Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 17.05.2017 19:38 Uhr
Thema: Re:Nochmal: Niemand kann ernsthaft ein Impeachment wollen Antwort auf: Re:Nochmal: Niemand kann ernsthaft ein Impeachment wollen von Seriös
>>Es ist wie mit Lucy und Charlie Brown und dem Football. Die Demokraten dachten unter Obama, sie wären auf jahre hinweg unschlagbar wie dereinst Kaiser Franz, weil sie wirklich dachten, Teil seines Erfolges hätte mit ihnen zu tun und nicht zu fast 100% mit dem individuellen, nicht reproduzierbaren Charisma des Kandidaten und dann Präsidenten.
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>Hillary 2016: 65,853,516
>Obama 2012: 65,915,795
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>Die Wahl wurde durch ca. 300,000 Hansel in 4 Mid-West Staaten entschieden


Jein, Florida kommt noch dazu, aber mal ganz im Ernst: Normalerweise hätte es nie so knapp werden dürfen. Trump hätte nichtmal in die Nähe eines Sieges kommen dürfen. Und wenn die Zahl der Wähler, die noch hätten überzeugt werden müssen, so klein ist - warum hat das nicht geklappt?

Weil sie kein wirkliches Wahlprogramm hatte, keine Alternative, keinen Iota an Lösungsvorschlägen für reale Probleme, sondern die gewohnt neoliberalen Floskeln, bei denen ich jeden nachvollziehen kann, der dabei das kotzen kriegt. Popular Vote hin oder her, sie hat die Wahl nicht NUR wegen Gerrymandering verloren, oder wegen Pizzagate, sondern weil sie einfach nichts anzubieten hatte. So wenig, das SEHR viele Wähler stattdessen lieber einen debilen Castingshowhost (!!!) vorgezogen haben. Trump hat drei Millionen Stimmen mehr bekommen als McCain 2008 (Die Wahl gewann Obama mit 10 Millionen Stimmen Vorsprung im popular vote), zwei Millionen mehr als Mitt Romney. WOHER kommen diese Wähler, und warum gingen die zu Trump? Bei trotzdem FALLENDER Wahlbeteiligung? In einer Wahl, die Trumps Gegenkandidat nach allem (ich wiederhole mich) was Sinn ergibt mit einem Erdrutsch hätte gewinnen müssen. Müssen. Alas, 'twas not.

Und niemandem kann man so recht die Schuld geben - Republikaner wählen offensichtlich immer den republikanischen Kandidat. 4chan wünscht sich in seinen ekelhaften Träumen, relevant gewesen zu sein, aber 4chan träumt auch davon, Anime-Sexparties mit Hitler und Eva Braun zu veranstalten und wenigstens ein mal in der Zeitung zu stehen, und sei es durch ein School Shooting. Die "Alt-Right" sind allesamt incel cucks mit zuviel Tagesfreizeit. Letztenendes haben es die Demokraten einfach verkackt. Sie haben eine tatsächlich sinnvolle Alternative intern sabotiert und diffamiert, um den Status Quo ihres laufenden Betriebs einfach zu erhalten, der aus völlig nachvollziehbaren Gründen von aussen wirkt wie eine gigantische Kirche für Echsenmenschen, die mehr "women billionaires" und "momtrepeneurs" haben wollen und den Hunger in Afrika mit Apps und günstigen Handyverträgen lösen, mithilfe von "creative future innovation forums" und all dieser gruseligen, techno-plutokratischen Scheiße, die mit der echten Welt so viel zu tun hat wie das Phantasialand mit dem Rest von Brühl (bei Köln).

>und wärs anders gelaufen würden ne Menge Klugscheißer jetzt darüber schreiben, dass die Demokraten zwar einerseits die Präsidentschaft "gepachtet" haben, aber unfähig sind Kongressmehrheiten zu erringen.

Ha, ja. Stimmt, hab ich auch gar nicht so viel drüber nachgedacht, wie eine Clinton presidency aussähe. Nicht hübsch auf jeden Fall, aber geräuschlos. So wie eine Predator-Drohne an einem wolkenfreien Tag im Grenzgebirge zwischen Afghanistan und Pakistan. Aaah, the smell of victory...
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