Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 30.09.2016 17:52 Uhr
Thema: Re:Wozu Zwangsgebühren für Youtube-Stars? Antwort auf: Re:Wozu Zwangsgebühren für Youtube-Stars? von Seriös
>>>>Unterhaltung also nicht dasselbe wie Kultur?
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>>>Ich sehe keinen empirischen Beleg dafür dass Marktmechanismen ein zu wenig an Unterhaltung produzieren.  
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>>Wenn man das Häkchen beim Filter "Nicht Scheiße" wegmacht, dann gibts da ne ganze Menge, stimmt schon. Dagibee und Katja Krasavice gefällt das.
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>Das Argument funktioniert nur weil du, ganz nationalistisch, Importe ausklammerst.  Für einen Konsumenten ist aber scheißegal ob das Produkt vom US oder Deutschen Markt produziert wurde.


Belege dafür hast du nicht zufällig, oder?

Ist es wirklich unvorstellbar, dass Leute gerne Lebenswelten sehen, die ihnen aufgrund ihrer Herkunft vertraut sind? 30 Rock ist eine der lustigsten Sendungen die ich kenne. Haben in der deutschen Ausstrahlung ca. sieben Leute geguckt. Genauso wie die synchronisierte Variante des US-Office auf SuperRTL, wo man mittlerweile um die Uhrzeit wohl lieber alte Tom&Jerry-Cartoons oder den WS Teleshop mit Horst Fuchs zeigt.

Es hat mit Nationalismus nichts zu tun, wenn man feststellt, dass jede Ansammlung von Menschen, die durch Sprache, Grenzen etc. von anderen Ansammlungen von Menschen getrennt ist, ihre eigenen Maneurismen etc. entwickelt, die sie in irgendeiner Form eventuell auch kulturell verarbeiten möchte. Die sich daran erfreuen würde, wenn sie Schüler sieht, die nicht alle ihren eigenen Wandspind haben und zur Homecoming Queen gewählt werden möchten, sondern vielleicht welche, die so reden wie sie und auf die Realschule gehen. Und im Endprodukt nicht so wirkt wie der Kinofilm von Freshtorge.

Das auch Menschen in dieser Altersgruppe ein Anrecht auf Wahrnehmung im System des ÖR verdient haben. Das ihnen auch ein Stück der Einnahmen zur Verwendung in ihrem Sinne zusteht.

Ich weiß nicht, was daran so unverständlich ist, wenn man wirklich inhaltlich diskutieren möchte und nicht ins"geheim" nur auf "Abschaffen, nutzlos, I don't give a shit and so should you" abzielt.

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>>>Dementsprechend, kannst du nur Argumentieren dass Märkte die "falsche Art" an Unterhaltung produzieren.  Ein elitäres paternalistisches Argument.
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>>Die Forderung nach Abschaffung von Kulturförderung ist hingegen emanzipatorisch, ganz im Sinne der Aufklärung! LOL!
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>es ist ein liberales Argument, kein elitäres.


Inwiefern ist das was ich schreibe elitär und paternalistisch? Und das was du schreibst, nicht? Ich bin verwirrt. Aber wenn ich berechtigterweise erwähne, dass du da pippilangstrumpfesk selektierst in deiner Wahrnehmung, ist das natürlich die infamste Scheiße, die sich jemand in diesem Forum seit LANGER LANGER ZEIT herausgenommen hat; alles klar, Chef.

>>Aber es ist Teil der menschlichen Existenz und des Ausdrucks. Es ist eine zivilisatorische Errungenschaft, dass Leute, die ihr Leben diesem künstlerischen Ausdruck widmen, nicht komplett verarmen.
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>Es wird immer Kunst geben, nur die Formen ändern sich.  


Und die Qualität. Und die Lebensbedingungen der Künstler. Und damit der Reiz, Künstler zu werden anstatt "was vernünftiges". Das klingt keineswegs paternalistisch oder elitär, wenn man sagt "Lass die 'Lebenskünstler' doch machen, wayne!"

>Wenn kein Mensch mehr Opern hören will sterben sie entweder aus oder sie verändern sich bis sie wieder für die Leute interessant werden.  Ist halt so.

Ja, sicher. Zumal die Griechen und die Römer, die uns 1800 Jahre lang fettestens bespaßt haben, ja auch untergegangen sind.

Eigentlich eine Frechheit, dass deren tote Shitkunst (Antigone, Katholizismus) heutzutage noch krampfhaft am Leben gehalten wird von irgendwelchen Kulturpolitikspackos!!1

Aber wenn es in 700 Jahren keine Opernhäuser mehr gibt, hast du natürlich recht behalten. Gegen derlei Weitblick komme ich elitärer Kleingeist freilich nicht an.

>>>Ein Staat der sich darum nichts schert und er ein Land am laufen hält das voller Lichtspielhäußer, Buchhandlungen, etc. ist, Ort an denen die Bürger den Kram mit ihrem Geld konsumieren der ihnen Spaß macht.
>>
>>[https://de.wikipedia.org/wiki/Metropol_(Bonn)]
>
>Ja? Und?  


Warst du mal im Metropol, um einen Kinofilm zu gucken?

>Soll alles so bleiben wie es ist?  Das ist konversavitsmus pur.  

Ha! Geil! Das hat der islamische Staat sicherlich auch gedacht, als er in Syrien ein paar Museen und historische Ruinen zerdeppert hat!

Srsly, wer augenscheinlich so wenig Ahnung, Interesse oder Leidenschaft (Geschweige denn Kenntnis) von dem hat, über dass er gerade diskutiert, bei dem braucht es auch nicht verwundern, wie minimal die dabei entstehenden Gedanken zuende gedacht sind.

"Das ist elitär!"

Jeder hat das Recht, sich bei Bedarf zu entblöden, oder halt nicht.

>Dein Ursprünglicher Claim war: Ohne Subvention keine Kultur.  Ein Claim der nicht der Realität entspricht.

Ich habs mittlerweile präzisiert, aber das war dem gnädigen Herrn ja auch nicht recht, weil (willkürlich und unbelegt) "elitär".

>>>Sozialpolitik ist was anderes.  Bei der Windkraft, du kannst Subventionen eine Zeit lang als Inkubator Investition nutzen und diese dann zurückfahren.  Das kann durchaus Sinn machen und entspricht auch der aktuellen Praxis bei sowas.
>>
>>Mit unabhängigen Produktionsfirmen also gar nicht zu vergleichen! Alles klar.
>
>Nicht wenn sie 40 Jahre lang an der Nadel hängen, nein.


Warum da "an der Nadel" gehangen wird, ist natürlich unerheblich.
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