Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 20.06.2018 18:32 Uhr
Thema: Re:mal wieder typisch Web2.0 Antwort auf: Re:mal wieder typisch Web2.0 von Seriös
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>>Aha. Ich finde im Wikipediaartikel zu dieser Theorie aus der Statistik (?) nichts von einer Anwendung in der Rechtstheorie, erst recht nicht in der Üblichkeit, die du in deiner Wortwahl mitschwingen lässt.
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>>[https://en.wikipedia.org/wiki/Pareto_principle]
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>>Deine Aussage suggeriert, den Kontext mit einbezogen, dass das eine Art Faustregel für das Ausbaldowern für Strafen nach Verbrechen wäre. Ich finde das nirgendwo belegt.
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>Ja , oder einfach Diminishing Returns [https://en.wikipedia.org/wiki/Diminishing_returns]  Am Anfang hast du riesige Payoffs für etwas, dann wirds weniger und weniger pro zusätzlicher Einheit die du investierst. In dem Fall wären es eben zusätliche Jahren im Knast oder im extremfall "Lebenslänglich" (in Form der Todesstrafe).


Ich bin grad selber erstaunt darüber, wie nonchalant du irgendwelche Faustregeln aus der Ökonomie nimmst und sie wiederholt retroaktiv als Grundlage für westliche Rechtstheorie hinstellst. Es ist... auf so vielen Ebenen (!) falsch. Donnie, you're out of your element.

>>Was bei mir Kopfschmerzen verursacht: Es ist doch keineswegs ausgeschlossen, dass diese Flüchtlingsströme noch strömen, sie kommen nur nicht mehr in dem Umfang nach Deutschland vor (...um dort statistisch verwertbare Asylanträge zu stellen...), sie bleiben halt in der Türkei kleben, und kein Schwein weiß, was mit ihnen passiert.
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>Das mag für Syrer gelten (die sowieso zu 80% in den Islamischen Anrainerstaaten zuflucht gesucht haben)


Woher diese Zahlen? Du haust ständig Statistiken raus, bist dann aber zwei Absätze später zu fein, diese auch nur grob so durchzurechnen, dass sie halbwegs zu dem passen, was du schreibst. Oder überhaupt zu belegen.

>aber nicht für afrikanische Wirtschaftsflüchtlinge, die sind ja nicht dumm.  

Klar, aber wird auch so nicht von mir behauptet.

>Wenns nichtmehr nach Deutschland geht spricht sich das rum.

Quelle? Beleg?

Wie gesagt, wer anfängt, Statistiken auszupacken, verunmöglicht es sich selbst, nach Belieben wieder ins vage und ins Hörensagen zu wechseln, wenn's demjenigen gerade gut passt.

>>Wie kommst du auf die Zahl "99,9%"? Ich weiß, es ist das rhetorische Stilmittel der Übertreibung. Aber warum sollte ich Statistiken, die du dir buchstäblich und demonstrativ aus der Unnerbüx ziehst, für Brief und Siegel nehmen?
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>Weil Afrika 1.2 Billionen Leute hat, wieviele davon gehen bei uns an Land? In Wirklichkeit sinds natürlich 99.9999999% die zuhause bleiben.


Ach, jetzt ist die Rede auf einmal nur noch von Flüchtlingen aus Afrika? Na so ein Zufall aber auch. Darüberhinaus, stolze Fortpflanzugswerte, die der Afrikaner an sich da vorweist: Hat er mit seinem stattlichen Glied doch glatt mal die Weltbevölkerung verzweihundertvierzigfacht. Kann verstehen, dass man da selbst auf so einem großen Kontinent es mit der Platzangst bekommt.

(Warum man mit Zahlen jongliert, wenn man die Bälle dann gleich so schlampig fallen lässt, muss sich mir nicht erschließen.)

>>Aber zurück zum europäischen Fall: Wem hilft das, abgesehen davon, dass das Konzept an sich seine inhärente Menschenfeindlichkeit bereits nicht verleugnen kann, sich solche Fantasie-Planspielchen auszudenken?
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>Wem hilft Open Borders?  


