Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 08.11.2017 11:15 Uhr
Thema: Re:Germany Zero Points Antwort auf: Re:Germany Zero Points von membran
>Geschmackssache. Wirkt doch eigentlich ganz edel, auch wenn es vielleicht einen kleinen Strich Farbe für die Flagge hätte vertragen können (die drei Kreissegmente unter dem Bundesadler, vielleicht?).

Das Trikot der deutschen Fußballnationalmannschaft ist eines der am seltensten geänderten Designs neben vielleicht den Hemdchen der Italiener, der Urus und der Brasilianer. Quasi bis zum Kabinett Schmidt I war es ein weißes Leibchen mit schwarzen Bündchen an den Ärmeln und dem (In den 70ern) Rundkragen, manchmal gab es auch eine Variante mit rausstehendem (Schnür)Kragen. Ende der 70er fingen erste Änderungen statt, mal mehr, mal weniger gelungen. Die schlimmsten Trikots waren definitiv die zur WM '94, wo adidas wohl sowas wie nen Indianerschmuck nachstellen wollte, und die zur WM 2006 und EM 2008, so komische Dinger die auch noch zum Teil im Stoff reingewobene Texturen hatten und so eine Scheiße. Das zur EM 96 hingegen war sehr klassisch und an die Uralt-Trikots angelehnt. Zum Glück waren die Trikots zur WM 2014 ganz gut, die sind wieder so meh wie die in Südafrika und der Polen-Ukraine-EM. Generell sollte man von deutschen Nationaltrikots keinerlei Extravaganz erwarten, was ich ganz gut finde. Gerautete Graustufen sind natürlich a bisserl scheiße, aber ganz ehrlich, wie viel Design geht auf einem Trikot? In den 90ern wurde das vielerorts mal ausprobiert, to truly horrifying results.

>Dann wiederum, es ist ein schnödes Fussballtrikot, who cares. Ist doch eh nur Geldmacherei in Fanshops, und wenn ich mittlerweile was nicht mehr abkann, sind es Fußballfans. :)

Kam gestern auch im Gespräch auf als ich mit Kumpel PES im Koop zockte. Fußballfans könnte man ruhig mal ein wenig mehr trollen, die sitzen auf einem gesellschaftlich durchaus sehr hohen Podest und beklagen jede Maßnahme, die nicht komplett zu ihren Gunsten geschieht, als völlig infam. Damit meine ich sowas wie das als gegeben betrachtete Recht, den ÖPNV nach Heimspielen zu zertrashen oder alle naslang sackenteure Polizeieinsätze zu veranlassen. Ich mein, ganz ehrlich, das wird erwartet, dass das auf Staatskosten alles passiert, aus der schlichten Begründung, dass saufen, rumpissen, rumstressen, laut und asi sein gesellschaftliches Kulturgut sind, welches eines besonderen Schutzes bedarf. Ich sympathisiere mit diesem Anspruch zwar, weil ich sehr dafür bin, Hedonismus als Kulturgut zu schützen, aber ich finde diese Selbstverständlichkeit und den Mangel an Demut vor dem Rest der Gesellschaft in solchem Maße toleriert zu werden schon irgendwie... degoutant.
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