membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.12.2017 15:37 Uhr
Thema: Ok, machen wir halt Cloudshit Antwort auf: Weißt du was!? Kleine Statements unter Freunden... von ACG
Machen wir uns halt offiziell nackig und laden die Daten hoch, hoch, hoch!

Google Inbox, Google Keep, Evernote und Lastpass. Das volle Programm, aber es erleichtert halt doch schon eine Menge. Ich muss nur weiter dranbleiben und alles durchkonfigurieren, einstellen, übertragen.


Google Inbox hat eine sehr clevere Art, die Gmail Inbox anders aufzubauen, die mich spontan erstmal ziemlich anmacht. So.. viel... Übersicht. Und es dürfte nur noch besser werden, wenn man selber noch Hand anlegt und ein paar Labels und Regeln definiert. Mails werden nach "Heute", "Gestern", "Letzte Woche" und dann in Monatsblöcken zusammengefasst, mit Endlos-Nachladescrolling. Innerhalb dieser Blöcke können Mails gebündelt werden, z.B. alle Zahlungsbestätigungen, alle Newsletter usw, das kann man auch beliebig selber definieren. Und dann kann man die einzeln gebündelten Einträge aufklappen und die wichtigsten Stellen jeder Email sind im "Highlight" zu sehen. Smart Rich Link Previews, sozusagen. Anhänge oder im Fließtext vorkommene Termine, Trackinginformationen sind schon in der Preview-Ansicht zu sehen, solche Sachen. Und dann soll man sich wohl vom Horten der Mails in der Inbox verabschieden (ich habe mich an die sehr hohe Zahl im roten Kreis der Inbox schon vor Jahren gewöhnt, höhö) und diese mit einem Klick in die "Done" Kategorie verschieben, was beim normalen Gmail wohl das All-Mail Archiv ist. Oder man "snoozed" eine Mail in der Inbox, für ein paar Tagen, wenn sie erst dann wirklich wichtig wird (poppt dann wieder in die Inbox zum Kenntnisnehmen) oder auch per GPS Location Trigger. Und zuguter Letzt kann man sich ein paar wenige Reminder oben in die Titelzeile knallen. Für sowas ist aber eher Keep oder Evernote gut.


Google Keep vs Evernote ist noch nicht entschieden und es wird erstmal beides getestet. Keep hat den Vorteil, dass es supersimpel gestrickt ist und nahtlos mit anderen Google Services kommuniziert (wobei Evernote auch den Google Drive anziehen kann). Sehr übersichtlich gehalten und man kann fix mal eine Abhakliste anlegen, diese mit jemanden über diverse Wege sharen (und derjenige kann die Notiz auch bearbeiten) oder GPS/Zeit-Reminder dranpappen. Synct natürlich auch die Web-App mit der iOS/Android App und die Notes sind mit Google Search durchsuchbar. Außerdem kann es C'n'Pastes von anderswo direkt in Listen-To-Do-Form umwandeln, es nimmt da wohl die Zeilenumbrüche als Grundlage. Dann kann man die einzelnen Einträge auch per Drag'n'Drop in der Priorität verschieben. Letzteres geht z.B. in Evernote anscheinend nicht, auch wenn das Reinkopieren in Listenform hinhaut (erst reinknallen, markieren, "Liste" drücken), bleiben die Einträge starr in ihrer Position.

Evernote ist zwar viel dicker in Sachen Features, bleibt aber dennoch eigentlich übersichtlich in der Menüführung. Anders als Google Keep hat's aber nicht nur eine Web und Mobile App, sondern auch eine Browserextension für diverse Browser und eine Desktop-App. Der Clou an Evernote ist, dass man damit alles mögliche für die Ewigkeit archivieren kann. Reine Listen sind wohl bei Google Keep besser aufgehoben (dort hält man sich nicht mal mit Formatierungsoptionen auf - in Evernote dagegen hat man die volle Wordpad Font- und Positionierungssuite).
Man definiert ein paar Oberkategorie-"notebooks" und ab dann wird knallhart reinarchiviert und gesynct. Rich Text Preview, durchsuchbar, selber mit gemalten oder geschriebenen Hinweisen verzierbar, oder man spricht eine Audio-Note. Wenn man auf einer Website ist und diese abspeichern will, kann man mit der Browserextension entweder die Seite abheften oder via mitgeliefertem Snipping Tool einen Ausschnitt. Der dann aber nicht als Bild, sondern als HTML-Text gespeichert wird - also voll durchsuchbar. Man kann auch, wenn man an einem fremden Rechner ist, sich Zeug an eine bestimmte mit Evernote verknüpfte Email schicken - alles, was da kommt, wird direkt an Evernote angeheftet.
Mit der Smartphone App geht all das plus Abspeichern via Foto inklusive Texterkennung, d.h. man kann alles einscannen, und der Kram ist dann durchsuchbar. Gerade getestet, mit Handschriftlichem kommt's drauf an, wie hart die eigene Sauklaue ist, gedrucktes Zeug geht dagegen 1a. Die Idee dahinter ist wohl, die komplette Zettelwirtschaft abzuschaffen. Mit dem Telefon fotografieren, Zettel wegschmeißen. Oder eben als Ersatz/Ergänzung für Bookmarks. Die kostenlose Version hat ein mickriges 60 MB Transferlimit im Monat, das könnte knapp werden.

