Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 22.05.2017 17:39 Uhr
Thema: Das sieht schon echt geil aus. Antwort auf: Formula 1 captured on 104-year-old camera von Sascha
Gerade die Szenen, in denen sich nicht allzu viel allzu schnell bewegt, wie bspw. die Mechaniker, die den Boliden zum Start rollen und so, sehen einfach krass episch aus. Durch den ausfransenden, ohnehin schwer zu haltenden Focus, durch diese Düsternis, die wegen der benutzten Technik selbst grell lichtdurchflutete Szenen wie im Zwielicht aussehen lässt, und durch die Ruhe, die die Bilder wegen der Belichtungszeit so richtig scharf wirken lässt. Dadurch wirken die Porträts viel konzentrierter und intimer, weils halt kein in Sekundenbruchteilen geschossenes Selfie ist, sondern der Porträtierte während der Aufnahme fast sichtbar einmal komplett ein- und ausatmen konnte. Allein durch diese kurze Zeit hat man das Gefühl schwindet die Konzentration auf den Moment der Aufnahme, und allein aus Ungeduld schweifen die Gedanken ab. Alonso guckt direkt in die Kamera, aber er kommuniziert viel mehr als wenn er einfach mit Daumen hoch mit nem Fan posiert.

Ich kann mir nicht sonderlich mehr self-defeating arbeitsweisen ausdenken, als mit so einer Uralt-Kamera F1 zu fotografieren, aber gerade dadurch wird es ja interessant. Das Foto, was Don nochmal separat verlinkt hat, muss ein technisches Meisterwerk sein, weil er die gesamte Belichtungszeit über EXAKT nur dem Objekt im Fokus gefolgt ist (Selbst in einer Kurve bewegt es sich mit deutlich über 120km/h), mit dieser dicken Trumm vor der Brust. Handwerklich natürlich, frei nach Calmund, Allah Bonnöhr. Aber auch vom Gesamtansatz her ne coole Idee, in diesem Hightech-Umfeld halt hinzugehen als "der Freak" mit der Quetschkommoden-Kamera, die ganze Saison über (Sind ja mehrere Rennen), und am Ende trotzdem die besten Bilder macht.
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