Felix Deutschland  (E-Mail nur eingeloggt Sichtbar) am 30.09.2016 16:47 Uhr
Thema: Re:Wozu Zwangsgebühren für Youtube-Stars? Antwort auf: Re:Wozu Zwangsgebühren für Youtube-Stars? von Seriös
>Nichts auf deiner Liste (evtl. mit Ausnahme der Theater) rangiert unter dem Begriff "Unterhaltung":

Unterhaltung also nicht dasselbe wie Kultur?

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>>Streng genommen überflüssig, weil erfolglos/unrentabel:
>>- Museen
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>eher Bildungseinrichtung und Subvention für Sozialschwache, keine Unterhaltung.


Privatmeinung, der ich widerspreche.

>>- ÖPNV
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>Lösung eines Collective Action Problems, heißt alles in allem ein Plus für die Gesellschaft und keine Kostenstelle, auch eine Subvention für Sozialschwache.


Kultur und Kunst darf also, wenn sie frecherweise zeitgleich unterhält, nicht mehr subventioniert werden, weil Unterhaltung keinerlei Subvention wert ist? Steile, und knackig kulturfeindliche, These.

>>- Theater
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>Ja, derzeit sind sie zu sehr Subvention für Gutverdiener, könnte man kürzen.


Welche Gutverdiener genau?

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>>- Kindergeld
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>Sozialpolitik, anderes Spielfeld.


Als wäre sowas wie die KüstlerSOZIALkasse keine Sozialpolitik. Aber wenn man es für smart hält, sich so transparent die Legosteinchen rauszupicken, die vermeintlich ins eigene Weltbild passen...

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>>- Öffentliche Verwaltung
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>Normale Kostenstelle um den Staat am laufen zu halten, komplett andere Baustelle.


Und was für ein lebenswerter Staat das wäre, der endlich auf Kultur scheißen würde, die die Frechheit besitzt, zeitgleich zu unterhalten.

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>>Es gibt Dinge, die einen gewissen Schutzwert gegenüber anderen genießen
>
>Tja, das ist der Springende Punkt.  Ich wette ein Kumpel hat ganz andere Ideen was diesen "Schutzwert" angeht.  Wieviel Braunkohle Bergwerke sollten wir deiner Meinung nach bis zur rentabilität subventionieren?  Wieviele Bauernhöfe?


Das maße ich mir nicht an zu beurteilen, weil ich weder von Braunkohletagebau noch von Landwirtschaft sonderlich viel Checke habe.

>Seltsamerweise wird jeder immer sehr national in seinen Appellen wenns darum geht etwas vom Staat zu bekommen.  Wir müssen den deutschen Bauernstand schützen, den deutschen Bergarbeiter, den deutschen Film! ;)

Die deutschen Arbeitslosen, die deutschen Familien, die deutsche Windkraft - sehr auffällig, wie intensiv Deutschland auf die eigenen Interessen fixiert ist; stimmt schon.

>> - wie gesagt, in dieser bizarren Parallelwelt, die wir als "Das Hier und Jetzt" bezeichnen. Der Staat betrachtet Kunst und Kultur als so schützenswert, dass er über die Künstlersozialkasse deren Arbeitnehmeranteile an GKV, RV und Pflegeversicherung latzt.
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>Ich bin so weit links dass ich ein bedingungsloses Grundeinkommen zumindest für einen Interessanten Versuch halte.  Das bedeutet aber nicht dass wir die Selbstverwirklichung von 10,20 000 Leuten bezuschussen müssen weil sie sich für besonders wertvoll und schützenswert halten.  Dass wir das zur Zeit so handhaben bestreitet ja niemand, wie Knut richtig sagt leisten wir uns viele Unsinnige Ausgaben.  Man muss sich den Kram aber zumindest nicht schönreden.


Man muss nicht, aber wie man sieht, kann man das durchaus. Aus Gründen!
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