Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 02.02.2018 05:42 Uhr
Thema: Algorithmen vor Gericht Antwort auf: Fakten, Fakten, Fakten und niemals an die Leser denken! von Don Cosmo

"COMPAS wird von vielen amerikanischen Gerichten eingesetzt wird, um Richter bei
Entscheidungen über Freiheit oder Unfreiheit zu beraten. Es ist ein Algorithmus,
der auf Basis von 137 Merkmalen eine Wahrscheinlichkeit dafür errechnet, ob ein
Straftäter rückfällig werden wird oder nicht. Richter setzen COMPAS unter anderem
ein, um über die Frage zu entscheiden, ob jemand auf Bewährung freikommt oder in
Haft muss. Dafür bezahlen Gerichte und auch Gefängnisse in den USA Equivant Geld.
Der Algorithmus ist proprietär, es ist also unbekannt, wie er genau funktioniert.

(...)

Die menschlichen Beurteiler waren etwa genauso gut oder genauso schlecht wie der
Algorithmus: COMPAS liegt, was die Rückfallwahrscheinlichkeit angeht, bei einer
Trefferquote von gut 65 Prozent. Die einzelnen menschlichen Beurteiler kamen auf
eine durchschnittliche Trefferquote von knapp 63 Prozent. Sahen sich Dressel und
Farid die Urteile von je 20 Teilnehmern, die die gleichen Fälle beurteilt hatten,
gemeinsam an, kam diese Jury sogar auf 67 Prozent richtige Prognosen."

[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/algorithmen-vor-gericht-menschen-sind-so-schlau-wie-die-teure-maschine-a-1190111.html]

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