membran  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.10.2017 23:53 Uhr
Thema: Scheiße, Blade Runner 2049 ist ja rischtisch jut! Antwort auf: Panavision = 2.35:1 anamorphotisches Großbildformat von Knut
Ein richtiger Film-Film, möchte man sagen. Und den muss man im Kino gesehen haben - diese Bilder, diese natürlich-dreckigen Special Effects, diese Soundeffekte und dieser Soundtrack schreien nach Leinwand und auf Anschlag gedrehte Soundanlage.

Ich hatte ja damals hier, als ich davon zum ersten Mal davon erfuhr, abgewunken, weil ich wieder nur den üblichen Aufguss eines bekannten Titels erwartete, aber das ist eine auf eigenen Beinen stehende, gelungene Fortsetzung, eine der seltenen Sorte, Terminator 2 Style. Denn wo die Welt des Erstlings der Star war, aber die Story einfach zu billig-flach (ich hatte erst vor ein paar Tagen extra nochmal das Original zur Vorbereitung gesehen - der Film lebt von der Welt und sonst von nicht viel), haben sie in diesen Teil zusätzlich zur weiterentwickelten Welt (nennen wir es eine seltsam-coole Mischung aus "altem 1982er" staubig-mechanisch-neonfarbenen Future-Tech und "2017er" grau-weiß Retro-Future-Tech) doch glatt ein annehmbares Maß Mystery und Wendungen reingemischt. Auch wenn es hier und da durch ein paar Plot Holes geht, so ist's eine "Sci Fi Noir Detective Story", in dem der Detective doch glatt Detective Work verrichtet, was man über den Erstling ja nun wirklich nicht sagen kann.

Nur gerade gelesen: der Film droht wohl zu floppen, hat 150+ Millionen gekostet (k.A. ob da Marketing schon mit drin ist) und hat in der ersten Woche erst 40 Millionen reingeholt. Also, falls ich noch nichts vorhabt, guckt euch den im Kino an. Unabhängig davon, ob euch der Film selber gefällt (da ich gerade frisch aus der 2D OV Vorstellung - yeah! - komme, möchte ich noch kein endgültiges Urteil formulieren), so muss man doch anerkennen, dass hier das Quellmaterial mit Respekt behandelt wurde und die Welt teils weiter ausgebaut (u.U. aber nicht weit genug?), und es so richtig, ich sag mal - und Felix wird jetzt bestimmt stöhnen - "filmisch" umgesetzt wird. Also, mit den tollen Einstellungen, mit Mut zu stillen Momenten zum Einsaugen der Details und Atmosphäre (andere würde es vielleicht "langweilig" nennen?) und auch mal mit bewussten Erklärlücken (und dann gibt's wieder eine Szene, wo sie den Gemütszustand des Charakters plakativ mit einer Voice-Over Line eines anderen Charakters aus einer vorherigen Szene belegen, nunja, man kann nicht alles haben). Es haben sogar zwei Leute während der Vorstellung das Kino verlassen. Wenn das keine Gütesiegel ist, na dann weiß ich auch nicht mehr!

***Diese Nachricht wurde von membran am 13.10.2017 01:47 bearbeitet.***
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