Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.07.2018 16:28 Uhr
Thema: Philippinisches Adobo Antwort auf: Futtern wie bei Muttern... sensationelle Rezepte! von turzilla
Im Großen und Ganzen kann man sich an das Rezept hier halten (Es ist wirklich sehr einfach):



Ich würde aber ein paar Abweichungen empfehlen:

1x Tasse (nicht eine halbe) Sojasoße und Essig benutzen (ca. 250ml). Das kann auch mal ne ganze Flasche Sojasoße sein, die Flaschen sind halt zu klein wenn man Sojasoße zum Kochen und nicht nur zum Nachwürzen benutzt. Dann kocht man das ganze (mit derselben Menge Fleisch wie im Video; generell ändert sich an der Kochzeit nicht wirklich viel, wenn man nicht _weniger_ benutzt an Fleisch) eine ganze Stunde statt einer halben, weil sich in der Zeit viel von der reinen Säure des Essigs verflüchtigt, ohne dass das Gericht fad wird (Ich mags gern sauer, aber das muss nicht jedem so gehen und ich habs auch mal ein kleines bißchen übertrieben mit der Säure, das hätte dann ausser Alex und mir wohl nicht so vielen Leuten geschmeckt ^^).

Dann aber der Spezialtrick: Statt wie im Video Wasser, um den Topf mit mehr Flüssigkeit anzureichern, nimmt man Sprite. Die Limonade. Die sollte aber auf jeden Fall zuckerhaltig sein und NICHT zuckerfrei. Gefühlt hab ich da so 170-200 ml reingegeben, keine Ahnung. So viel, damit das Fleisch halt grad so bedeckt ist. Und, auch sehr wichtig: Nach dem Kochen NICHT gleich essen, sondern nochmal über Nacht ziehen lassen. Darüberhinaus NICHT sparen an schwarzem Pfeffer und auch Chili, ich hau einen vollen Esslöffel von beidem rein bzw. tendenziell etwas mehr.

Das Ergebnis war ultrakrass. Ich hab als Hähnchenfleisch Hühnerflügel genommen, Hühnerbeine (Drumsticks) sind wahrscheinlich ideal. Man konnte die Knochen mit den Fingern aus dem Fleisch ziehen, es ist butterweich abgefallen. Jeglicher Knorpel hatte sich in Gelantine aufgelöst und im Gericht verteilt. Die restlichen collagenhaltigen Bestandteile, die Schwarte vom Bauchfleisch und die Haut der Hühnerflügel, hat die komplexe Säure vom Essig, das Umami der Sojasoße und die Süße des Softdrinks quasi eingesaugt wie Schwämme und sorgte für ultrakrasse Geschmacksexplosionen, während sie mir im Mund zerliefen. So wie Karamel mit Salzstückchen, und dann noch ein Grundaroma extra... Geschmack² wird zu Geschmack³. Die Soße schmeckt ähnlich, aber nicht so intensiv wie das Fett.

Servieren sollte man das Ganze auf Duftreis, Jasmin oder so. Schmeckt supergeil, hab das seit dem ich das Video gesehen hab mindestens fünf Mal gemacht und jedes mal verfeinert, so ein Topf reicht hier für zwei Mahlzeiten pro Woche pro Nase. Wir lassen das dann vier bis fünf Tage im Kühlschrank, hält sich problemlos (Und kann in der Zeit auch nochmal gut einziehen). Die ganze Zubereitung ist ja darauf ausgerichtet, Fleisch ungekühlt über Tage/Wochen hinweg haltbar zu machen.

Das Ganze sieht zwar echt aus wie Arsch, aber ist eine der leckersten Sachen, die ich je gegessen habe.
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