Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 07.12.2017 17:22 Uhr
Thema: Re:Hamas Antwort auf: Re:Hamas von Escobar
>Nee und das stößt merkwürdigerweise auch kaum jemanden sauer auf. Warum kann ich mich mit einem Buddhisten prima in der Mittagspause über seinen Dicken unterhalten und warum würde ich das um´s Verrecken nicht mit dem Moslem von nebenan tun, weil alleine der Gedanke mir schon Sodbrennen bereitet, evtl irgendwo unbewusst was ehrenrühriges von mir zu geben...?
>
>Dann bin ich halt intolerant. Auch ok.


Selbst einen Buddhisten (Zumindest die, die auch ethnischerweise zu ihrer Religion gefunden haben und nicht wie im Westen in der Regel "by choice") kriegt man mit den richtigen Nuggets der Weisheit zur Weißglut. Oh, Shit, no pun intended, aber es ist halt nunmal so, dass die Religion nach innen Druck wegen Politik-Shit betreibt und selbst das geistige Oberhaupt es nicht schafft, seinen Leuten zu sagen, das Selbstverbrennungen nicht so geil sind, weil das dann die Familien entehren würde von denen, die sich selbst verbrannt haben, weil der Dalai ja gesagt hat, das wäre jetzt doch Quatsch. Also auch nur eine unsinnige Begründung für eine ablehnenswerte religiöse Praxis.

Ich finde es komplett verständlich, auf Religion insgesamt eine Hasskappe zu haben, es hilft mir persönlich aber nicht weiter. Ich stoße dann bei allem, was in der Welt passiert und ich mir versuche, durch Eigenleistung mir selbst halbwegs verständlich zu machen, auf diese Mauer aus Wut, Wut darauf, wie engstirnig Leute sein können. Bis in die Manie hinein engstirnig. Und immer widersprüchlicher, je religiös beseelter alles wird: Republikaner in den USA quasi bis in alle Ewigkeit an der politischen Macht, weil die evangelikale weiße Manifest-Destiny-American-Exceptionalism-Front saumäßig fromm ist aber gleichzeitig darauf pfeift, wenn die Säulenheiligen Sexverbrecher sind; das deutsch-christliche Abendland und seine Traditionen müssen gegen ein Heer aus Muselmanen verteidigt werden in einem Land in dem keine Sau mehr in die Kirche geht; in allen Ländern in denen die "Religion des Friedens und der Liebe" die Grundlage für einen Gottesstaat bildet, werden Sklaverei, sexuelle Gewalt, Todes- und Körperstrafe offen religiös begründet praktiziert. Alles eine Scheiße. Hilft halt nix, irgendwer muss den undankbaren Job machen und mal sagen, dass das so nicht weitergeht, aber die, die den übernehmen wollen, stehen dann wieder irgendwelchen viiiiiel wichtigeren Interessen im Weg und werden entsprechend weggeräumt. Mäßigung wird dort derart offen verachtet, dass sie nicht von alleine kommen wird, sondern nur erst, nachdem es mal richtig geknallt hat, und das ganze Druckgefüge auf der Welt entwickelt sich in eine Richtung, die darauf hindeutet. Jemand hatte den nahen Osten hier mal als "stabilen" Konflikt bezeichnet, aber das kann man nur so sehen, wenn man politische Analysen und Gemengelagen aus den 80ern zugrunde legt, es ist eigentlich nur purer Zufall, dass es da nicht zu einem Konflikt gekommen ist, in den die ganze Region stürzt, und, stand heute, eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis das passiert. Mit Saddam und dem IS sind ja auch mehr oder weniger alle Ablenkungsmöglichkeiten für die dortigen Regionalmächte verschwunden und gleich mehrere unbeaufsichtigte Machtvakuen, in die man vordringen könnte.
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