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Thema: Zahlungskrise in der Mongolei | Antwort auf: Halt die Presse! von Icheherntion | |
Heute mal etwas ausführlicher. "In Europa fast unbemerkt, hat sich im fernen Asien eine neue Schuldenkrise Bahn gebrochen. Der Internationale Währungsfonds und asiatische Länder sind derzeit bemüht, die Zahlungsfähigkeit der Mongolei zu erhalten. Der Fonds hat angesichts einer drohenden Staatspleite eine Nothilfe in Aussicht gestellt. Gemeinsam mit seinen Partnern will die Organisation das Land mit rund 5 Milliarden Euro unterstützen. Der IWF selbst werde über einen Zeitraum von drei Jahren rund 440 Millionen Dollar bereitstellen. Die Asiatische Entwicklungsbank, die Weltbank sowie Japan und Südkorea würden bis zu drei Milliarden Dollar zahlen, teilte der IWF am Sonntag mit. Die Mongolei ist mit rund 23 Milliarden Dollar verschuldet, was dem Zweifachen des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Am 21. März wird eine Zahlung von 580 Millionen Dollar auf eine Anleihe fällig, die refinanziert werden soll. Im kommenden Jahr sind es 800 Millionen Dollar an Schuldendienst. (...) Das Land wird derzeit gleich von mehreren Faktoren gebeutelt. Zum einen ist der Kupferpreis zwischen 2001 und Herbst 2016 deutlich gefallen und hat sich jüngst erst ein wenig erholt. Doch just als diese Erholung einsetzte- überwarf man sich wegen des Besuchs des Dalai Lama mit China, das im November sämtliche Gespräche über Kredite und Wirtschaftsprojekte abbrach und zudem Zölle auf mongolische Rohstoffe einführte. (...) Als ob das nicht schon genug sei, sind nach einem zweiten extremen Winter in Folge zehntausende Nomaden in ihrer Existenz bedroht: Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) startete vergangenen Donnerstag einen internationalen Hilfsaufruf. Bis Anfang Februar seien mehr als 42.000 Nutztiere verendet, erklärte das mongolische Rote Kreuz unter Berufung auf die Behörden des Landes. Die Zahlen dürften demnach aber "exponentiell" ansteigen. Das Rote Kreuz schätzt, dass etwa 157.000 Menschen in 17 der 21 Provinzen in ihrer Existenz bedroht sind. (...) Doch dort ist die Luftverschmutzung schon jetzt exorbitant hoch, weil Kraftwerke und Kohlefeuer wegen des kalten Winters auf Hochtouren laufen. Die Grenzwerte in der Hauptstadt Ulan-Bator sind um das Achtzigfache überschritten und die Verschmutzung damit fünfmal so hoch wie in Peking. Die Regierung hat mittlerweile den Nachtstrompreis abgeschafft, um die Verbrennung von Kohle und anderen toxischen Materialien zugunsten elektrischer Heizgeräte einzudämmen. Der Regierung fehlen derzeit die Mittel, um den Hausbau weitere voranzutreiben und Zeltsiedlungen aufzulösen. Obendrein bedroht eine gefährliche Tierseuche die stark gefährdete Saiga-Antilope. Die Pseudo-Rinderpest war im September unter Ziegen und Schafen ausgebrochen. Vermutlich hatten Tiere aus China das Virus eingeschleppt." [http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anleihen-zinsen/zahlungskrise-in-der-mongolei-14887162.html] Hmm. Depri am frühen morgen. |
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