LastPass ist dann einer der besten Passwortmanager und für den Privatanwender kostenlos nutzbar. Man könnte auch die Open Source Variante "KeePass" nehmen, aber das ist mehr ein "Nachschlagewerk" für Passwörter und eine Stelle, wo man noch kurze Textnotizen zu einem Login hinterlegen kann. LastPass kann das alles, aber es füllt halt automatisch auf Smartphone und im Desktop-Browser die Website-Logins aus, was der entscheidende Vorteil ist (für jeden Login erst die App-Suche zu bemühen und sowohl Username als auch PW zu c'n'pen, dürfte sehr schnell nerven). Es soll auch eine Desktop-App geben, die dann Desktop-Apps wie Steam und Battle.net Logins ausfüllen kann, wobei man da am heimischen PC wohl eher auf die "remember me" Funktion setzt und für unterwegs halt in LastPass nachschlägt. Auf dem Smartphone kann die App in z.B. Safari auch Logins ausfüllen und kann via TouchID (und damit iirc auch FaceID) bestätigt werden. Oder halt mit dem Masterpasswort.
Die ganze Chose ist extrem stark verschlüsselt, via AES 256. Ich hatte zuerst keinen Bock drauf, aber es heißt ja immer, "nutzt einen Passwortmanager, ihr Hunde, und 2FA!". Nun, 2FA nutze ich so gut wie überall, aber meine Passwörter, für alle Seiten unterschiedlich, mag ich mir langsam nicht mehr merken, für 150+ Logins, die man sich in 20 Jahren Onlineleben angesammelt hat. So habe ich mir dann ein superlanges Passwort ausgedacht und damit den LastPass geschützt und dann noch 2FA drangepappt. Das Selbstausfüllen der Logins geht erstaunlich gut, nur die Battle.net Website, mit ihrer Weiterleitungs-Login-Nummer, erforderte, nach Abspeichern des Passworts in LastPass die Website als "Passwort nicht mehr aktualisieren" zu markieren, weil sonst das Passwort mit buchstäblich 8 Sternchen überschrieben wurde. Und mann sollte den Chrome Passwortmanager in den Browseroptionen deaktivierenm, sonst fragt der jedesmal, ob der sich jetzt auch das Passwort merken soll. Alles in allem aber, jo, ich könnte mir vorstellen, mir nur noch ein Passwort zu merken.

Gut war an LastPass, dass es sich am Chrome Passwortmanager bedienen kann, welcher wiederum sämtliche Seiten festhält, auf denen man sich mal eingeloggt hat, egal, ob man das Passwort in Chrome gespeichert hat oder nicht. So konnte ich, weil meine Windows Installation schon halt 6 Jahre am Start ist (die dicken Windows 10 Updates, die eigentlich Re-Installs sind, tun da nichts zur Sache, weil sie die Einstellungen beibehalten), sehr sehr viele Logins direkt in LastPass importieren. Klar, die meisten ohne hinterlegten Passwörter, weil ich nur selten mal ein Passwort in Chrome habe abspeichern lassen, aber es hat mir erspart, die Seiten alle einzeln anzulegen. Nun läuft die Extension nebenher mit und speichert automatisch die Passwörter bei einem Login mit ab. Irgendwann mach ich dann nochmal einen Abgleich mit meiner Accountliste, die ich in irgendeinem Email-Thread festgehalten habe und lasse bei der Gelegenheit LastPass auch gleich noch neue, fiese, sechzehnstellige Charakterkolonnen als Passwort vergeben. Irgendwann, demnächst.

Bei der Gelegenheit müsste ich dann mal meine "Listen"-Emails (Filme, Serien, Spiele, Ideen, To-Do's - habe ich bislang mit "Email an mich selber" und einer Regel, die Emails von mir and mich die Inbox skippen lässt und sie stattdessen mit einem "Notes"-Label versieht, gelöst) in die neuen Services übertragen und auch den Google Drive mal aufräumen, da ist auch völlig unsortiertes Chaos wie zu den besten "Neue Textdatei (3).txt auf Desktop speichern"-Zeiten.

Ob ich das wirklich mal mache, keine Ahnung. Das ist so ähnlich, als würde man sich vornehmen, "mal endlich die Festplatten aufzuräumen". Nunja.

Testet die Dinger mal aus.

***Diese Nachricht wurde von membran am 12.12.2017 16:11 bearbeitet.***
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