dixip  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 23.04.2017 18:08 Uhr
Thema: Re:"63% sind ja nur ein Drittel der Wahlberechtigten Antwort auf: Re:"63% sind ja nur ein Drittel der Wahlberechtigten von Felix Deutschland
> wo ab einem bestimmten Punkt, völlig unabhängig ob von Seiten der Sieger oder Verlierer, irgendwann berechtigterweise die Frage auf die Legitimation einer Wahl kommt.

Richtig und wichtig! Davon sind wir aber noch weit entfernt und die Mächtigen werden sich lange darum drücken, die Legitimität bei 20-30% Beteiligung in Frage zu stellen. Aber diese Frage wird aufkommen. Bei einer Wahlpflicht kannst Du das knicken.


>Demokratie ist, in Sachkundeunterricht-vierte-Klasse-Termini, die Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit.

Da wir kein Mehrheitswahlrecht haben, würde ich das so nicht unterschreiben.


>Wie immer streiken besonders die jungen Wähler. Und da ist der erste Impuls natürlich (Neben "Wer nicht wählt, akzeptiert stillschweigend das Wahlergebnis", was einerseits schwer zu widerlegen ist, andererseits harter Bullshit) zu sagen: Schauts, das faule Pack, spielt lieber Handy als zu wählen.

Das ist die einfache Lösung, mit dem Finger drauf zeigen, jo. Aber natürlich darf sich jeder Nicht-Wähler, grad homogene große Gruppen an Nicht-Wählern an die eigene Nase fassen.

Klar, machen die großen Parteien Politik für ihre Klientel, die wie der übliche ZDF-Zuschauer halt auch Ü50 ist. Die haben Geld, die gehen wählen, die sind in der Partei.

Das ist aber nicht im Grundgesetz verankert. Die PIRATEN haben gezeigt, dass eine neue Bewegung durchaus zur Macht vordringen kann. Sind dann gescheitert. Erfolgreich waren unbestreitbar die GRÜNEN, die mit einem Thema, wo sie sich durch keine Partei vertreten gefühlt haben, an die Öffentlichkeit gegangen sind und dafür in Parlamente gewählt wurden.

Politik ist halt heute ziemlich uncool und keiner hat Bock/Zeit, sich neben Schule, Job, Familie und tausend Hobbies noch politisch zu engagieren. Man muss auch Mitgliedsbeiträge zahlen und da doof mitarbeiten und hat nix zu sagen, weil ja dumme Demokratie mit dann ganz vielen alten Säcken in der Parteistruktur, die einen überstimmen....

Wir haben es uns halt in unserer Demokratie SEHR gemütlich gemacht. Wir lassen die anderen machen.


>jede Politik entwickelt maximal eine Perspektive für vier bis maximal (Und das ist sehr selten und ambitioniert, putinmäßig ambitioniert) acht Jahre.

Dann ist wieder ne Wahl zu gewinnen... Also sollte man unangenehme Entscheidungen direkt nach einer Wahl treffen, dann haben die Leute es wieder zur nächsten Wahl vergessen. Und vor der Wahl Geschenke... Und den Leuten das Beste versprechen. Tja, sind wir als Wähler dann halt wieder nicht interessiert genug, zu naiv und leicht zu verführen!??


> wenn er fair die Rechte derer vertreten sollte, die dieses Land länger als die nächsten 20-30 Jahre mit ihrer Anwesenheit lebenderweise beehren werden.

Es ist sicherlich schwierig, das zu reformieren, wenn die Reformer in den Parteien zu finden sein müssten. Die Idee eines Wahlrechts für Kinder (ausgeübt durch die Eltern) finde ich aber ganz interessant.
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