Daiyama  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 05.10.2023 11:34 Uhr
Thema: Re:Fazit zum WoMo Antwort auf: Re:Fazit zum WoMo von turzilla
>>Die 8-10 qm sind halt doch recht eng. Man bekommt selbst in so einen Kastenwagen sehr viel rein, aber ist ständig am suchen und umräumen, wegräumen und wieder umräumen, wenn man so wie bei uns am Anfang nicht das beste Wetter hatte und man alles im WoMo machen musste. Ist das Wetter gut und man kann draußen seinen Campingtisch und Stühle nutzen entspannt sich das dann schon merklich.
>>Das Bett ist mit knapp 1,4m ausreichend breit, aber 1,9Xm Länge ist selbst mir mit 1,73 cm Größe irgendwie klein vorgekommen, ständig bin ich unten oder oben angestoßen, aber vielleicht habe ich auch eine seltsame Schlafposition….
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>Wart ihr dann essen, habt ihr gekocht oder gab es kalte Kleinigkeiten? Mir würde die Länge des Bettes schon reichen, aber 1,40 Breite geht mit meinem Rücken keine zwei Wochen gut.


Alles drei. In der Regel nach langer Fahrt, sind wir essen gegangen, dann mal Kleinigkeiten im Camper aufgewärmt und nur 2 mal was "größeres"gekocht (mediteraner Gemüseeintopf mit Hackfleisch + Nudeln z.b.). Am meisten haben Steaks gebraten, draußen auf unserem 30 Jahre alten Mini Campingkocher + 30 Jahre alter Camping-Alu-Pfanne. Das Rindfleisch in Frankreich ist excellent und der kleine Kocher hat super hinbekommen.

>>Fahren ist schon ok, nicht zu groß und könnte auch flott, bis 150 km/h wohl. Habe ich aber nie gemacht, ab 120 km/h wird’s laut und er schluckt dann unglaublich viel. Also so wie wir es gemacht haben und in 2 Tage 1300 km damit runter zu reißen, ist eigentlich nicht sinnvoll, man sollte gemütlicher Reisen.
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>Wir sind in letzter Zeit auch meist durchgefahren, weil auf den Raststätten und Parkplätzen entweder alles versifft, voller Scherben oder bumsvoll ist. Sinnvoll wäre es dann wohl eher, man sucht sich schöne Orte entlang der Route und übernachtet dort am Stadtrand, oder so?


Wir haben auch erst nach der 3. Raststätte gemerkt, dass wir uns dort eigentlich nicht mit versifften Toiletten abgeben müssen.

>>Fahrräder sind Pflicht, weil man sich sonst am Ankunftsort nur mit WoMo bewegen kann, mit Fahrrad wenigstens die Umgebung, Sachen die etwas weiter weg sind gehen nicht oder man muss halt immer seinen Standort wechseln und diese Kurve haben wir nicht bekommen. Wir hatten immer das Gefühl, wenn man jeden Tag abfahrbereit sein muss, dann bleibt zu wenig, um an dem Tag noch etwas machen zu können (+ Fahrtzeit zum neuen Standort). Wir waren eigentlich nur auf 4 Campingplätzen, 2 auf Hin- und Rückfahrt und 2 dann am Atlantik. Viel gesehen haben wir also nicht.
>>Was aber auch mal ok ist. Die Strände waren dort ja super schön.
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>Mit etwas mehr Erfahrung wird sowas sicher ein wenig entspannter. 14 Tage nur Strandspaziergänge wären für Teenie und Hund auch vollkommen okay.


Ja hat man deutlich gemerkt. Die ersten Tage mit nicht so gutem Wetter, waren deutlich "stressiger", als später mit gutem Wetter und etwas mehr Routine und wenn man mal steht, muss man auch nicht immer alles in höchster Packungsdichte in die Schränke und Schubladen räumen.

