turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 06.06.2020 08:19 Uhr
Thema: Re:Bewusster Einkaufen Antwort auf: Re:Bewusster Einkaufen von Carnivore
>*seufz*
>Vielleicht werde ich doch noch Landwirt und versorge mich selbst.


Ich teste dieses Jahr ja mal vor, ich habe das Aussiedler-Gartengrundstück Übernommen. Wenn alles was wird, kann ich im Herbst dann zumindest jedem Mitglied ein paar PP-Biokürbisse verschicken. Ich habe sogar Knoblauch! Ich hatte letztes Jahr hinten im Garten mit Meltau und Pilzbefall zu kämpfen, Zucchini und Pfirsiche fielen komplett aus, die Buschtomaten waren so lala (Braunfäule, die kommt mit dem Regen), dort könnte ich wegen des Teiches sowieso nichts spritzen. Viele Bio-Sritzmittel sind zwar bienenfreundlich, aber Wasserorganismen gehen sie trotzdem an den Kragen. Es ist durchaus harte Arbeit! Hacken, giessen, vereinzeln, Wildtriebe ausbrechen, Unkraut ziehen, da ist man am Tag mindestens eine Stunde beschäftigt. Verluste muss man auch hinnehmen, mindestens 30% gehen an Maulwurfsgrillen, Schnecken, Ungeziefer und Vögel. Wir kriegen ja immer auch Sachen von den gärtelnden Opas und vom jagenden Nachbarn meines Vaters. Hier in der Gemeinde gibt es ausserdem zwei Hofläden, eine Mühle, ein paar kleine Biowinzer und einer macht sogar Bio-Johannisbeersaft. Vattern hat zusätzlich einige Obstbäume und lässt im Winter Walnussöl aus eigenen Walnüssen pressen. Ich habe eine Freundin, die auch viel "Bio" kauft, die bleibt Denns allerdings fern und geht lieber zu einem kleineren Biomarkt, oder halt direkt auf den Wochenmarkt.
Wir haben unseren Fleischkonsum reduziert und kaufen das meist nebenan, die verarbeiten selbst nur Tiere aus der Region, bei Wurstwaren greif ich deshalb auch lieber zu den hausgemachten Sorten. Für Mocca holen wir neben dem Josera-Trockenfutter allerdings abgepacktes Fleischbei Edeka, dann aber immer reduziertes, kurz vorm Verfallsdatum, das kann man sich wenigstens noch einigermaßen schönreden. Man muss sich halt vor Augen halten, dass Milliarden von Menschen nun mal ernährt werden müssen, eine rein vegetarisch/vegane Ernährung ist auch nur dann möglich, wenn man die Tiere der Ernte weitestgehend fern hält - mit allen Mitteln. Genaugenommen ist veganes Essen sowieso NIE vegan, es sei denn, man züchtet es im Reagenzglas. Ich muss immer an den Salat meiner Oma denken, die hatte früh Parkinson und sah nicht mehr so gut, da schwammen oft massig Blattläuse und Mini-Schnecken im Dressing. Aber der Salat wuchs im eigenen Garten und wenn man seine Oma lieb hat, dann muss man da halt durch.
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