Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 15.05.2018 18:43 Uhr
Thema: Re:Warum Spotify die Musik von R. Kelly verschwinden lässt Antwort auf: Re:Warum Spotify die Musik von R. Kelly verschwinden lässt von D@niel
>Ich halte es für hochgradig problematisch, wenn private Unternehmen einfach so entscheiden, was gut und was schlecht, wer schuldig und wer unschuldig ist.

Ich bin jetzt gewiss kein Freund überbordender Unternehmerrechte, aber warum sollten sie das nicht? Ein Fair-Trade-Kaffee trifft bspw. ein moralisches Statement. Das ist okay.

Jeder Händler sollte die Freiheit haben, Artikel nicht zu verkaufen, die er doof findet. Damit ist R. Kelly nicht an irgendwas "schuld" oder verurteilt, er kriegt halt nur die Konsequenzen für die Events zu spüren, die seine Person seit mindestens zwei Jahrzehnten umwabern. Spotify ist da wie ein Plattenladen, der keine Zillertaler Schürzenjäger verkauft, oder ein Formatradio, dass kein DJ Ötzi spielt, aus Gründen die viel trivialer sind als die, die beim Aussortieren von R. Kellys Werk entscheidend sind. Unternehmen können sich distanzieren von wem sie wollen. Sie sollten das imho sogar öfter tun! Die kommende Fußball-WM wird auf jeden Fall so einige Zuschauer überraschen mit der Menge an chinesischen Werbepartnern, weil sonst niemand die Sponsorenpakete gebucht hat.

>Das NetzDG halte ich für katastrophal in Bezug auf Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit. Dass jetzt Unternehmen in vorauseilendem Gehorsam oder aus einer vermeintliche moralischen Verpflichtung heraus derartige Entscheidungen treffen, ist nicht nur eine neue Qualität, sondern auch heuchlerisch. Der Doppelstandard wird sich nicht vermeiden lassen, wenn man Geld verdienen will. Und das will man.

Hat die ganze Sache echt was mit dem NetzDG zu tun?
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