>>Der Hauptpunkt ist aber eher der Campingplatz. Der erste am Atlantik war super. Nagelneue Sanitärhäuser auf Hotelniveau (Feinstein Waschbecken!), aber die teilt man sich halt mit allen anderen (zu der Zeit zum Glück mit nicht so vielen) und leider sind halt nicht alle Camper so ordentlich wie man selbst und so ist Sauberkeit halt eher schwankend und geruchsempfindlich darf man auch nicht sein, aus verschiedenen Gründen.
>>Am übelsten war der erste Campingplatz, ein Miniwaschhaus, 3 Duschkabinen, 3 Waschkabinen, 4 Toiletten.
>>Es ist kein Spaß, wenn man sich morgens die Zähne putzt und in der Nachbarkabine scheisst einer…..
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>Schon immer mein Hauptargument gegen das Campen.
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>>Insgesamt ist das alles auch kein günstiger Spaß. Hoher Spritverbrauch, in Frankreich höhere Maut für Camper, das WoMo kostet ca. 120€ pro Tag + 24-28€ Campingplatz ( alles Nebensaison Preise!). Für 150€ pro Tag bekommt man schon ein ordentliches Ferienhaus. Das ganze kann man sich natürlich schönrechnen, in dem sagt, die 3200km, die wir gefahren sind, sind 3200 km, die wir nicht mit unserem Auto gefahren sind, also hat man 60 Cent pro km gespart.
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>Bei einem größeren Wohnmobil oder einem eigenem Anhänger ist das sicher noch mal anders, aber die Dinger kosten ja selbst gebraucht noch richtig viel Geld, vom Stellplatz mal ganz abgesehen. Aber wie es scheint, ist auch der Fewo-Selbstversorger-Urlaub im nächsten Jahr so RICHTIG teuer. Wir haben die letzten Tage versucht unseren nächsten Sommerurlaub zu buchen und wollten eventuell doch nochmal an den Gardasee um den südlichen Teil in Richtung Verona nachzuholen. Da kosten Ferienwohnungen die dieses Jahr noch 1500 Euro für 14 Tage gekostet haben, plötzlich 2400 Euro. Das dreisteste Angebot was wir bekommen haben, waren knapp 4800 Euro statt 1450 Euro in diesem Sommer - für ein 75qm Appartment mit Mini-Garten-Anteil. Da fragt man sich schon, was die geraucht haben und ob sich tatsächlich einer findet, der den Spaß mitmacht. Wir haben bis jetzt auch nur in Italien geguckt, keine Ahnung ob das auch andere Länder betrifft.
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>>Würde ich es noch mal machen? Vielleicht ja, aber man muss doch mehr die Stärke des WoMos ausnutzen und mehr rumreisen (und sich entsprechend organisieren), muss dann aber auch bei den Campingplätzen kompromissbereit sein, sonst sucht man mehr nach einem neuen Platz, als man sich etwas anschaut. Das Wetter sollte dabei stabil gut sein, dann macht das draußen Leben mehr Spaß (morgens bei 12° zum Waschhaus gehen, ist nicht immer so dolle )
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>Durchorganisieren ist genau das Wort, was ich im Urlaub nicht hören möchte. Aber vielen Dank für deinen ehrlichen Bericht. Ich hatte am Montag mit einer meiner Kursteilnehmerinnen gesprochen, die ein leidenschaftlicher Reise-Fan ist und schon viel im Leben gesehen hat. Die haben mittlerweile so ein Gelände-Wohnmobil und fahren dann halt nach Tunesien in die Wüste oder sonstwohin, wo man "wild" campen kann. Das Kacki wird vergraben und das Pipi kommt auf Feld/Wald/Wiese/Busch. Die sind aber auch schon in Rente und sehen das als "Lebensgefühl".


Gerne, aber wieso hätte ich hier "unehrlich" berichten sollen?
Ich gehören nicht zu den Menschen, die der Meinung sind, was sie selbst gemacht haben ist iiiimer das Weltallerbeste Ding gewesen. Bei allem Mäckeln am WoMo, war es trotzdem ein schöner Urlaub, weil wirklich tolle Strände (auch toll für Hunde! obwohl Frankreich und Hunde ohje...) und das "anstrengende" Campen hat auch den Vorteil, dass man echt gut die Birne freibekommt, so wenig habe ich schon lange nicht mehr im Urlaub über die Arbeit gegrübelt, wie in diesem Urlaub.
und auch noch zur Ehrenrettung vom Campen, da waren viele ältere Leute (ja noch viiiel älter als wir) und die waren alle echt fit, im Gegensatz zu so manchen älteren Hotelgästen, die man so sieht.  

Also für wild stehen in Zivilisation ist Woodstock zu ängstlich und wild stehen in der Wildnis, ist nichts für mich, sind in die Natur zu sche.... ist nicht mein Ding (und ich denke auch nicht Woodstocks Ding ). Um beim Thema zu bleiben, die WoMo Toilette war nur für Kleinigkeiten und war das leeren des Behälters schon nicht so wirklich dolle, mehr mag ich mir gar nicht vorstellen....
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