Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 24.08.2017 17:04 Uhr
Thema: Re:Afghanistan Antwort auf: Re:Afghanistan von Seriös
>>Es ist ein Stellvertreterkrieg mit unerreichbarem Ziel und zumindest unplausiblem Zweck - den Terror daheim kriegt man wahrscheinlich nicht gut damit bekämpft, indem man in den Heimatländern maßgeblicher Terroristen widerum mit militärischen Mitteln Terror anrichtet.
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>Das Ziel für uns ist den Islamisten keine Rückzugsräume oder gar Staaten zu überlassen, zu diesem Schluss kam man als man die Taliban 5 Jahre lang nach belieben in Afghanistan wüten lies und Bin Laden ungestört seine Operationen von dort aus planen konnte.  Aufrechterhalten des Status Quo schlägt mit ca. 4000 toten und 7000 verwundeten Zivilisten im Jahr zu Buche.  Ist das besser oder schlechter als ein 33 Million starkes Radikalislamisches Emirat in einer sowieso schon sehr instablien Nachbarschaft zu haben?


Nach dieser Logik macht man noch viel zu wenig und müsste eigentlich den gesamten Nahen Osten planieren, angefangen mit Saudi-Arabien. Pakistan ist als Rückzugsort mindestens genauso gut und der Staat dort schwach und korrupt as fuck. Der Jemen ist ein failed state, in dem die ganze Zeit über terrorplanungstechnisch absolut alles ging, was sich unter dem Banner des Wahabismus sieht. Der gesamte Machtkampf innerhalb der islamischen Welt, direkt da vor Ort, ändert sich dadurch nicht. Das Mittel zum Zweck für _wirkliche_ "Ruhe im Karton" wäre etwas, das man gut und gerne als dritten Weltkrieg bezeichnen könnte.

Der Zivilbevölkerung wird unter dem Status Quo zudem nicht weniger zugemutet, der Gefahr von Terror schicksalshaft ausgeliefert zu sein (Was nunmal stimmt, ich sehe nur nicht, wie das verpeilte jahrzehntelange dazwischenhauen da drüben irgendwas daran zu ändern scheint).

Mir fällt nichts ein, was sich wirklich, effektiv, für uns, in deren Namen dort ja gekämpft wird, verändert/verbessert. Nichts. Stattdessen haben die Leute dort dank unserer Steuergelder (und denen unserer Verbündeten) Angst, bei klarem blauem Himmel vor die Tür zu gehen.
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