Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 29.08.2017 16:49 Uhr
Thema: Re:Felix an die Fressfront bitte! Antwort auf: Felix an die Fressfront bitte! von Escobar
>Ich brauch mal einen Tip für ein gutes Koreanisches Restaurant in Berlin. Bezirk egal (obwohl, Biesdorf oder Köpenick fände ich jetzt nicht so prickelnd), möglichst nix, wo ohne Reservierung nichts geht.
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>Das sind alle Einschränkungen. Wir waren noch nie koreanisch essen und ich möchte usere Premiere ungern von yelp oder tripadvisor abhängig machen.
>
>Danke.


Hands down der beste Koreaner bei dem ich in Berlin war (Und der erste!) war unweit des S-Bahnhofs Halensee:

[http://hanok-berlin.com]

Weiß nicht, ob man da reservieren MUSS. Als wir da waren (Das letzte mal ist Jahre her) war nicht sooo viel los, der Laden ist aber auch eher klein. Die Preise sind schon hoch - obwohl, ich gucke gerade, geht eigentlich. Also, billig ist es nicht, schon gar nicht für Berliner Verhältnisse, allerdings habe ich auch noch nirgendwo in Berlin so hochwertig gegessen.

Der andere Koreaner am Ku'damm, in dem ich mal war, war am Adenauerplatz, aber den scheints nicht mehr zu geben. War ganz gut, aber komplett wie ausgestorben, und da war der Gästeraum jetzt nicht gerade klein.

Kleiner Gastraum ist das Stichwort für Core nahe dem Ubahnhof Eberswalder Straße:

[http://core-koreancuisine.blogspot.de]

Die hatten (?) auch mal ne Filiale am Kotti oder in der Nähe vom Kotti, da war ich aber noch nie. Ist gutes Essen, aber etwas sehr gemüselastig für meinen Geschmack und eben scheiß ungemütlich, weil du da nur auf Hockern rumhockst in nem kleinen Gästeraum, und es gibt nichtmal ne Toilette oder so, also nix um in ruhe mal ausführlich zu essen. Dafür sind die Gerichte wirklich okay, die Portionen aber etwas klein vielleicht. Geschmacklich fand ich nix auszusetzen, aber imho auch nichts besonderes, was mich großartig geflasht hätte. Ich mochte die koreanischen Eierkuchen, die waren echt gut, ist aber natürlich kein galaktischer Geschmacksorgasmus.

Dann gibt es in Berlin gleich mehrere Arirang-Restaurants, eins davon war mal zwei Bushaltestellen von mir entfernt, und ein anderes im Wedding hatte ich mal besucht. Anscheinend gibt es die Filliale im Wedding auch nicht mehr und nur noch ein Restaurant in Charlottenburg, in der Kantstraße. Ich war da noch nie, aber was ich Google-Reviews und Nutzerfotos entnehme, bleiben sie ihrer "Pjöngjang ca. 1942"-Ästhetik weiterhin treu. Mobiliar wie aus dem Sperrmüll in absolut null gegenüber dem Vormieter baulich veränderten Räumlichkeiten. Ich bin bspw. nie in dem Laden, der hier um die Ecke war, essen gegangen (Nur einmal), weil die bspw. keine Lüftung für die Fritteuse hatten und man mega nach Öl stank wenn man da fünf Minuten saß. Allgemein war alles in dem Laden abschreckend und ich bin da trotzdem sklavisch hingegangen, weil die Tang Su Yuk hatten, was im Grunde eine nochmal reduziertere Variante von "Schweinefleisch Süßsauer" ist wo die Soße quasi nur aus Zucker und Essig besteht, sssssssaugeil. Nur halt immer zum mitnehmen. Nichtmal das Kimchi bei denen schmeckte gut. Aber eben dieses eine Gericht.

Am häufigsten war ich glaube ich bei Kimchi Princess in Kreuzberg:

[http://www.kimchiprincess.com]

Reservieren würde ich für Abends empfehlen. Die volle, richtige Speisekarte wird erst ab 18:00 Uhr angeboten. Ich finde es dort eher ungemütlich und eng, das Publikum sind ungefilterte Hardcore-Hipster und das Personal von dem Schlage, dass es Jens Spahn am liebsten persönlich am Schlaffitchen in Abschiebehaft zerren würde (2/3 des Personals können kein Deutsch und nur Brocken englisch, klappt aber normalerweise alles - bei Arirang hattest du richtig harte Peilis, die konnten nichtmal mit Hand und Fuß sich verständigen, normalerweise Studenten, die ihr Auslandssemester wahrscheinlich so gestalteten dass sie solange sie nicht in der Uni waren jede freie Sekunde bei Onkel Arirang Sklavendienst zu schieben hatten). Das Essen dort ist ziemlich gut, aber nicht top notch, dafür durchaus authentisch (Die Containerhafen-Ästhetik geht mir aber ehrlich auf den Geist). Preislich eigentlich im selben Bereich wie Hanok fast, vielleicht eine Idee günstiger.

Es gibt einen Fastfood-Ableger, Angry Chicken, da gibt es den imho besten Burger Berlins (Keine Kunst, aber der Burger ist wirklich gut und was wirklich eigenes), aber nur pro-forma Sitzgelegenheiten, Imbiss halt. Die Chicken Wings werden durch die Soßen erst lecker, aber ich kann die nur auf eine Art essen, für die ich mich in der Öffentlichkeit schämen würde und deswegen immer erst nach Hause holen muss. Ist kein Problem, liegt auch an der M29.

Wenn man es sich leisten kann, würde ich zur Premiere ins Hanok gehen. Da ist es auch schön ruhig und tatsächlich für die Preise angemessen gediegen. Definitiv das Bulgogi nehmen, gleich zusammen mit dem Filet, einfach scheiß-auf-alles-modus. Wenn man danach nicht auf den Geschmack gekommen ist, weiß man zumindest, dass man es auch ganz lassen kann ^^
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