Leuten, die ins Land wollen. Wem hilft der Schengen-Raum? Den Menschen.

Natürlich abstrus, eine Politik sich zu wünschen, die den Menschen und dessen Bedürfnisse, oder sei es nur dessen grundlegende Würde, in den Mittelpunkt stellt.

>Die Chinesen haben durch Wachstum im Alleingang 800 Millionen Menschen aus der Armut geholt, die Zukunft der Welt liegt darin dass diese Länder mit uns aufschließen und wenn es soweit ist hat sich de-facto auch die Rassimus Kiste erledigt, über die Chinesen "lacht" keiner mehr, gut so.

Ich weiß nicht, wie ich das jetzt verstehen soll - ist das diese birnige "Die Welt ist eine Arena"-Theorie, in der der Chines' am Ende über den Rassismus obsiegt, weil er Civ-mäßig den "military victory" errungen hat? Bzw. das Staaten nur dann nicht mehr gedemütigt und ausgebeutet werden, wenn sie eine der drei führenden Wirtschaftsnationen sind?

Das alles ergibt wirklich nur dann Sinn, wenn man die Welt ausschließlich als einzige große Stratego-Partie begreift, in der der "Tabellenführer" immer mal wieder wechselt und jegliche anregung, das ganze mehrdimensionaler zu betrachten, als Unfug abgetan wird.

Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass man mit derart verbissenem Rationalismus im Mindesten lediglich seinen Kopf in einen anderen Sand steckt als diejenigen, denen man selbiges, aus welchen Gründen auch immer, vorwirft.

>>Soll jetzt etwa Korsika geräumt und eine Seerettungs-Mission ad infinitum laufen gelassen werden, die alle dorthin bringt?
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>Der Punkt ist dass niemand das machen würde, weil so gut wie kein Asylantrag von denen bewilligt werden würde, weil es kein Recht auf zuzug von Wirtschafsflüchtlingen gibt.


Ist das so? Kann ja sein. Wenn ja: Muss das so bleiben, oder kann das vielleicht auch weg?

Mir ist schon klar, dass es nicht mehr en vogue ist, diese Frage ernsthaft zu stellen. Mir egal.

>Die Leute sind ja nicht dumm, wenn sie wissen dass sie bestenfalls 2 Jahren auf ner Insel rumgammeln und dann zurück geschickt werden werden sie sich gar nicht erst auf den Weg machen.

Ich finde den Begriff "dumm" bei diesem Thema völlig nutzlos. Es hat nichts mit Cleverness oder Intelligenz zu tun. Das liegt doch auf der Hand. Mir ist es auch zu albern, zu erklären, warum. Entweder, man versteht das, oder nicht.

>>Allein der Begriff "Wirtschaftsflüchtling" ist doch schon so ein Scheißbegriff. Der ganze Lall vom American Dream, der uns auch hierzulande entsprechend selbstbewusst verkauft wurde, basiert auf "Wirtschaftsflüchtlingstum".
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>Wieso halten alle US "Propaganda" für den Goldstandard dem es nachzueifern gilt?


Weil amerikanische Kultur im Westen mit weitem Abstand dominiert, seit Jahrzehnten? Weil die Serien, die Filme, die Comics, die Videospiele, die wir konsumieren, die Romane, die sozialen Medien, die Videoportale etc. etc. von Menschen geprägt sind, die mit dieser Kultur aufwuchsen?

Ist doch klar.

>Europa muss kein Kontinent von US-style Einwanderungsländern werden.  

Nee, aber warum nicht? Für die USA hat es sich unbestritten gelohnt. Gerade aufgrund von ökonomischen Parametern. Die meisten europäischen Volkswirtschaften überaltern in einem Maße, das ausser als mit Einwanderung (Und damit nicht nur Einwanderung von Literaturprofessoren, Raketenwissenschalftlern und Diego Maradonas) das Geburtendefizit nicht aufgefangen werden kann. Statistisch gesehen wird man mit einer Festung Europa viel eher einen Kollaps der sozialen Sicherungssysteme erleben, geschweige denn ein Aussterben der weißen Rasse.

