Meinung der Producer gerecht zu werden … traurig. Aber es hätte auch schlimmer sein können, man muss es auch positiv sehen.
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