Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 08.07.2017 18:29 Uhr
Thema: Re:Coin Crashkurs Antwort auf: Coin Crashkurs von membran
Ich hatte bei Coinmining schon immer das Gefühl, dass das ein Markt ist, aus dem man eigentlich wenn man drin ist so schnell wie möglich wieder rauswill, immer in der Paranoia, dass er bald zusammenkracht. Ich glaube, das einzige, was diese Dinger stabil hält, ist, dass es im Moment noch attraktiver ist, ins Mining einzusteigen als direkt zu investieren (Also Bitcoin/Cryptocurrency XY zu kaufen und damit zu spekulieren, was einerseits einfacher/schneller geht, andererseits natürlich nochmal viel riskanter ist). Beim Mining ist die Investition, wenn man die Hardware jetzt nicht für Mining gekauft hat, halt die Stromrechnung. Dadurch, dass so viele Mining betreiben, werden evtl. Spekulationsblasen in die Zukunft geschoben und die Währung quasi vor den eigenen Devisenspekulanten geschützt, bis eben der tipping point erreicht ist, an dem Mining nicht mehr lohnt und du direkt spekulieren musst, und da ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Markt zusammenbricht wie so viele windige get-rich-quick-schemes, wie man sie vom Anfang des 20. Jahrhunderts kennt, wo arme Schlucker ihre Kohle in die Preisdifferenzen von Postwertzeichen investiert hatten um diese Preisdifferenz irgendwie zu "leveragen", keine Sorge, das ganze ist so undurchsichtig, weil es halt Beschiss ist.

Das Internet ist aber gerade für diese Schemes super empfänglich, das merkt man ja schon an Steam, seinen Trading Cards für Echtgeld mit richtigem Spekulationsmarkt und der Öffnung von Greenlight für Kreti und Pleti, die da ihre Asset-Flips reingeschissen haben ohne jegliche Scham. Wo immer das Internet merkt, dass ne schnelle Mark zu machen ist, geht es super aggressiv rein. So wie sich Passanten IMMER um Hütchenspieler scharen, "naja, kann man mal gucken". Der Vorteil von Bitcoin ist zur Zeit noch, dass sich kein Land so richtig irgendeiner Form von Gesetzgebung der Sache annehmen mag und generell die Politik "innovative Wirtschaftsfelder", wo nicht sofort irgendwelche verstümmelten Kinder sichtbar in Verbindung mit stehen, eher machen lässt, und die meisten keinen Fick geben/nicht wissen, das es existiert. Das macht das ganze sehr attraktiv für Geldwäsche, da es quasi nicht-physisches Bargeld ist, dass du anonym verteilen und hin- und herschieben kannst. Wüsste nicht, ob irgendeine Finanzbehörde die Kapazitäten hätte, nach/in Bitcoin-Wallets zu fahnden. Solange eben nicht ALLE anfangen, ihre Nebeneinkünfte damit zu waschen. Und selbst dann besteht das Problem, dass du ja die Bitcoin nicht so einfach in Echtgeld zurücktauschen kannst, weil du die Kohle dann ja auch irgendwie waschen müsstest, es sei denn, du handelst Bitcoin mit Bargeld und triffst dich mit irgendwelchen finsteren Typen im Park, have fun with that.

Interessant ist aber die Paypal-Anbindung, das eröffnet das Spektrum der Möglichkeiten, was man mit Bitcoin anstellen kann, natürlich erstmal enorm. Bis die Währung halt zusammenkracht, dann macht man bei Paypal einfach in den Master-Control-Einstellungen ein Häkchen weg und die Welt dreht sich weiter. Auch wenn viele dann sad pepes sind wegen ihrer Stromrechnung oder ihren immensen Echtgeldschulden bei der N'drangetha.
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