Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.11.2018 14:00 Uhr
Thema: Re:Nachhaltigkeit... oder Antwort auf: Nachhaltigkeit... oder von Rinoa
>früher hat man es Öko-Fimmel genannt. Ich versuch ab und an mal ein bisschen die „Welt zu verbessern“. Vielleicht hab ich aber auch nur die Midlife Crisis, kann auch sein.

Ich glaub schon, dass es einen Unterschied macht, wenn man es einfach durchzieht und sich genau das auch viele andere denken. Bewusster überlegen, ob Konsumgut X sein muss oder ob man auf die Rolltreppe steigt anstelle zu Fuß die Treppen zu steigen.

>Projekt Nummer eins ist das plastikfreie Bad, zumindest für mich. Zahnbürste aus Bambus. Ich hatte vorher eine Elektrozahnbürste, da war dann aber mein schlechtes Gewissen schon groß. Plastik und Stromverbrauch für was, was auch so geht.

Also hier erhebe ich Einspruch, gerade bei den kreisenden Bewegungen und wenig Druck und so ... das kriegst Du mit einer Hand-Zahnbürste nicht so hin. Ich hab meine nun seit 7 Jahren, tut brav ihren Dienst, die Bürstenköpfe sind relativ klein im Vergleich zu einer Hand-Zahnbürste ... aber die Verpackungen! Das ärgert mich auch.
Wie ist denn die Bambusbürste verpackt?

>Ansonsten festes Shampoo und Seife. Baumwollpads, anstatt Wattepads. Keine Einwegfeuchttücher mehr. Feuchtes Toilettenpapier gibt es aber noch.

Wie kann man sich festes Shampoo vorstellen? Ansonsten haben wir auch noch ein paar Einwegfeuchttücher um Flecken wegzuwischen, welche die Katzen hinterlassen. Dass die Plastik enthalten, war mir nicht bewusst, Wattepads ebenso. Haben wir aber auch keine bzw. nutzen sie selten. Die Ohrstäbchen wären noch zu nennen, da gibt es auch welche mit Pappe.

>Es gibt nicht jedes Jahr ein neues Smartphone. Alle anderen elektronischen Geräte werden nur noch ersetzt, wenn nix mehr geht und nicht mehr, weil es ein neues Modell gibt, oder das neue mehr Features hat.

Hab ich mir dieses Jahr auch verkniffen, obwohl mich das Xs gereizt hätte, aber das 6er ist noch zu gut in Schuss. "Es geht nix mehr" wäre bei mir aber schon erreicht, wenn die Apps zu langsam werden. Mein 3er iPad pfeift aber auch schon aus dem letzten Loch.

>Die ganze Geschichte mit der Entwicklung der Kaffeezubereitung bei uns zu Hause hat mir da schon gezeigt, was ich da für einen Kack fabriziert hab. Nie wieder Nespresso. Stattdessen Siebträger und Kaffeemühle, schon seit Jahren. Balance zwischen Bequemlichkeit und Nachhaltigkeit finden. Auf jegliche Quality of Life will man ja auch nicht verzichten.

Snoopy ist auch zurück gekehrt zu Filterkaffee, ich bin beim Vollautomat mit Bohnen geblieben. Hier immer möglichst großen Beutel kaufen...

>Neuen Fernseher gibt es dieses Jahr aber. Spiele kauf ich schon lange nur noch per download, aus Bequemlichkeit, weil ich eh nix weiter verkaufe und die Plastikspielehüllen eh gruselig hässlich finde. Bücher les ich auch nur noch auf dem Kindle, der ist schon über 7 Jahre alt. Wobei ich mir da nicht schlüssig bin, was besser ist.

Ich leihe mir viele Bücher aus bei AmazonPrime, mein Kindle ist auch recht alt. Denke schon, dass sich das gelohnt hat in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Zudem ich Bücher halt wirklich nur einmal lese und dann ... wohin damit? Dito bei Spielen.

