a gentle breeze  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 17.02.2017 20:32 Uhr
Thema: Mad Max: Fury Road Antwort auf: Panavision = 2.35:1 anamorphotisches Großbildformat von Knut
Bin noch ganz benommen. Ab jetzt denke ich bei wild grimassierenden halbnackten Männern mit Ledermaske zunächst an misslungene Hollywoodremakes. Das Ding ist ohne Übertreibung eine zweistündige Verfolgungsjagd mit einer kurzen Pause in der Mitte, die den Zuschauer unter Dauerstress setzt. Tom Hardy hat null Charisma und begleitet den Film mehr als er dessen Handlung bestimmt. Charlize Therons Zusammenbruch nach der großen "Enttäuschung" ist auch mehr als unglaubwürdig und die restlichen Figuren bleiben farblos.

Der Film zauberte mir zwei Stunden lang so ein ungläubiges Lächeln ins Gesicht, das ich erst wieder los werden muss. Dabei kann ich mir leicht vorstellen, dass das in der richtigen Stimmung ein prima Partyfilm ist, aber da ist nix, was man ernst nehmen kann. Die eifrig auf den phantasievollen Fahrzeugen herumkletternden Charaktere z.B. bekommen keine Zeit sich zu entwickeln und haben nie mehr als eine Charaktereigenschaft. Einerseits ist das cool und man kann sicherlich bei der aufwändigen Akrobatik und den unbekümmert chargierenden Typen irgendwie mitfiebern, andererseits ist es auch eine verschenkte Chance, weil das Szenario doch schon reizvoll ist und grundsätzliche Fragen aufwirft, die hier nur angedeutet werden. Zudem funktionieren so natürlich die "dramatischen Szenen" nicht, bei denen wir um den Verlust einiger "guter" Figuren trauern sollten. Wie kann der 8,1 Punkte bei IMDB bekommen? Ganz großer Quatsch, wenn auch stellenweise mitreißend und auf seine ulkige Art unterhaltsam.

***Diese Nachricht wurde von a gentle breeze am 17.02.2017 21:09 bearbeitet.***
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