Seriös  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 17.05.2017 20:08 Uhr
Thema: Re:Nochmal: Niemand kann ernsthaft ein Impeachment wollen Antwort auf: Re:Nochmal: Niemand kann ernsthaft ein Impeachment wollen von Felix Deutschland
>Jein, Florida kommt noch dazu

Nicht wenn sie die gewonnen hätte.

>aber mal ganz im Ernst: Normalerweise hätte es nie so knapp werden dürfen. Trump hätte nichtmal in die Nähe eines Sieges kommen dürfen. Und wenn die Zahl der Wähler, die noch hätten überzeugt werden müssen, so klein ist - warum hat das nicht geklappt?

"Extreme Partisanship" + die Leute sind nach 8 Jahren eher in Wechselstimmung + Clinton als Establishment Kandidat + geringerer Schwarzer Turnout + weite Teile der weißen Unterschicht sind auf Trumps populitische Gesten reingefallen + Comey Brief + Electoral College System -> alles zusammen liefert eine wesentlich bessere Erklärung für das hauchdünne Wahlergebnis als Horcerace Erklärungen (oder simple Rassissmus/Sexismus Vorwürfe).


>Popular Vote hin oder her, sie hat die Wahl nicht NUR wegen Gerrymandering verloren

Gerrymandering spielt für die Präsidentwahl so oder so keine Rolle, das ist ein Problem fürs House.

>oder wegen Pizzagate, sondern weil sie einfach nichts anzubieten hatte.

Die Frage ist eher was sie bei einem von Republikanern dominierten Kongress tatsächlich durchbekommen hätte.  Ich halte es für nicht unabwegig dass die Republikaner Garland auf Jahre hin unbestätigt gelassen hätten.  Aber selbst wenn wäre das dem jetzt Zustand tausendmal vorzuziehen.


>Ha, ja. Stimmt, hab ich auch gar nicht so viel drüber nachgedacht, wie eine Clinton presidency aussähe. Nicht hübsch auf jeden Fall, aber geräuschlos.

Sicher nicht.  Der Geräuschpegel durch Republikaner wäre enorm.  Man muss sich aber eben mal klar werden dass ein Präsidialsystem nicht wie unsere Parlamentarischen Systeme funktionieren.  Der Präsident und Kongress sind zwei ebenbürtige Entitäten.  Wenn House und Senate durch die gegnerische Partei dominiert werden können die demzufolge dem gegnerischen Präsidenten, je nach Bereich, tatsächlich oder zumindest symbolisch empfindlich in der Durchsetzung seiner Agenda stören.  Bei uns hat die Regierung per Definition immer mindestens eine Pluralität der Parlamentarier hinter sich und damit erübrigt sich dann Affentheater wie 50 mal symbolisch über Obamacare abzustimmen.
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