Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 04.04.2020 16:32 Uhr
Thema: Re:Maßnahmen und Unvernunft Antwort auf: Maßnahmen und Unvernunft von rademacher returns
>Microbeispiel: in unserem Edeka steht draußen ein riesiges Schild, dass maxmal 260 Personen den Laden betreten dürfen, Abstand 2 Meter, etc. pp. Nun gehe ich alleine einkaufen um meine Frau nicht zusätzlich einem Infektionsrisiko auszusetzen. Andere scheinen das nicht so eng zu sehen und gehen mit der ganzen Family einkaufen, also Vati, Mutti und die drei Kinder. Darauf angesprochen, ob Sie es ok finden dadurch eventuell vier Einzelpersonen vorm Laden stehen zu lassen, bekam ich zur Antwort ich solle mich um meinen Scheiß kümmern.

Kritik annehmen ist ohnehin ganz schwer, weil jeder immer und überall im Recht ist. Genau wie unten schon von dixie geschrieben, solange es nicht explizit verboten ist, ist es erlaubt, okay und nicht im mindesten irgendwie angreifbar. Rücksicht wird grundsätzlich gar keine genommen und bei vielen hab ich auch das Gefühl, dass die sich komplett gesichert fühlen mit ihren Handschuhen, Masken und Schals und dann denken, sie können sich ergo komplett normal im Laden bewegen.

>Darauf erwidert, dass dies durchaus mein Scheiß ist, da ich eventuell einer der vier sein könnte der wegen denen draußen bleiben darf, meinte Vati doch tatsächlich Alphatier-Gehabe an den Tage legen zu müssen. Gegenüber einem Unbekannten eigentlich sehr, sehr dumm, vor allem wenn man in Wirklichkeit nur ein Betamännchen ist. Das üben wir dann besser nochmal vor dem nächsten Zombie-Outbreak.

Was war genau das Gehabe?

Bislang geht bei uns einkaufen noch, wobei ich auch schon 2-3 mal das Gefühl hatte, es ist zu viel los im Laden. Seit Freitag steht vor dem Rewe auch ein Security-Mann rum, der scheinbar im Urin hat, wie viele rein dürfen. Snoopy will eigentlich immer mit, wenn ich einkaufen gehe, allerdings klappern wir mit Bäcker, Metzger und Gemüsestand meist die Läden an, wo man gemeinsam beeinander stehen kann und insofern kaum mehr Risiko darstellt.

Muss mir aber noch einen Spruch einfallen lassen für die Leute, welche an der Kasse nah aufrücken. Die Kassierer sollten auch ein wenig darauf achten, erst dann weiter zu kassieren, wenn der vorherige Kunde fertig ist ... ansonsten kann man sich entweder neben den vorherigen stellen und einpacken oder warten, bis der weg ist und dann stellt sich im Zweifelsfall der nächste neben einen. :/

>Dann auf dem Parkplatz von Ede und aldi immer wieder kleine Grüppchen von Leuten (alle Altersklassen) die sich unterhalten. Unvernünftig? Ja, vielleicht, irgendwo schon. Aber die Politiker (oder Polizisten, die diese "Zusammenrottungen" verhindern sollen) vergessen leider leicht, dass DIE SELBST von dieser erzwungenen sozialen Isolation eher weniger betroffen sind. Solange das Gruppen von weniger als fünf Personen sind, das ganze im Freien stattfindet und die Leute weit genug auseinander stehen, habe ich da wenig Bauchschmerzen mit.

Am Donnerstag hatte ich auch Treffen im Innenhof mit Hausverwaltung und einem vom Brandschutz ... standen wir halt paar Meter auseinander und haben uns die Situation angeschaut. Rechnungsprüfung wird allerdings nun sehr schwer, von der Eigentümerversammlung mal ganz zu schweigen.

Mit der Nachbarin von unten handhaben wir es so, dass ich ihr zwar schon die Sachen direkt gebe, aber ansonsten nur kurz "Danke-Bitte" sagen und der Rest über Zettel und WhatsApp (Snoopy hat ihre Nummer, ich hab das ja nicht installiert).

>Wenn das aber so aussieht wie bei meiner Mutter... da wird sich tatsächlich zur Begrüßung noch umarmt (wir kennen uns doch, wir sind nicht krank). *heul*

Da hab ich bei meiner Mutter ja durchaus Glück, die wohnt an und für sich schon mal abgeschieden, geht aber dann zu Orten einkaufen, wo entweder ganz wenig los ist (kleiner Gemüseladen am Land) oder wirklich keiner (Milchzapfsäule). Spazieren geht sie nur in der Nähe des Hauses und sucht sich eben daheim was zu wurschteln. Aktuell näht sie Masken für die Familie, schleift Bauklötze für den Enkel ab, macht sich selber Frischkäse und so weiter. Sie wird dieses Jahr 70 und weiß genau, dass sie Risikogruppe ist (neben Alter auch leichte Herzprobleme) und ist deswegen durchaus geknickt, akzeptiert es aber und verhält sich entsprechend. Wir telefonieren und facetimen halt öfter als zuvor. Dass der Enkel mit nun knapp 4 das auch schon sehr gut kann, hilft wohl über den größten Trennungsschmerz hinweg.

>Apropos Abstand: schonmal versucht in einem Aldiregalgang anderthalb Meter seitlichen Abstand zu einem anderen Menschen einzuhalten? Schwierig. Bei unserem Ede gibt es Ecken, da musst du im 10 cm Abstand aneinander vorbei. Virus olé.

Wobei ich da nicht weiß, wie groß wirklich die Gefahr ist. Vor ner Weile hieß es ja, sofern der einen nicht ins Genack hustet, braucht es wohl nen 10-Minuten-Dialog. Ich schiele schon immer ziemlich voraus, wo ich hin will, um zu checken, ob man den Weg gehen kann oder nicht, Snoopys Routen sind eher chaotisch, weil ihr dauernd noch andere Sachen einfallen. Ich werd wohl wieder unter der Woche in der Mittagspause einkaufen gehen... ;9
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