Barbarian  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 11.11.2016 11:43 Uhr
Thema: Re:"very unfair!" Antwort auf: Re:"very unfair!" von Knut
>Evtl. war das Wort akzeptieren hier falsch gewählt.
>Sein weinerliches Post, klingt für mich ein wenig als erwartet er jetzt, das ihn alle lieben, weil er ist ja jetzt POTUS.
>Was er wahrscheinlich mit unfair meint ist, dass er als POTUS nicht mehr dass sagen kann, was er ihnen als Kandidat hätte sagen wollen: Fuck you, you damn commies!


Ich denke auch, dass man ihn nicht wüten lassen wird wie er will. Ich kann mir auch vorstellen, dass es evtl. zu einem Impeachment kommen könnte.

>Das ganze Aufkommen der rechten Populisten, lässt mich aber schon ein wenig grundsätzlich über Demokratie nachdenken....

Klar ist das der Horror. Die kommen aber nicht aus heiterem Himmel imo. Solche Subjekte haben immer nur dann Hochkonjunktur, wenn die sozialen Missstände eklatant sind. Und das ist momentan der Fall in der westlichen Welt. Immer mehr Menschen sind frustriert und erkennen dass es ihnen schlechter geht als ihren Eltern. Oder die Zukunft dahingehend düster ist, dass sie keine Sicherheit (Festanstellung, Rente, Haus etc.) mehr garantiert. Seit Jahren sehe ich Parallelen zur Weimarer Republik. Geschichte wiederholt sich (hoffentlich nicht).

>Ich weiss, ihn haben nicht nur die Dummen gewählt, aber ich kann es einfach nicht glauben, dass auch "normale" Amerikaner ihn gewählt haben. Ich bin echt gespannt, ob ich mal in meinem Umfeld einen Amerikaner treffe, der sagt er hat Trump gewählt. Bisher habe ich z.B. keinen Pro Brexit Engländer getroffen, alle sagen immer "it wasn't me".

Ich glaube dass viele ihn aus Verzweiflung gewählt haben und nicht weil sie ihn geil finden. Und Hillary ging noch weniger weil sie das verhasste Establishment verkörpert, welches viele Menschen des sozialen Aufstiegs beraubt hat. Ich glaube das Ausmaß der Verzweiflung muss gigantisch sein, damit man überhaupt in Erwägung zieht so einen wie Trump zu wählen. Und dumm sind viele von denen überhaupt nicht.

Das ist z.B. die Meinung einer amerikanischen Bekannten, die Jura studiert hat, seit einem Jahr in Deutschland lebt und unsere Sprache bereits fast perfekt beherrscht:

"He did it. And I have to say: I'm so proud of America. We always do what we want. 2 of the most important issues, in my view, facing the west are terrorism and immigration. Trump tapped into these issues and America responded because they found him strong on these issues. I believe in personal responsibility. The sole fault for terrorism ist the IS murderers slitting throats and terrorizing the world. Life in the end is personal choice. They kill people. That America allegedly made it easier for them to come to power ignores the fact that human beings make these choices in the end."
< Auf diese Nachricht antworten >