turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 23.11.2018 11:48 Uhr
Thema: Re:Nachhaltigkeit... oder Antwort auf: Nachhaltigkeit... oder von Rinoa
>So, fällt euch noch was ein? Oder evtl. was, was gar keinen Sinn ergibt?

Wir (Grenz-) Schwaben sind ja sowieso die geborene Nachhaltigkeit. Ich hatte mit dem Kind jetzt zwangsläufig einige Jahre sehr sündhafte Produkte wie zum Beispiel Plastik-Trinkhalme in Gebrauch, die ich aber spüle. Ja, echt, ich spüle die! So konnte man die teilweise über mehrere Monate benutzen. Hat meine Mutter schon gemacht, mittlerweile habe ich aber welche aus Metall. Gummiringe von Suppengrün, Frühlingszwiebeln, Rucola oder Radieschen hebe ich auf und benutze die im Haushalt bis sie reißen. (Edit: Meine Mutter hat die früher sogar noch mindestens einmal wieder verknotet!!11!!1) Biomüll kompostieren wir selbst und verbrauchen den Kompost auch wieder. Eier, Obst und Gemüse kaufe ich meistens lose beim Türken gegenüber. Die Pappschale für die Eier bringe ich auch immer wieder mit. Wir versuchen auch einigermaßen saisonal und regional zu essen, keine Erdbeeren im Winter beispielsweise, allerdings braucht das Kind doch auch mal eine Abwechslung, weswegen ich auch mal eine Mango, Kaki, Nashi Birne, Bananen oder Kiwis kaufe. Aber da braucht es auch keine Tüten, das lege ich so in den mitgebrachten Korb, auch bei Aldi geht das lose mit. Diesen Sommer musste ich aber sowieso nicht so viel kaufen, Salat, Kirschen, Heidelbeeren, Mirabellen, Tomaten, Rote Bete, Gurken, Erdbeeren, Himbeeren, Äpfel, Zwetschgen, Birnen, Nüsse, Broccoli und Karotten gab es entweder aus dem eigenen Garten oder von einem der Opas. Einzig Bohnen und Erbsen sind heuer überhaupt nicht gewachsen.

Wir heizen mit Langholz, welches wir bei der Gemeinde bestellen und selbst "machen", da sind wir einigermaßen co2 neutral. Mit dem Strom waren wir in diesem Jahr anscheinend recht sparsam, da haben wir sogar über 130 Euro wieder zurück bekommen. Das Thema Auto ist hier auch ein Problem, dafür fahren wir die Karren meist bis sie auseinander fallen. Radfahren macht nicht wirklich Spaß, dafür ist es zu hügelig und man käme verschwitzt an, über die Öffis hüllen wir lieber mal den Mantel des Schweigens.
Fleisch, Wurst und Käse (-aufschnitt) essen wir sowieso nur sehr wenig, wobei ich hier ja auch einen kurzen Weg mit wenig Verpackung habe und für das Wasser haben wir mittlerweile einen Sodasprudler mit Glasflaschen. Kaffee gibt es aus unserem Vollautomaten, einer schon älteren Spidem Villa, die komplett ohne Schnickschnack daher kommt, aber sich dank meiner Pflege tapfer hält. Das einzige Problem ist Yunas Pausenbrot... wenn ich alles lose in die Dose lege, dann schmecken die Äpfel nach Salami oder Käse und das Sandwich ist zerfleddert. Hier muss ich wenigstens einen Teil in Frischhaltefolie einpacken, damit es einigermaßen genießbar ist. Papier funktioniert da leider auch nicht so recht.

Bei Shampoo und Co. bin ich leider ein totaler Sünder, vor allem die Mähne des Kindes braucht aufwändige Pflege, das geht nicht ohne, sonst gibts Dreadlocks. Dafür gibt es bei uns keinerlei Cremes, Tiegel, Ampullen und Töpfchen, eine Dose Nivea-Creme im Jahr reicht als Pflege aus. Gut, Zinkcreme noch, die seit der Geburt von Yuna ein fester Bestanddteil unserer Hausapotheke geworden und nicht mehr wegzudenken ist.

Die meisten Möbel sind mittlerweile aus Massivholz, die halten schon ein paar Jahre und gefallen auch immer noch. Vorlesebücher kaufe ich meistens gebraucht, das ist mit dem Kindle blöd, lesen tu ich momentan fast nur noch auf dem Ohr mittels einer Mischung aus Audible, Onleihe und Podcasts. Es gäbe bei uns sicher noch einiges zu verbessern, aber wir geben uns immerhin Mühe, denke ich.

***Diese Nachricht wurde von turzilla am 23.11.2018 11:57 bearbeitet.***
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