Don Cosmo  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 02.10.2016 09:37 Uhr
Thema: Re:Tesla mit Autopilot kollidiert mit Reisebus Antwort auf: Re:Tesla mit Autopilot kollidiert mit Reisebus von Seriös
>Ich denke autonome Autos sind utopisch jenseits von low-risk bzw. controlled environments

Weil?

>ich steige jedenfalls in kein Auto dass bei 100, 150 Sachen in 99% der Fälle (oder lass es 99.9% sein) das richtige tut.

Das ist als Zahl müßig, weil der eine 0,1%-Fall, den Du meinst und zu einem Unfall führt, sich nicht permanent ergibt. Diese 0,1%-Hausnummer tritt nur in wirklich problematischen Situationen ein, die trotz Vorhersicht nicht zu erwarten waren und DA ist dann die Frage, ob der routinierte Fahrer diese würde lösen können. Der Autopilot wird hier aber nicht vor Schreck in den Gegenverkehr lenken, sondern kontrolliert bremsen. Das ist die Standard-Regel: Wenn was zu passieren droht, dann bremsen.
Zudem wird der Autopilot schauen, daß es erst gar nicht zu solchen Situationen kommt, die meist durch überhöhte Geschwindigkeit oder zu geringem Abstand entstehen.

>Das heißt aber nicht dass sie nicht jetzt schon ein riesiges Potential für die relativ sicheren Anwendungsbereiche haben.  Soll heißen, ein vollautonomer Taxisservice in Größstädten wo die Kisten mit maximal 30kmh vor sich dahin zuckeln sollte eigentlich halbwegs praktikabel sein, erst recht wenn die autonomen Autos eine eigene Fahrbahnspur bekommen.  Und bei den Autobahnen könnte man auch relativ einfach (jaja, Kosten) Fahrbahnen nur für autonome Autos (Lkws) einrichten.

Auf Dauer werden die nicht mit den 30Km/h, die aktuell schon getestet werden (WEpod, Wurby, Welly), im Straßenverkehr mitfließen können, wenn der restliche Verkehr mit 50 fahren sollte. Natürlich würde sich das Problem lösen, wenn alle Autos automatisch gesteuert nur 30 fahren, aber bis dahin dauert es noch eine Weile.
Grundlegend ist es wie gesagt in den Städten am allerschwierigsten für den Rechner, auch wenn es dort eigene Fahrbahnen geben sollte. Du weißt ja nie, ob da ne alte Oma mit ihrem Rollator drüberzuckelt, ein Kind dem beliebtem Fußball hinterher rennt oder der Taxler ne Abkürzung nimmt. Also spontane Hindernisse auftauchen, die Dir auf der Autobahn eher nicht begegnen.

>Achja, Tesla.  Deren Art der Fahrassistenz grenzt meiner Meinung nach ans Fahrlässigkeit und ist bei weitem schlimmer als garkeine Fahrassistenz, da sie dem Fahrer Sicherheit vorgaukelt wo keine ist.  Schlimmer noch, man kann sich theoretisch zu 100% bewusst sein dass es unsicher ist, aber wenn das Auto jetzt schon 5 Kilometer selbständig fährt könnte man ja mal kurz die Hände vom Steuer nehmen und sich die Gummibärchen aus dem Handschuhfach holen... *bumm*!

Ich finde das Verhalten von Tesla auch nicht in Ordnung, aber irgendwo muss man halt beginnen mit den "Alpha-Tests". Sie sollten es Assistenten nennen, der eingreifen kann und ihn nicht so bewerben, wie sie es tun. Vor allem gegen ihre eigene Kundschaft vorgehen, die sich auf YouTube und Co brüsten mit anderen Aktivitäten.
Aber Deine Argumentation läuft ziemlich ins Leere, weil die Leute das alles und noch mehr genauso im stinknormalen Auto treiben. Telefonieren, WhatsApp-Nachrichten schreiben, Pokemon fangen und so weiter, bei dem der Blick auf die Straße nur alle paar Sekunden erfolgt. Da ist es dann schon besser, wenn "jemand" aufpasst. Aber Teslas KI sollte es noch nicht übernehmen in dem Rahmen. Zweischneidige Angelegenheit...
< Auf diese Nachricht antworten >