Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 03.08.2017 14:42 Uhr
Thema: Re:Fucking Hollywood Antwort auf: Re:Fucking Hollywood von membran
>>Statt mehr Frauen Blockbuster drehen zu lassen, einfach dem Film der EINZIGEN Frau, die einen Blockbuster drehen durfte, Best Picture geben.
>
>Gestern übrigens gelesen, dass die Dame für Wonder Woman zwar eine für unsereins keineswegs zu verachtetende, aber im Kontext eines der "kommerziell und kulturell erfolgreichsten Filme des Jahres" gesehen doch überaus mickrige Gage von $300K erhalten hat.


Üff...

>Das offensichtlich schlechte Verhandlungsgeschick der Dame hat der Artikel auch ganz gekonnt mit den $500K, die der blonde Grinsekater aus Beverly Hills, 90210 für den fünften Sharknado kassiert, kontrastiert.

Das hat mit Verhandlungsgeschick nichts zu tun, dass sind halt die Preise, die du als Regisseur/-in verlangen kannst, wenn du nicht das Prestige von entweder megaerfolgreichen Blockbustern für dich laufen hast, sondern auch noch Preise damit gewonnen hast. Selbst "big name directors" kriegen keine Projekte mehr, der Markt ist völlig überlaufen, und wenn du "nur" "Monster" gedreht hast (Dessen Hauptdarstellerin meines Wissens nach den Oscar bekam), dann kannst du die Hand noch so weit aufmachen und lieb "Bitte geben's!" zwitschern, es wird nichts bringen. Ich empfehle hierzu den Podcast zu "Punisher: Warzone" von "How Did This Get Made", wo Lexi Alexander, die Regisseurin des Films, gemeinsam mit Patton Oswalt als ihr Stichwortgeber über ihre Arbeit in Hollywood erzählt, bullshitbefreit: [http://www.earwolf.com/episode/punisher-war-zone/]

Zeigt nicht nur, wie spezifisch Nicht-"Household-name"-Regisseure entlohnt werden, sondern auch, wie wurscht die Regie bei Superheldenfilmen ist mit diesen Giga-Budgets, wo das meiste eh von drei Second Units, zwei davon in irgendwelchen Rechenzentren in Utah oder West Virginia oder Bangalore, "kreiert" wird.

>Was man nämlich neben des offensichtlichen Umstands, dass es sich bei Sharknado um eine schon etablierte Kultreihe handelt, nicht übersehen darf: Zwar liegt das Gesamtbudget des neuen Teils nur bei lumpigen 3 Millionen Dollar (von denen, wie gesagt, ein Sechstel an Steve Sanders gehen), der Zuschauerpeak des zweiten Teils schon etwas zurück (und der Peak mit seinen drei Millionen Zuschauern weit, weit hinter einer Mid-Season Folge einer beliebigen Comdeyserie), aber der Erstling hatte ein Verhältnis von 5000 Tweets pro Sendeminute.

Sharknado ist eine TV-Filmreihe für Syfy, da sind gerade bei "viralen Hits" auch solche Sachen wie Re-Runs und Zweitverwertungshonorare für den Streaming- und DVD-Markt relevant, Box Office hingegen komplett irrelevant weil afaik kein theatrical release, ausser für irgendwelche premieren-events.
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