Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 03.08.2017 14:13 Uhr
Thema: Re:Zickenkrieg Antwort auf: Zickenkrieg von Escobar
>[http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/703111/artikel_spanische-liga-lehnt-neymar-transfer-ab.html]
>
>Die Steuern übernimmt ja mit Sicherheit ebenfalls der Sugardaddy, wenn es so kommen sollte.


Oder, auch sehr elegant: Die Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung übernimmt der leibliche Daddy, wie bei Messi. So'n bißchen was tun muss man ja auch für die Abermillionen, die Junior gigatonnenweise nach Hause bringt. Peter-Graf-Style.

>Das jetzt ausgerechnet die Spanier das hohe Lied von financial foul play anstimmen, das hat schon was......

Ja, das ist die nackte Angst. Tja, wie würde Neymar sagen? C'est la vie!

Edit:

"In Spanien ist es üblich, dass die Ablösesumme nicht direkt zum Verein fließt, sondern den Umweg über den Verband nimmt. Neymar zahlt seine Ablösesumme selbst, um als als vertragsfreier Spieler zu PSG wechseln zu können. Die gewaltige Summe soll er Medienberichten zufolge von der "Qatar Sport Investment" bekommen, die 100 Prozent der Anteile an dem französischen Klub hält." (SPON)

War mir gar nicht bekannt, weird. Zumal, keine zwei Wochen her: [http://www.deutschlandfunk.de/fussball-villar-llona-tritt-von-aemtern-bei-uefa-und-fifa.2851.de.html?drn:news_id=773428]

Generell frage ich mich, wie man auf diese Weise ein Gewinnerteam zusammenzimmern will, wenn den Spielern selbst letztenendes jedes Mittel recht und billig ist (Siehe Neymar) und ggf. vom europäischen Grundrecht auf Berufsfreiheit gedeckt sein könnte. Eine realistische, praxisorientierte Reglementierung des Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnisses existiert schlicht nicht, jedes Land hat da so seine Extraregeln, und in Spanien wurde zu Zeiten, wo man auf die Steuereinnahmen pfeifen konnte, einfach nicht kontrolliert und die Leute machen lassen und sich selber ahnungslos gegeben. "Unser" 50+1 sollte ja mal Vorbild und Zukunftsmodell für FFP werden, ist aber hierzulande schon schwer am wackeln, wenn nicht sowieso schon de facto unterwandert (RBL, evtl. bald H96). Und gegen dieses 50+1 kann man schon mit hiesigen Rechtsmitteln anscheinend vorgehen, something something Geschäftsfreiheit something something. Das ganze spielt sich mittlerweile in Größenordnungen ab, wo nicht mehr nur der Alarm schrillen, sondern jeder einen Feuerlöscher sich greifen sollte, aber egal, ich schweife ab: Wenn die Spieler nunmal so freudig Bäumchen-wechsel-dich spielen können, wie sie wollen (Und das sie wollen, sieht man und ist angesichts der Marktbedingungen nur konsequent), wie willst du dann ein Jahrhundertteam zusammenhalten? Erstmal gibt es nur eine sehr limitierte Zahl an Neymars, CR7s, Zlatans und Messis, und teilweise würden die lieber eine Woche hinter der Kasse bei LIDL sitzen als miteinander in einer Mannschaft zu spielen. Dann sind diese "Assets" auch noch sehr volatil und verpissen sich so schnell wieder, wie's irgendwo mehr zu holen gibt. Das haben selbst die Amis kapiert und Salary Caps, Drafts und dergleichen ausgearbeitet, weil die genau wissen, was für eine Eskalationsspirale sonst sich entwickeln könnte. Es ist wie diese niemals enden wollende Civ3-Partie, wo alle Fraktionen sich miteinander in einem nicht enden wollenden Atomkrieg um die letzten paar Ressourcen befinden, die sie im Grunde nur zyklisch untereinander herumreichen, ohne dass je eine Seite wirklich Boden machen könnte.

Barfa hatte den perfekten Angriff, Real ein unglaubliches Mittelfeld mit Modric und vorne halt CR7, Atletico eine saugeile Abwehr aus professionellen Auftragskillern, klar kann man die alle in ein Team packen, aber das allein muss nicht gleich zwangsläufig den großen Blumentopf gewinnen. Und CR7 ist auch schon seine 32 Jahre alt, Zlatan mit einem Fuß in der Kleisterfabrik, Messi hat auch nicht mehr ewig auf höchstem Niveau (Maximal bis zur WM 2018 muss er sich in Topform halten um den letzten Titel der ihm fehlt zu gewinnen, und ob das klappt... kann niemand sagen), Neymar kann sich auch nicht klonen, und mit einer Abwehr nur aus Neymars wirds selbst im französischen Ligapokal recht knackig, vom Schwierigkeitsgrad her.

Man kann das fußballerische Potential allein innerhalb Europas gar nicht richtig monopolisieren, selbst mit unendlich Geld. Oder vielleicht doch. Aber ich würde mich da ganz sicher nicht auf die Fahnentreue der Spieler verlassen. Oder überhaupt irgendeinem der Beteiligten.

Bin gespannt, ob ich ein Platzen dieser Blase noch irgendwann mal erlebe.

***Diese Nachricht wurde von Felix Deutschland am 03.08.2017 15:04 bearbeitet.***
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