Mit 8,8 auf imdb sehr gut bewertet wurde ROME (2005-2007), welche dem HBO Erfolgsrezept folgt, das später auch so gut bei Game Of Thrones funktionieren sollte: Drama, Schmuddel, Blut. Es gibt kaum völlig gute oder böse Figuren - stattdessen arbeiten sich die Charaktere an den Widrigkeiten des Lebens ab, leiden, hoffen und sterben. Wir folgen der Geschichte zweier Soldaten der röm. Armee, Lucius Vorenus und Titus Pullo, welche in den Strudel der Geschichte hineingezogen werden. Sie begegnen historischen Gestalten wie Julius Caesar, dessen Nachwuchs und natürlich seinen Feinden, denen gegenüber sie sich behaupten müssen. Die "heilige Stadt" ist dabei kein monolithischer Block, sondern vielmehr Spielball der mächtigsten Familien und Militärs. Hier kämpfen röm. Armeen vor allem gegeneinander, während das Reich droht, im Bürgerkrieg zu versinken.
Bei der Wahl der Protagonisten hatte man ein glückliches Händchen: Der gradlinige (und zunehmend verbitterte) Vorenius passt gut zum bodenständigen, aber unvorsichtigem Pullo und man fiebert mit den beiden mit. Neben diesen zwei Sympathieträgern sind aber auch die Nebenfiguren sorgfältig ausgearbeitet und mit Vorlieben und Abneigungen versehen. Es gibt nur zwei Staffeln, das Ende kann aber in seiner emotionalen Wucht zufriedenstellen. Die Sets sind zudem gut und glaubhaft. Alles in allem eine sehenswerte Serie, wenn man menschliche Dramen (und davon gibt es zuhauf) nicht scheut. Wer übrigens als "Lateiner" bei Caesar sofort an Herman und die Varusschlacht denkt, liegt falsch: Germanen werden nur selten erwähnt und sind hier überhaupt überhaupt kein Thema. |