>Im Supermarkt wie die Pest die Plastikverpackungen meiden. Sich dann immer wieder aufregen, weil das fast unmöglich ist. Mails an die Filialleitung schreiben, was der Kack soll (Suppengrün in Plastikschale mit Folie drum rum, wo früher ein Gummi gereicht hat). Sich noch mehr aufregen, dass die Bioprodukte noch mehr in Plastik verpackt sind, damit sie nicht von den Normalprodukten kontaminiert werden.

Bei dem Edeka, wo wir öfter sind, gibt es Papiertüten und ich kauf nur noch de regionalen Sachen, die lose sind. Kartoffeln und Tomaten und Gurken etc. Manche Sachen gibt es leider auch da nur in Plastik, z.B. Feldsalat. Alternativ ist dann die zweite Anlaufstelle das Obststandl an der UBahn, die haben auch fast nur Papiertüten und ich meinen Einkaufsbeutel.
Nachteil am Edeka: Man muss mit dem Auto hin, aber wir erledigen dort dann auch noch andere Einkäufe: Saft (im Kasten mit Glasflaschen), DM/Haushalt, Pflanzenladen (muss Snoopy immer rein) und Baumarkt.

>Apropos einkaufen, mancher Kram ist hier einfach nicht zu kriegen, also doch wieder bei Amazon bestellen. Das regt mich auch auf. Es nützt nicht mal was, wenn man mehrere Sachen zusammenkommen lässt, wird doch alles einzeln verschickt. Lösung?

Wüßte ich auch keine. Ich habe auch keine Lust, in den Saturn zu fahren, weil umsteigen und viele Leute und an der Kasse stehen ... die Zeit habe ich einfach nicht. Alltägliche Dinge werde ich immer direkt kaufen, aber so spezielle Sachen, die man vielleicht in Laden XY bekommen könnte ... puh, eher nicht.

>Noch was? Ja, Lappen für Küche und Bad (getrennt) gibt es nur noch welche zum Waschen. Der 08/15 Keim stirbt bei 60 Grad ab.

Snoopy haut die Schwämme von Spontex schon seit Jahren mit in die 60°-Wäsche. Haben vielleicht ein Dutzend und die wechseln wir täglich. Die halten auch erstaunlich lange, sicher 2-3 Jahre.

>Was mir noch ein Dorn im Auge ist, ist die Fahrt mit dem Auto zur Arbeit. Da hab ich noch keine Lösung, weil ich häufig, danach noch was erledigen/transportieren muss und die Verbindung von Arbeit nach Hause Arsch ist.

Da haben wir es gut, ich UBahn 8 Stationen mit Umsteigen, Snoopy entweder Tram oder Radl. In der Zeit, in welcher sie Rad fährt, kriege ich ihre ÖPNV-Karte. Auch sonst fahren wir wenig mit dem Auto und der Prius ist halt vom Verbrauch und Abgas echt spitze.

>So, fällt euch noch was ein? Oder evtl. was, was gar keinen Sinn ergibt?

Grundlegend ist wahrscheinlich auch wichtig zu wissen, wie viel Energie in ein Rindersteak fließen muss, aber ich meine, ihr hattet das auch schon stark reduziert. Verpackungen sind auch nicht nur beim Obst/Gemüse ein Haufen, sondern gerade bei Käse und Wurst. Aber auch an der Theke kriegt man 3-4 Plastiktüten.
Wiederaufladbare Akkus waren bei uns ein Thema, Snoopy mag Sach, das blinkt, aber was da früher an Batterien drauf gegangen ist, heftig. Nun alles mit Akkus.

Nächstes großes Thema wäre Kleidung, wo es extrem schwer ist, nachhaltige Sachen zu finden, die man auch gerne anziehen will. Wasserverbrauch wahrscheinlich noch, so ein Perlator, der eine gewisse Menge an Wasser zurück hält, dürfte viel bringen. Habe unseren letztens ausgetauscht, weil der nicht mehr zu reinigen ging (trotz Essig und bürsten war der Strahl sprotzend) und nicht drauf geachtet. Nun fließt deutlich mehr Wasser ... muss ich austauschen. :(
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