membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 23.10.2017 12:11 Uhr
Thema: Qualitätsjournalismus vs Überläuferin Twesten Antwort auf: ++ PP-News ++ Fake-News ++ Knallpresse ++ Druckfrisch ++ von Don Cosmo
[https://uebermedien.de/21560/journalisten-malen-sich-elke-twesten-abgang-im-zdf-aus/]

Die Berichterstattung ist mir in den Tagen nach der Wahl auch begegnet, auf iirc: Ein Reporter soll Twesten angeblich hämisch-stichelnd gefragt haben, ob sie denn nun noch in der CDU bliebe (oder genauer: "sie bleiben ja in der CDU, nehme ich an"), worauf diese sich dann wortlos abgewandt habe. Diese oder weiter verdrehte Darstellungen ("Interview verweigert", "auf eine Frage hin geflüchtet", "Schlagabtausch", "Twesten als Mutter dreier Töchter überfordert" usw) fand man wohl auf diversen Newsseiten (dass diese ihre "Artikel" mit Tweets von Random-Ass-Usern würzen, geschenkt) und auch in Print. Nur: So spielte sich die Nummer halt nicht ab. Und voneinander abgeschrieben haben sie alle, ohne das verfügbare Video dazu zu überprüfen, was sofort den Quatsch aufgedeckt hätte.



Der springende Punkt des längeren Artikels, der genüsslich alle Drecksmeldungen dokumentiert und kommentiert, ist aber dieser Absatz:

Es gibt sicher größere und folgenreichere journalistische Fehlleistungen, als diese kleine Situation falsch darzustellen und ein bisschen zu skandalisieren. Aber wenn es Medien nicht einmal gelingt, einen Vorgang richtig darzustellen, der sich vor aller Augen, vor Kameras, im Fernsehen, abgespielt hat – wie wollen sie richtig über Dinge berichten, die weniger gut dokumentiert sind?

***Diese Nachricht wurde von membran am 23.10.2017 12:20 bearbeitet.***
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