turzilla  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.09.2018 09:03 Uhr
Thema: Re:Wird der Türk von Gegenüber bald der Türk von Antwort auf: Re:Wird der Türk von Gegenüber bald der Türk von von Don Cosmo
>>Bäckerduft haben wir ja, seit die den Laden verpachtet haben, leider nicht mehr. Wird alles "kalt" angeliefert. Die Backstube wird nur noch zu Weihnachten und Ostern angeschmissen.
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>Einerseits kann ich es verstehen, dass man sich die Arbeit nicht machen mag, wenn der Durchschnittsbürger ohnehin mit den geschmacksverstärkten und geschummelten Semmeln genauso zufrieden ist, solange es nur billig ist und satt macht. Andererseits ist eine echte, handgemachte Semmel aus guten Zutaten so ein Quantensprung im Geschmackserlebnis. Man kann an ganz vielen Ecken sparen, aber echt nicht am Essen. Warum gerade DAS in Deutschland so einen geringen Stellenwert hat, würde mich mal interessieren. Wahrscheinlich noch "Krieg und überhaupt satt werden", was sich dann in "möglichst viel essen gewandelt" hat, als Lebensmittel wieder vorhanden waren. Aber warum sich das so lange hält? Heutzutage kommt vielleicht hinzu, dass vielen Kochen zu aufwändig ist...


Nee, das hast du falsch verstanden, bzw. ich habe es vielleicht nicht ausgiebig erklärt. Der "neue" Bäcker nebenan entstammt ja von meinem Urgroßvater, der ursprünglich aus dem Nachbarort kam. Uropa hatte zwei Töchter, eine heiratete einen Silberschmied (meine Oma), die andere einen Bäcker und Konditor. Diese wiederum haben einen Sohn, der die Bäckerei zu einer lokalen Mini-Kette ausbaute, vor wenigen Jahren hat seine Tochter das Geschäft übernommen. Mittlerweile haben die so ca. 10 kleine Filialen in der Umgebung. Da wird morgens schon alles in der zentralen Backstube gebacken, teils nach alten Familienrezepten. Dann wird das alles in Sprinter gepackt und zu den Filialen kutschiert. Teilweise werden bei Bedarf Brötchen vor Ort nachgebacken. Vor Weihnachten und Ostern schmeißen die dann zusätzlich noch die "alte" Backstube an, heute früh hat auch das Licht gebrannt. Ich glaube, momentan werden die Christstollen für die "Stollen aus dem Stollen" gebacken, die ein Weilchen im Neuenbürger Bergwerk reifen. Schweineteuer, die Dinger.

Grundsätzlich hast du aber vollkommen recht, die Erkenntnis hab ich ja schon aus dem Urlaub mitgebracht. In Ösiland kann man im Supermarkt so gut wie keine Fertiggerichte kaufen, die kochen alle noch "richtig". Da kann ich im Restaurant sogar Semmelknödel mit Eierschwammerlrahm essen ohne vorher eine Lactasetablette einwerfen zu müssen. Mit dem bisserl Sahre wird mein Körper dann locker fertig, insofern die restlichen Zutaten "ehrlich" sind. Yuna hat es mittlerweile auch schon kapiert, Schulessen will sie nur noch wenn es unbedingt sein muß. Diese Woche ist kein Nachmittagsunterricht, also isst sie lieber zuhause. Dieses Bewußtsein haben aber nur wenige. Meist wird auch nur das Essen im Restaurant auf Imgur "geteilt", eher weniger das was es zuhause gibt. Vielleicht ist der Thermomix deshalb auch so ein Renner in Schland. "Selbst" gekochtes Fertigessen, das schon bereitsteht, wenn man vom Proseccofrühstück nach Hause kommt!

Yuna hat mir am Sonntag folgendes Frühstück gemacht:

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