ACG  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.11.2016 19:31 Uhr
Thema: Re:Horse Race! US Wahlen 2016 Antwort auf: Horse Race! US Wahlen 2016 von Liyah
"In vielen Medien werden Trumps Anhänger genauso geächtet wie er selbst. Sie werden als Vertreter der bildungsfernen, weißen Unterschicht charakterisiert, im schlimmsten Falle als Rechtsextremisten stigmatisiert, und in jedem Falle lächerlich gemacht. Jenseits der veröffentlichten Meinung sind die Verhältnisse andere. Gerade einmal zwei Prozent trennen Clinton (47 Prozent) und Trump (45 Prozent) in Umfragen voneinander. Der vermeintlich ungebildete rechte Rand macht die Hälfte der Bevölkerung aus. Und die Öffentlichkeit, die Spiegelbild der Meinung der Bevölkerung sein sollte, hat sie verfehlt, denn sie macht eine Masse, die sie nicht versteht, unsichtbar.

Das könnte, wie beim Brexit-Votum, zum Verhängnis werden. Denn in den urbanen Zentren der Medien- und Unterhaltungsindustrie reproduzieren Meinungsmacher ihre eigenen Ansichten und schauen nicht über den Tellerrand, etwa den mittleren Westen, in dem die Angst vor dem sozialen Abstieg umgeht. Diejenigen, die sich ohnehin unverstanden fühlen, auch noch als fehlgeleitet und dumm abzustempeln, ist nicht nur gefährlich, weil das Trumps Populismus Nährboden gibt, sondern auch undemokratisch. Geht es um „Hybris“, so ist diese nicht nur bei den Demokraten, sondern auch bei den Medien zu finden. Ihr selbstreferentieller Diskurs ist dialogresistent. Die Gräben zwischen Urbanisten, die von sich zu wissen behaupten, was richtig ist, und denen, die sich an den Rand gedrängt sehen, werden größer. Dieser intellektuelle Suprematismus könnte dazu führen, dass diejenigen, die das Medienbild bestimmen, von den vielen, die es konsumieren, nicht mehr ernst genommen werden."

[http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/alle-gegen-donald-trump-die-hybris-der-meinungsmacher-14516918.html#GEPC;s5]


"Der Spätkapitalismus nährt überbordende Wut. Weiße Arbeiter erleben die Diskurse der intellektuellen Eliten wie eine Demütigung. Dass die tonangebenden intellektuellen Minderheiten sich über sie lustig machen, sie hinterwäldlerisch finden, bespielt eine Klaviatur von Gefühlen, auf der Trump spielt wie kein zweiter. Die Neue Linke betrachtet die Arbeiterklasse nicht als ihren Verbündeten. Unfassbare Ironie der Zeitgeschichte! Die Absurdität gipfelt darin, dass der um sein soziales Überleben kämpfende weiße Arbeiter sich von Studierenden der Ivy-League-Universitäten seine Privilegien unter die Nase reiben lässt. Das geht nicht gut aus."

[https://kursbuch.online/shop/kursbuch-186-rechts-ausgrabungen/]


"Parallelen tun sich zu den rechtspopulistischen Parteien in West- und Osteuropa auf. Die etablierten politischen Kräfte, die Medien, die Fortschrittlichen, die besser Gestellten und der Chorus der „Vernünftigen“ ist sich zu häufig selbst genug, die eigenen Interessen und ihre kulturelle Moderne zu repräsentieren. Konservativen Befürchtungen über den „Verlust der Heimat“, der Stadtviertel, der vertrauten Kultur, der Nation, der staatlichen Souveränität, der Bedeutung von Grenzen oder der Neudefinition der Ehe wurden nicht nur mit guten Argumenten entgegen getreten. Es erfolgten vielmehr Belehrungen und nicht selten der moralische Ausschluss aus dem offiziösen Diskurs, wenn „unkorrekte“ Begriffe oder Ideen geäußert wurden. Ein kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität dominierte die Diskurse. Wie die Brexit-Befürworter einfach nur von gestern sind und die schöne neue Welt der Supranationalisierung nicht verstehen, so sind die Wähler der rechtspopulistischen Parteien vor allem die moralisch und kulturell Zurückgebliebenen unserer Gesellschaft."

[http://www.ipg-journal.de/regionen/nordamerika/artikel/detail/trump-und-die-demokratie-1694/]


"They felt an optimism in this country that they hadn’t felt in years. The way the old-timers tell it, times in Dunn hadn’t changed much. But it seemed as if they were constantly at odds with another type of America, where people seemed to have a different set of values. Carroll said he didn’t know whether Trump could fix the country’s problems, but at least he had newer ideas than the political establishment.

“The Democrats used to be the party of the working man,” Carroll said. “Now, all they want to talk about is gays and transgenders. What about jobs?"

[https://www.washingtonpost.com/politics/waking-up-in-trumps-america/2016/11/09/1e9f89dc-a6ac-11e6-ba59-a7d93165c6d4_story.html]


Und als Höhepunkt:

[http://www.cracked.com/blog/6-reasons-trumps-rise-that-no-one-talks-about/]

Alle Links und Artikel wurden von mir in mühsamer Kleinarbeit aus diversen Foren selbst kopiert.
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