dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 12.09.2017 17:57 Uhr
Thema: Re:Warum machen so viele Leute diesen Wahlomat-Shit? Antwort auf: Re:Warum machen so viele Leute diesen Wahlomat-Shit? von Felix Deutschland
>Ich finds nach wie vor erschreckend, weil ich es eben so erlebt habe, dass dieser ganze Wahlomat-Kappes nicht schon seit Jahren als Pillepalle verlacht ist, sondern immer noch (und immer mehr) Leute dem ganzen einiges an Kredibilität zumessen.

Nunja, ich nutze es nicht, aber es ist doch nicht grds. schlecht, wenn man - also der WÄHLER - einfach ein paar Fragen beantworten muss und das mit den Parteiprogrammen abgeglichen wird. Mach das mal selbst! Dann musst Du nicht nur endlos spannende Texte aller Parteien lesen, sondern auch noch abklopfen, was damit denn nun gemeint ist.


>Aber auch eine Bankrotterklärung für die Parteien, dass mittlerweile dieses "Tool" deren Inhalte dreitausendmal effektiver vermittelt als diese selbst.

Insbesondere der Vergleich ist doch etwas, was die Parteien gar nicht aktiv machen WOLLEN. Hab noch keinen FDP-Heini sagen hören, dass man als Atomkraftgegner doch bitte GRÜN wählen soll.


>Eines von vielen Beispielen die zeigen, dass man die Verantwortung für die allgemeine Entpolitisierung nicht jedes mal in toto beim ach-so-doofen Wähler ablegen kann.

Aber sicher auch nicht beim Wahl-O-Mat. Das Ding passt einfach in die Zeit, wo niemand sich die Zeit nehmen will, einfach mal die Flyer von für ihn interessanten Parteien durchzulesen. Das sind ja oft bessere Faltblätter der Wahlkreiskandidaten, nicht so endlos viel Stoff wie so ein Wahlprogramm. Da könnte man durchaus mal 2-3 von lesen und sich anmarkern, was toll ist und was gar nicht geht.

Das ist aber dann schon ein bißchen viel Aufwand für so eine Bundestagswahl alle 4 Jahre.

Es ist eine bunte Gemengelage, die zu einer Entpolitisierung führt, wobei vielleicht ist es eher eine Entparteiisierung (gibt es das Wort überhaupt?). Also politisch wird es ja überall, Facebook, 3-Frames-Foren, Stammtisch, etc., aufregen tun sich viele, nur aktiv selber mitmachen...

Dinge werden heute grds. vereinfacht, natürlich auch in den Medien. Irgendein Problem: bitte Lösung, heute oder morgen. Schnell was versprechen, einen Sündenbock finden oder mehr Geld rüberschieben.

Dass Politik mal so etwas wie Wettbewerb der Ideen war, Lösungen eine Folge langwieriger Verhandlungen (und Debatten) um Kompromisse waren, das kann man sich ja kaum noch vorstellen. Und mit einer AFD im BT wird das Ganze sicher nicht angenehmer, weil Polemik und gegenseitiges Ausbuhen wohl eher zunimmt.
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