Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.02.2018 20:40 Uhr
Thema: Re:Typisch Erfolgsfans Antwort auf: Re:Typisch Erfolgsfans von Icheherntion
>>[https://www.tz.de/sport/fc-bayern/telekom-t-allianz-arena-fc-bayern-muenchen-wer-sind-fans-bewerben-meta-2853149.html]
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>Da gab's auch mal einen Erlebnisbericht von einem dieser T-Pixel, weiß aber nicht mehr wo. Klang aber insgesamt schon so, als ob man das eher nicht machen will. Auch, wenn man Bayern aus Gründen, die sich mir nicht erschließen wollen, mag.


Das ist auch so geil an dem Interview:

Und wenn mal einer pinkeln muss?

Dann leidet natürlich das Logo. Ein Toilettenverbot gibt es keines, erklärt Bresgen. Davon abgesehen gelte allerdings: "Die Leute müssen schauen, dass sie die Plätze während des Spiels nicht verlassen." Ansonsten gebe es keinen Vorgabenkatalog. Jubel, Bierkonsum, Stadionwurst - alles gestattet. Bresgen: "Alles im Rahmen ist erlaubt, es soll ja Spaß machen."

Der Telekom-Heini könnte im Grunde auch DPRK-Spokesperson sein, die Formulierungen würden sich nicht sonderlich unterscheiden, ob man jetzt im Telekom-T steht oder einer von 100.000 menschlichen Pixeln während der Arirang Games ist. "Es soll ja Spaß machen! Aber die Leute müssen schauen, dass sie ihre Plätze nicht verlassen."

>>Nicht wirklich einfach zu sagen, welche von den beiden Formen des propagandistischen Sitzplatzbelegens man deprimierender finden soll, aber wenn Nordkorea das macht, ist es natürlich freaky, exotisch und ein bißchen evil (und deswegen s-s-sexy!).
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>Deprimierender finde ich schon die T-Leute, weil die das freiwillig machen. Die Koreanerinnen zwar vermutlich auch, aber die kennen das halt nicht anders und glauben noch, dass sie das zum Ruhm ihres Glorious Ledears machen dürfen.


Ehrlich gesagt, wenn ich für ein bißchen Synchron-Klatschen ne Ausreisegenehmigung aus NORDKOREA kriege, dann würde ich auch ein wenig forcierter dem nachgehen. Normalerweise ist es völlig ausgeschlossen, dass du als Nordkoreaner Südkorea betrittst (oder umgekehrt), um nicht zu sagen, ähm, verboten. Das sind keine Idioten und keine Roboter, sondern Menschen, die durchaus in der Lage sind, sich einen Reim darauf zu machen, was um sie herum abgeht. Das ist ja nicht wirklich so wie in Deutschland, wo du als Westdeutscher quasi den DDR-Erlebnispark besuchen durftest mit Spielgeldumtausch am Eingang und nur als Ostdeutscher erschossen wurdest; Südkoreanern ist es untersagt, in Nordkorea einzureisen (Und umgekehrt, natürlich). Noch gibt es sogar Familien, deren Mitglieder durch die Teilung getrennt sind und sich in sechzig Jahren vielleicht drei, vier mal bei offiziellen Terminen sehen durften (Wenn sie Glück hatten und quasi ne "Eintrittskarte" für den neutralen Treffpunkt bekamen).

Ich finde es grundsätzlich schade, das nicht zuletzt dank der USA es mittlerweile völlig selbstverständlich ist, den Nordkoreanern keinerlei Empathie zuzugestehen und sie als zurückgebliebene Robotermenschen, die nur zwei Sachen können - auf Befehl klatschen und verhungern. Staatsoberhaupt? Natürlich verrückt! Ich will den Staat nicht verteidigen, aber gerade in Deutschland steht es uns nicht gut zu Gesicht, diese dann doch fast schon beleidigend einfachen Teilungsnarrative einfach wholesale von unseren NATO-Partnern zu übernehmen.

Aber gut, wir schaffen das ja nicht mal bei den Zu'groasten in unserem Fleckchen Erde daheim nicht wirklich.
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