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Thema: Ost-Quote für Führungspositionen? | Antwort auf: ++ PP-News ++ Fake-News ++ Knallpresse ++ Druckfrisch ++ von Don Cosmo | |
"Auch nach 27 Jahren Einheit dominieren Westdeutsche die Eliten des Ostens. Plötzlich ist eine Debatte losgebrochen, ob sich das nicht mit einer Ossi-Quote lösen ließe. Was wäre eigentlich schlecht daran? Kürzlich erklärte die Bundesregierung auf Anfrage der Linken, wie viele der insgesamt 109 Abteilungsleiter in allen Bundesministerien aus Ostdeutschland stammen: vier (ja, vier!, das sind sogar weniger als ein paar Jahre zuvor). Eine Umfrage der ZEIT unter allen ost- deutschen Landesregierungen hatte schon vor wenigen Jahren ergeben, wie viele der Abteilungsleiter in den Landesministerien des Ostens aus dem Osten selbst stammen: nicht einmal ein Viertel. Stichproben legen nahe, dass sich daran zuletzt nichts geändert hat. 2016 kam der MDR zudem mit einer interessanten Erhebung: Von den 100 größten ostdeutschen Unternehmen werden nur 28 von ostdeutschen Chefs geleitet. Lediglich drei von 190 deutschen Dax-Vorständen stammen aus dem Osten. Von den 22 großen Osthochschulen haben bloß drei einen ostdeutschen Rektor. Und von 585 Richtern in Ostdeutschland sind 78 ostdeutscher Herkunft, von 336 Bundesrichtern sogar nur drei. (...) Doch Möller macht Hoffnung: Dass eine Quote möglich sei, sehe man doch im Grundgesetz, Artikel 36, Absatz 1. Dort steht: "Bei den obersten Bundesbehörden sind Beamte aus allen Ländern in ange- messenem Verhältnis zu verwenden." Das heißt, übersetzt: Auch Sachsen, Thüringen, Mecklenburg- Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt haben das Recht, regelmäßig Spitzenbeamte für den Job in den obersten Bundes- behörden zu entsenden. Sie nehmen ihr Recht nur nicht so wahr, wie sie könnten - und schicken, zum Beispiel, ihrerseits Westdeutsche, die in diesen Ländern schon Karriere gemacht haben. Würde Paragraf 36 endlich ernst genommen, sagt Jes Möller, würde man also auf einen vernünftigen Regionalproporz Wert legen, wäre schon viel geholfen. Im Grunde sei es wie bei der Frauenförderung: "Man muss es wollen! Dann klappt es auch." [http://www.zeit.de/2017/46/ost-quote-fuehrungspositionen] |
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