Sascha  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 28.06.2017 05:34 Uhr
Thema: Schnell noch durch die Wurstlücke geschlüpft Antwort auf: ++ PP-News ++ Fake-News ++ Knallpresse ++ Druckfrisch ++ von Don Cosmo

"Tönnies hat es vorgemacht, die Kleinen folgen: Das Bundeskartellamt hat
Schwierigkeiten, seine Kartellstrafen durchzusetzen. Durch eine Lücke im
Wettbewerbsrecht sind drei weitere Wursthersteller einer empfindlichen
Strafe entgangen. Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 110 Millionen Euro
gegen die Unternehmen Bell (Seevetal), Sickendiek (Neuenkirchen-Vörden,
beide Niedersachsen) und Marten (Gütersloh, NRW) wegen Preisabsprachen
seien aufgehoben worden, teilte das Bundeskartellamt mit.

Die Firmen hätten sich intern einfach umstrukturiert und seien damit
rechtlich für die Bußgeldverfahren nicht mehr greifbar gewesen. Mit
einer aktuellen Rechtsänderung habe der Gesetzgeber das Schlupfloch
für künftige Verfahren aber geschlossen, sagte Kartellamtschef Andreas
Mundt.

Das Schlupfloch im Wettbewerbsrecht wird intern als "Wurstlücke" bezeichnet,
weil nach einem groß angelegten Kartellverfahren gegen 21 Wursthersteller
aus dem Jahr 2014 bereits zwei andere Unternehmen der Branche mit
konzerninternen Umstrukturierungen reagiert hatten. Die angegriffenen Firmen
verschwanden dadurch pro forma; damit war das Bußgeld nicht mehr vollstreckbar.
Künftig müssten Konzernmütter für Bußgelder ihrer Töchter mit einstehen. Damit
würden "Umgehungslösungen verhindert", sagte Mundt. Insgesamt seien der Behörde
durch die "Wurstlücke" allein in diesem Komplex 338 Millionen Euro Bußgeld
entgangen, damals waren auch bekannte Marken wie Böklunder, Herta, Meica,
Rügenwalder und Wiesenhof betroffen."

Soll ja jetzt geschlossen sein, die Wurstlücke.
< Auf diese Nachricht antworten >