>US Style Einwanderung wurde praktiziert als es keine sozialen Sicherungssysteme gab, die Leute sind da erstmal gen (Mid)-West getreckt und haben dort Dörfer gegründet wo sie noch 100 Jahre lang als Parallelgesellschaft dahinvegitiert sind oder waren in den Städten in ethnischen Slums mit riesigem Rassimus untereinander organisiert.

Da würfelst du die Kolonialisierung mit der Einwanderung während der Zeit der Industrialisierung in einem Topf. Es hat ja 1907 kein Italiener gedacht "A mamma mia, let'se manifeste da destiny! Ooooh!"

Der Verweis auf Ellis Island sollte ja hilfreich genug dabei sein, herauszufinden, auf welche Epoche ich mich bezog. Entsprechend gab es zumindest in Deutschland damals die allgemeine Arbeiterversicherung schon, dass hat aber bspw. die Vorfahren von Drumpf nicht davon abgehalten, aus ihrem Shithole Country (Pfalz) zu emigrieren. Das ich mich jetzt nicht auf die Bootsflüchtlinge beziehe, die auf der Mayflower Cherokee-Grenzpatrouillen durch die Lappen gingen, dürfte klar gewesen sein.

>>_Ich_ tue das nicht. _ICH_ hätte gern, wenn man "Give me your tired, your poor, your huddled masses yearning to breathe free" beherzigen würde, weil das eine schöne und sehr gute Idee ist.
>
>Es ist ein Gedicht dass mit der Realität nie etwas zu tun hatte, nirgendwo.


Wenn Menschen nicht versuchen, ihr Darsein so gut es geht an das in schönen Gedichten anzugleichen, kann meinetwegen auch gleich der rote Knopf für die Atomsprengknöpfe gedrückt werden - es wäre objektiv egal.

>>_ICH_ bin für die globale Umverteilung von Wohlstand, und finde es nur folgerichtig das wenn dieser ausbleibt der Mensch eben zum Geld geht.
>
>[http://glineq.blogspot.com/2017/11/the-illusion-of-degrowth-in-poor-and.html]


Mir ist die "Diskussion" zu anstrengend und ich werde nach diesem Post in diesem Ast auch nicht mehr weiterschreiben, deswegen werde ich diesen Text auch nicht lesen. Jede abwegige Sicht auf die Welt lässt sich mit einer blogspot-Seite "belegen", dasselbe hattest du ja ursprünglich auch mir versucht, zu verdeutlichen. Ich sehe keinen Sinn darin, mir weiterhin mit jemandem Absatz um Absatz um die Ohren zu hauen, der schlicht nicht überzeugt werden kann, selbst wenn er es wollte. So wie ich vermeintlich zu sehr in meiner leicht manipulierbaren gefühlsduseligen Twitterbubble gefangen bin, bist du auf einem "Zivilisation als SAP-Datenbank"-Weltbild, von dem ich dich als allerletztes wegzubringen in der Lage bin. Das führt zu nichts, und am Ende würde ich sowieso nur wieder aisch werden und am Ende macht wieder nur der Nerd mit der längeren Posting-Ausdauer alleine Fistpumps vorm Rechner.

Ich bin nicht unbedingt zu alt, aber eindeutig zu müde, leer und innerlich tot für diesen Quatsch.

>>>Mal davon abgesehen könnte man mit dem Geld was man hier für den Unterhalt eines Asylbewerbers aufbringt locker 5 in Jordanien oder Bangladesh durchfüttern, würde man natürlich nicht weil dem Deutschen diese Leute im Prinzip auch scheißegal sind, aber man könnte.
>>
>>Ich möchte da mal realpolitische Umsetzungsvorschläge sehen, die NICHT auf "Kolonialismus" hinauslaufen.
>
>Von der UN bezahlte und inspezierte Lager in kooperation mit den Gastländern.


Das würde am kolonialistischen Habitus und Gestus genau 0 ändern. Gerade wenn man ganz realistisch auf den Zustand der UN schaut.
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